Am Anfang, als man Olaf im Wohnzimmer sah, dachte ich, igitt der sitzt jetzt auf dem Sofa, auf dem Else eine Woche lang tot gesessen bzw. gelegen hat. Aber zum Glück wurde dieses ja entsorgt.
Das Begräbnis war ganz stimmig. Meine Oma ist vor zwei Jahren verstoben, da war es ganz ähnlich. Zuerst haben sich die nächsten Verwandten (mein Opa, ihre Kinder inkl. Familien) verabschiedet, dann sind nach und nach die anderen Trauergäste eingetrudelt. Auch die halbe Nachbarschaft war anwesend, jedoch ohne Kinder. Mit dem Freinehmen für ein Begräbnis ist es gar nicht so schwer, wenn man Gleitzeit hat, kann man sich sicher für ein paar Stunden freimachen, oder Überstunden abbummeln. Schulfrei bekommt man aber wahrscheinlich nur bei nahen Verwandten. Meine drei Nachbarinnen (damals 10, 11 u. 12 Jahre alt) durften auf Anfrage meiner Mutter hin bei der Beerdigung als Messdiener dabei sein.
Am besten hat mir die Kammaraführung während der Predigt des Pfarrers gefallen, mit Zoom auf die jenigen, die sich angesprochen gefühlt haben sollten. Das Klausis Handy ausgerechnet in der Kirche geläutet hat, war zwar nicht "die feine englische Art" aber total realistisch. Viel zu oft wird man an den unmöglichsten Orten durch penetrantes Gebimmel gestört. Bei uns in Österreich kann man sich jetzt Kirchturmglocken als Ringtone downloaden, da wäre er nicht so aufgefallen. Könnte aber sein, dass der Pfarrer dann blöd aus der Wäsche geguckt hätte.
Als ich Alex rauchen sah, dachte ich, wo wohnt denn der jetzt? Das der noch immer in der WG wohnt, hätte ich vor einer Woche nicht für möglich gehalten. Ich an Marions Stelle hätte Alex schon rausgeworfen - aber 8kantig.
Der Leichenschmaus in der Wohnung der Klings hat auch gepasst. Das Akropolis währe wirklich verkehrt gewesen und bei der Würstchenbude vom Olaf hätten sie erst noch anbauen müssen. Das Foto von der jungen Else, das Olaf herumgereicht hat, war das wirklich von der Annemarie Wendl???
Ich werde mir auf jeden Fall die Wiederholung anschauen, diesmal mit Untertitel, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Else das Begräbnis bereits in der Kirche komentiert hat.