Anna stand noch träumend am Fenster, als sich die Tür öffnete und eine Vollzugsbeamtin in die Zelle trat. In den Händen trug sie einen kleinen Fernseher. Anna war verwundert: "Aaaaber... ich kann mir den Fernseher doch gar nicht leisten. Das muss ein Irrtum sein..." - "Nein, ist schon Recht so! Den hat ihr Freund für Sie in unserem Gefängnis-Shop für Sie gekauft. Das beste Gerät, das wir im Angebot haben!" - "Mein Freund???" Anna war verwirrt. "Das war sicher mein Mann! Der heißt zwar Beimer, aber wir sind verheiratet!" - "Nein, nicht der Herr Beimer! Ein Herr Schneidi war das!" Anna strahlte. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Schneidi dachte doch an alles! Wenn sie da an Hans, ihren Mann dachte. Dem fiel nichts anderes ein, als zu jammern.

Die Vollzugsbeamtin gab Anna noch eine Programmzeitschrift. Dann verließ sie die Zelle und schloss die Tür. Anna stieg auf ihr Bett und winkte Schneidi durch die Schwedischen Gardinen zu und warf ihm eine Kusshand zu. Schneidi warf einen Kuss zurück und war glücklich, dass er Anna die schweren Stunden ein wenig erleichtern konnte.

Dann setzte sich Anna auf ihre Pritsche und blätterte in der Programmzeitschrift. Für welchen Film sollte sie sich entscheiden? Das Angebot war so vielfältig: "Annas zweite Chance", "Mein Mann, der Trinker", "Die Verurteilten" und "Hinter Gittern".

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Es wurde früh dunkel! Ein Glück, so konnte Schneidi seinen Posten im Park frühzeitig verlassen. Er packte ordentlich seine Utensilien zusammen und trug sie in den Cayenne, der, für Blicke aus der JVA verborgen, hinter einer Baumgruppe stand. Dann fuhr er zum Hotel.

Was hatte er doch für ein Glück gehabt! Eigentlich spielte er nie bei Preisausschreiben mit, aber der Hauptgewinn hatte ihn doch gelockt: Eine Woche in einem Münchner Hotel, inclusive Anreise, mit einem Cayenne zur freien Verfügung.

Entspannt schmiegte er sich in den Sitz, der angenehm vorgeheizt war.

Im Hotel wartete schon seine Frau. Sie hatte einen Tisch in einem guten Lokal reserviert. Natürlich tranken die Schneidis auf das Wohl von Anna Ziegler, die nicht das Vergnügen hatte ein Filet Wellington mit einem Chateau Margaux runterzuspülen. "Ich muß den Wecker für morgen etwas früher stellen, meine Schöne," sagte Schneidi nach der Rückkehr auf's Zimmer. "Bei Einbruch der Helligkeit will ich auf Posten sein und habe keine Lust beim Frühstück hetzen zu müssen."

"Kein Problem!" Frau Schneidi stimmte sofort zu. "Aber jetzt nehmen wir noch Einen in der Hotelbar und dann machst Du mir die Hans-Stellung. Übrigens haben sie über Dich in der Presse berichtet. Warte mal, ich habe das hier ..."

Und so verging wieder ein Tag der Schneidi-Mahnwache. Bald, so war sich Schneidi sicher, würde ein Ruck durch das Land gehen und sein Projekt "Millionen marschieren für Anna" konnte endlich starten!

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"Wer als Hartz IV Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft da hineinlegen, Arbeit zu finden." (Thilo Sarrazin, SPD, Ex-Finanzsenator von Berlin)

Anna saß derweil in ihrer Zelle 219 auf der Pritsche und schaute die neue Soap "Knastschwestern". Dabei knabberte sie etwas Salat und eine Scheibe Brot mit Teewurst.... Mit Grausen dachte sie an hysterischverkrampftes Turmbrotschmieren vor ein paar Wochen zurück... ja, damals lebte sie noch in einem Jammertal.... als Ehefrau eines Fasttrinkers.... Jetzt wußte sie: Sobald sie freigesprochen würde, wäre Schneidi° zur Stelle, um ihr den Start ins neue Leben so angenehm wie möglich zu machen. Anna seufzte wohlig auf. Gerade fiel ihr auf, dass die Haut an den Schläfen wieder dicker wurde... wann hatte sie sie das letzte Mal gerieben? Sie nahm ein heißes Fußbad in der fliederfarbenen Waschschüssel, machte den Fernseher aus und las noch ein paar Seiten in ihrem neuen Buch "Treppensturz für Jedermann", dann kam nochmal die nette Vollzugsbeamtin herein und wünschte eine Gute Nacht. Ein letzter Blick durch die Gitterfenster zeigte Anna, dass Schneidi° unten noch wach war.... was sie nicht wissen konnte, war, dass das Licht sich dank einer Schaltuhr um 23 Uhr allein ausschalten würde... Behaglich schnurrend schlief Anna ein.

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"Dass diese Frau in meinem Alter noch so gut aussieht..."
(Onkel Franz zu Helga über Isolde Pavarotti am 09.09.99)

"Helgoland", murmelte Anna im Schlaf, "Ein Ausflug nach Helgoland und da schubse ich die doofe Frau Schneiderin runter. Aber erst mal kontrollieren, ob der Schneider wirklich so fett mit Kohle gepolstert ist, wie er mit seinem ekeligen Cayenne tut. Nicht, daß die blöde Kiste nur gemietet ist..."

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Es wurde Abend. Draußen im Park war es schon dunkel. Nur das beleuchtete Zelt setzte einen hellen Akzent. Anna warf einen sehnsuchtsvollen Blick hinaus. Dann setzte sie sich auf ihre Pritsche und studierte das Fernsehprogramm. Sie traute ihre Augen kaum, als sie den Filmtitel las: "Die Liebenden im Cayenne". Anna wurde es heiß und kalt vor Aufregung. Stand heute nicht den ganzen Tag hinter der Baumgruppe ein Cayenne? Sie konnte den Beginn des Filmes kaum erwarten.

Endlich war es so weit. Bevor Anna den Fernseher einschaltete, warf sie noch einen dankbar-glücklichen Blick hinaus auf das beleuchtete Zelt. Wie kalt es heute Nacht war. Und wie schön warm war es hier drinnen. Trotzdem - am liebsten wäre sie jetzt draußen im Zelt. Trotz der Kälte. Oder im Cayenne. Bestimmt hatte der eine Standheizung.

Anna machte es sich auf ihrer Pritsche bequem. Freudig erregt wartete sie auf den Beginn des Filmes. Der Film begann. Doch was war das: Ein Fluss mitten im Urwald. Ein Mann, dessen Gesicht von Tätowierungen übersäht war.. Sträflinge in gestreifter Kleidung, die flüchteten und verfolgt wurden. Irgendwie erinnerte die Sträflingskleidung sie an Hansemann. Warum nur? Jetzt fiel es ihr ein: der gestreifte Bademantel. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Film. Sie war verwirrt. Immer dramatischer wurde die Verfolgungsjagd. Schüsse fielen. Zwei Häftlinge flohen in einem Boot. Einer der beiden wurde erschossen. Der andere entkam. Anna glaubte, sie sei im falschen Film. Sie nahm noch einmal das Fernsehprogramm in die Hand und suchte den Film. Diesmal schaute sie genau hin. Dort stand nicht "Die Liebenden im Cayenne", sondern "Die Liebenden von Cayenne". Es handelte sich um einen Film über die Strafkolonie von Cayenne in Französisch-Guayana.

Schockiert sah Anna den Film bis zu Ende. Ihr eigenes Leid kam ihr im Vergleich mit den Zuständen in der Strafkolonie klein vor.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Übrigens, den Film "Die Liebenden von Cayenne" gibt es tatsächlich. Und es geht - wie erwähnt - um die Strafkolonie in Französisch-Guayana. Der Film beginnt so, wie oben beschrieben.

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(Hajo zu Hantz)

Anna lag nachdenklich auf ihrer Pritsche. Den Fernseher hatte sie ausgelassen, lustige Sendungen würden ihr heute keinen Spaß machen. Freddie Frintons Dinner for one oder Silvesterpunsch aus Ein Herz und eine Seele.... das hatte sie mit Hans so gerne geschaut und Tränen gelacht... Heute kamen diese aus anderen Gründen. Plötzlich ging die Böllerei los,.... ein roter Schein erhellte Annas Zelle, Deutschland begrüßte das neue Jahr 2009. Was würde es bringen? Speziell Anna? Seit dem Besuch der Familie ohne Sophie ging sie wie in Trance umher, einziger Lichtblick war das kleine Zelt im Park gegenüber, wo Schneidi ihrer harrte. Schweren Herzens stand sie auf und schlich zum Fenster... in der Ferne sah sie leuchtend bunte Raketen um die Türme der Frauenkirche aufsteigen....sie lächelte etwas. Doch da.... vor Schneidis Zelt stiegen einige Raketen auf und schrieben leuchtend die Worte "Für Anna alles Gute 2009" in den rötlichen Nachthimmel. Anna schluchzte vor Freude auf und winkte Schneidi heftig zu. Er winkte zurück. Er würde immer für sie da sein. So dachte Anna, als sie wieder zu ihrer Pritsche ging, sich hinlegte und zudeckte. "Ja, 2009 wird ein gutes Jahr. Ich fühle es!" Sie dachte an Hans' unsicheren Schritt, wenn er zuviel Rotwein getrunken hatte und an die steilen Stufen, die von Dönerladen und Alimentarii zu ihrer Wohnung führten und ein maliziöses Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ihre letzten Gedanken vor dem Einschlafen galten jedoch Schneidi. Die Zukunft würde rosig sein.

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"Dass diese Frau in meinem Alter noch so gut aussieht..."
(Onkel Franz zu Helga über Isolde Pavarotti am 09.09.99)

Heute hatte Anna Blähungen im Darmbereich. Die übermenschlichen Anstrengungen der letzten Wochen machen sich bemerkbar. Und die Beamtin sagte, Anna habe Mundgeruch.

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Anna lag auf ihrer Pritsche. In den Händen hielt sie das Buch "Du schaffst das, Anna" aus der Ponyhofreihe. Sie las gerade ein Kapitel über das Hoffest auf dem Ponyhof. Auf dem großen Vorplatz des Hofes wurde eine Tafel aufgebaut, auf der die leckersten Speisen präsentiert wurden. Anna lief das Wasser im Mund zusammen. Sie dachte an die karge Gefängniskost...

In dem Moment öffnete sich die Tür. Die Vollzugsbeamtin hielt einen riesigen, mit einer fliederfarbenen Schleife geschmückten Präsentkorb in der Hand und stellte ihn auf Annas Tisch. Anna blickte die Vollzugsbeamtin verwundert an. "Für Sie, Frau Ziegler! Von Ihrem Verehrer!" Mit einem verschmitzten Lächeln verließ die Vollzugsbeamtin die Zelle und verschloss die Tür.

Anna glaubte, sie träume und zwickte sich in den Arm. Nein. Da auf dem Tisch stand tatsächlich ein Korb, gefüllt mit den köstlichsten Leckereien, die man sich vorstellen konnte. Im Korb fand sie eine Karte, auf der sie las: "Für meine Anna. In Schneidi." Anna traten die Tränen der Rührung in die Augen. Wie hatte Schneidi es nur geschafft, ihr ein solches Geschenk zukommen zu lassen! Hans behauptete immer, er dürfe ihr keine Geschenke mitbringen. Und Schneidi bewies nun das Gegenteil.

Anna blickte durch die Gitterstäbe nach draußen zu dem Zelt. Sie winkte Schneidi zu. Dann setzte sie sich auf ihre Pritsche. Ihr Blick fiel auf das Ponyhofbuch mit dem Titel "Du schaffst das, Anna". Dabei dachte sie wieder an die steile Treppe im Haus Kastaninenstraße Nr. 26. Und an Hansemanns durch häufigen Rotweingenuss unsicher gewordenen Gang. Und sie lächelte.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Anna hatte die Feiertag also überstanden.
Aus der großen Geschenkaktion war nicht so viel geworden. Das Kinderbuchprojekt war auf ein Brief, der eine kleine Geschichte beinhaltete, zusammengeschrumpft und für die gesamte Familie verfasst worden, da die Zeit zu knapp geworden war, um jedes Mitglied zu bedenken.
Anbei hatte sie die Haushaltsfibel, ein Heftchen, das Elli, eine andere Inhaftierte, für Annas Lieben (eigentlich für Sophie) liebevoll verfasst hatte gelegt. Auch für Anna boten sich hier ein paar Tricks und Kniffe an, die sie bisher noch nicht gekannt hatte: beispielsweise wie man Majonäse selbst zubereitet oder dass Kaffeesatz den Abfluss reinigt und viele solide Rezepte (darunter Klösschen aus Hackfeisch; Auflauf u.a.). Anna selbst hatte auch ein Rezept dazu geschrieben: die Zubereitung von Rührei.
Den Brief und die kleine Fibel hatte sie zusammen in einen großen Umschlag gelegt und der Familie zukommen lassen.

Nun wollte Anna endlich mit ihrem großen Buchprojekt für Sarah beginnen!

Sie öffnete das erste Paket. Pralinen! Wie hatte sie die vermißt! Und auch noch ihre Lieblingssorte von Feodora!

Nur leider war die Packung leer.

Sie öffnete das Panettone-Paket das sich auch verdächtig leicht anfühlte. Auch leer!

Genauso alle anderen Pakete.

Da war nur ein kleines Päckchen ohne Aufschrift, das fühlte sich schwerer an. Sie riß es auf. Es enthielt Vitamintabletten.

Anna war enttäuscht, als sie einen Umschlag im Korb entdeckte. Sie öffnete ihn und fand einen Zettel.

"Liebe Anna, oder darf ich sagen meine Schöne? Lebensmittel reinbringen ist leider verboten, aber ich dachte die Packungen sind eine nette Erinnerung für Dich an Zeiten die irgendwann wieder kommen. Herzlichst, Schneidi°."

Anna war perplex! Das durfte doch nicht wahr sein! Sie schaute aus dem Fenster, und da stand Schneidi und strahlte sie an wie ein Kind das den Weihnachtsmann sieht. Und was hatte er in der Hand? Einen Hamburger! Der Größe nach zu urteilen ein Doppelwhopper.

Der aß einen Riesenhamburger während sie hier inmitten der leeren Schachteln saß!

Anna faßte nun einen folgenschweren Entschluß.

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Anna saß am Tisch und aß eine trockene Scheibe Brot mit etwas Marmelade. Es schmeckte eklig. Hatte man überhaupt Früchte für die Herstellung der Marmelade verwendet? Oder war es ein rein chemisches Produkt? Dabei fiel Annas Blick auf die leeren Lebensmittelpackungen aus Schneidis Präsenkorb...

Es wurde 9 Uhr. Zeit für den Hofgang. Anna freute sich immer auf die einzige Stunde am Tag, in der sie ihre Zelle verlassen durfte. Anna zog sich eine dünne Jacke über. Wann würde Hans endlich daran denken, ihren Wintermantel, die Handschuhe und die Mütze vorbei zu bringen? Sie hatte ihn schon so oft daran erinnert!

Zusammen mit den anderen Frauen betrat Anna den Hof. Sie fröstelte. Schnee fiel vom Himmel. Der ganze Hof war mit Schnee bedeckt. Beim Laufen rutschte der Schnee in Annas offene Schuhe hinein und schmolz. Annas Füße wurden nass. Stiefel!!! Sie brauchte ihre Winterstiefel!!! Ob Hans daran denken würde?

Als Anna mit immer nässer werdenden Füßen durch den Schnee stapfte, dachte sie an ihre Hochzeit mit Hans. An dem Tag hatte es auch geschneit. Nach der Trauung war sie mit den Kindern, die damals noch so klein waren, rodeln gegangen. Damals, da war sie noch so glücklich gewesen. Da hatte sie gedacht, Hans sei der Mann fürs Leben. Und heute? Die Ehe mit Hans hatte ihr nur Pech gebracht.

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(Hajo zu Hantz)

Anna freute sich. Heute sollte sie endlich wieder einmal Besuch von Hans und den Kindern bekommen. Ob Hans daran dachte, ihr warme Winterkleidung mitzubringen? Wer würde heute mitkommen? Sophie? Oder Tom? Kurz vor 15 Uhr holte die Vollzugsbeamtin Anna aus ihre Zelle und führte sie in den Besucherraum. Doch das Zimmer war leer, als Anna den Raum betrat. Anna setzte sich an den Tisch und wartete. Sie wartete und wartete. Inzwischen war es halb vier und die Besucher waren immer noch nicht gekommen. Pünktlich 16:00 führte die Vollzugsbeamtin Anna wieder in ihre Zelle. Keiner hatte ihr eine Auskunft gegeben, was geschehen war. Anna setzte sich auf ihr Bett. Sie machte sich Sorgen. Ob Hans einen Autounfall hatte?

Anna ahnte nicht, was tatsächlich geschehen war. Tom hatte - wie schon zu Weihnachten - das Auto von seinem Freund ausgeliehen. Als Tom seinen Vater und Mürfel abholte, roch er Hansemanns Rotweinfahne. Tom bot sich an, das Auto zu steuern, doch Hans bestand darauf, dass er fahrtüchtig sei.

Hans fuhr los. Nur mit Mühe konnte er das Auto einigermaßen in der Spur halten. Auf der Landstraße, etwa 5 km vom Knast entfernt, musste Hans bremsen, weil eine Wildschweinhorde über die Straße rannte. Hans verlor auf der schneeglatten Straße die Kontrolle über das Fahrzeug und rutschte in den Straßengraben. Bald schon waren die Polizei und Rettungswagen zur Stelle. Verletzt war zum Glück niemand. Doch die Polizei roch die Rotweinfahne und beorderte Hans zur Alkoholmessung in die Klinik. Stolze 2,5 Promille ergab der Test. Nun war Hans auch noch seinen Führerschein los...

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(Hajo zu Hantz)

Hans ist und bleibt ein Versager. Ich verstehe bis heute nicht, warum sich Anna mit diesem Loser damals eingelassen hat. Sie hätte ihn Helga lassen sollen, denn sie hätte ganz andere Männer haben können. Anna ist ein tolle Frau und an der Seite eines anderen Mannes hätte sie mit etwas mehr Einfluss wirklich Gutes bewirken können.

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Lege Wert
auf gute Gesellschaft -
auch wenn du allein bist

Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen, Dinah! Hans ist ein Versager. Und das war er schon immer und wird es immer sein. Ich glaube auch, dass Anna sich ohne Hans ganz anders hätte entwickeln können. Und nun trägt Hans auch noch die Schuld an Annas Inhaftierung. Wäre er nicht zusammen mit Anna vom Tatort weggelaufen, hätte er nicht gelogen, bis sich die Balken biegen - Anna wäre bis zum Prozess auf freiem Fuß.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Anna hat einen Deppen gesucht und in Hantz gefunden. Sie suchte einen Deppen, weil nur ein Depp es mit ihr aushält.

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Das glaube ich nicht. Ich denke Anna war am Anfang der Beziehung wirklich davon überzeugt, dass Hans der Richtige sei, denn er hat ihr geholfen, als sie wegen Friedhelm am Ende war. Sie wollte ihn Helga ja eigentlich gar nicht wegnehmen, sonst hätte sie das Theater mit dem Scheinvater Zorro gar nicht angefangen. Erst im Laufe der Ehe hat sie gemerkt, was sie da für einen Waschlappen geheiratet hat. Deswegen hat sie damals auch das Verhältnis mit Guido angefangen. Hans ist einfach zu alt für Anna und auch viel zu unbeweglich im Geist.

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Lege Wert
auf gute Gesellschaft -
auch wenn du allein bist

...ich kann das nicht bestätigen, Dinah.

Bei Helga kam Hans mir immer so unendlich alt vor, bei Anna ganz gewiss nicht. Im Grunde genommen behandelte Helga Hans immer wie das vierte Kind der Beimers, aber ganz gewiss nicht wie ihren Ehemann.

Bei der schönen Anna hingegen wurde er zum lüsternen Raubtier.

Was meinst Du in Deinem posting denn mit "Hans ist unmbeweglich im Geist", Dinah...?°

Bei Helga und Hans hatte ich immer das Gefühl, dass die beiden zusammen passen wie Topf und Deckel. Helga behandelte Hans wie ihr viertes Kind und Hans hat's genossen. Dann stakste die attraktive Anna durchs Haus und Hansemanns Hormone spielten verrückt. Er erinnerte sich daran, dass er ein Mann war...

... aber nicht lange. Nachdem er Anna erobert hatte und er mit ihr zusammen lebte, verfiel er immer mehr in die Rolle des Kindes. Er war es ja bei Helga so gewohnt. Anna musste die Kohle ranschaffen. Anna musste den Haushalt machen. Wenn Anna nicht da war, entlastete ein Kindermädchen den bequemen Hans. Und jetzt, wo Hans auf sich gestellt ist, hält er sich am Rotweinglas fest, statt sich um die Kinder zu kümmern. Sophie muss auf Mürfel aufpassen. Sarah kocht das Essen. Tom beschafft das Auto, mit dem man in den Knast fährt...

Während Helga und Hans vom Alter her gut zusammen passten, kommt mir Hans neben Anna einfach nur uralt vor. Ein lüsternes Raubtier war er vielleicht ganz am Anfang der Beziehung. Jetzt braucht er vermutlich Viagra, um auf Touren zu kommen. Warum wohl sprang Anna ins Bett von Guido???

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(Hajo zu Hantz)

...Du, Diavolezza, würdest Du eigentlich den Satz unterschreiben "Anna Ziegler hat Helga Beimer den Ehemann ausgespannt." ...?°