dazu sage ich nur: Armer Alex

_________________

Du meintest also, dass die Boygroup sich kollektiv die Beine brechen möchte, damit Kathy dann eine Gruppenmassage vornimmt?

Ich fand die Darstellung ziemlich gewagt. Das Thema wurde außerdem bis zum Geht-nicht-mehr pathetisch verzerrt dargestellt. Einfach drei Tabletten einwerfen und das wars? Hauptsache, die Kulisse stimmt? Nein, mir wurde da nicht warm ums Herz, eher kalt. Hat der Gerd denn sonst niemanden mehr? Keine Eltern, keine Freunde? Das Ganze fand ich todtraurig und recht unsensibel umgesetzt. Aber überhaupt stören mich die vielen schnell mal auftauchenden Menschen, die kurz drauf sterben. Es kommt einfach zu oft vor.

Nach meinem Empfinden hatte der Abgang Gerds irgendwie was "König-Ludwig-mäßiges". Und deswegen hat mir das auch nicht gefallen. Diese Selbstinszenierung als Gutsbesitzer und Sportwagenfahrer, der vor dem Kamin friedlich einschläft, uaaaah! Hätte nur noch gefehlt, dass er ins Wasser geht....

Wenn sie schon so ein heftiges Thema aufgreifen, warum dann nicht mit allen Konsequenzen? Warum ging Gerd nicht erst in ein Sterbehospiz? Warum konnte man nicht zeigen, dass er dort nicht noch einige Zeit auch Sinn im Leben gefunden hätte? Dressler hatte das angedeutet. Die Tabletten hätte er dort immernoch nehmen können. In einem Umfeld, in dem ihm hätte klar werden können, dass es noch viele andere gibt, denen es noch viel dreckiger geht als ihm. Schade!

Warum sollte er in ein Sterbehospitz zum Sterben gehen, wenn er das auch in einer Villa tun kann? Würde ich wohl auch so machen.

_________________

Nein.

_________________

Du hast Recht: Das Thema ist sehr gewagt - und sehr umstritten! Ob es geeignet ist, in einer "Familienserie" in der besten Fernsehzeit gesendet zu werden - fraglich. Natürlich war es Kitsch - aber "Tränchen" - mir hat's irgendwie gefallen. Klar, dass kein Mensch auf die Idee kommt, bzw. ohne Connections gar nicht in der Lage ist, sich eine Villa für einen Tag am Starnberger See zu mieten und dann auch noch darin stilvoll am Kaminfeuer Selbstmord zu begehen. Klar, dass auch Carsten was an der Backe bleibt ... so ein Todesfall führt zwangsweise zu polizeilichen Untersuchungen. Aber trotzdem - dieser Ablauf war "Gert" würdig - was es eigentlich für den Serienablauf nutzen sollte - unklar - vielleicht, dass Carsten sich nunmehr besinnt, und sich seine little Helpers abgwöhnt - vielleicht...

Sein "Gute Reise" - Courths-Maler ist ein Dreck dagegen!

Der Abschiedsbrief war schön, aber leider auch voller Klischees. Als mein
lieber Vater vor vier Jahren starb, haben wir dieses "Ich bin euch nur vorangegangen, ich bin nicht fort, sondern nur nebenan" im Trauergottesdienst verwendet - damals war es noch ein Novum, heute sind seltsamerweise viele Traueranzeigen damit gespickt - auch die Trauer hat ihre Neuerscheinungen und Favoriten..

Noten mag ich nicht vergeben. Kathy und die ollen Boygrouper sind ein Witz, der hoffentlich mal mit dem Auftritt des genauso alten Ted Schuhwichse gestoppt wird. Zu Hans Beimer fällt mir nichts mehr ein.

Klaus ist eine feige Sau - die Mitpatientin von Nastya dachte sich wohl schon ihren Teil, als sie "Frau Scholz" auf den Besuch aufmerksam machte. Und Nina - kann man dümmer sein? (ich glaube, auf "doof" gibt es keine Steigerung, genau so wenig wie auf "tot").

Die "Marlene-Musik" fand ich richtig gut - sowas gefällt mir.

In diesem Sinne
Mona

In einem Sterbehospiz wird er ganz anders begleitet. Er bekommt Kontakt zu anderen todkranken Menschen. Er kann sich dort ganz anders mit dem Tod an sich und seinem eigenen Tod auseinandersetzen. Er hätte dort ggf. noch einige Zeit leben können und dann in Würde sterben können. Ihn auf so einem Weg als Freund zu begleiten wäre ggf. auch für Carsten besser gewesen, er ist immerhin Arzt und kein Sterbehelfer.

Na, wat denn nu. Sind wir hier bei Wim Tölke?

Wieso ist das klar???
Wer sagt, das Gerd keine Beziehungen hatte?

_________________

Er wollte das aber anders. Und das finde ich völlig in Ordnung.

_________________

gerd hat das richtig gemacht...

_________________
759/19:02-19:07

Weil er lt. Drehbuch ein Buchhändler aus dem Rheinland ist. Aber du hast Recht - vielleicht kannte er jemand, der ihm die Villa für einen Tag überlassen hat - obwohl der ganze Act ja nicht so generalstabsmäßig geplant worden sein konnte. Er wusste anfangs ja nicht, ob er überhaupt im Bayerischen hängenbleibt.

Ich will kein Besserwisser sein....

Gerd hat nur aus Angst und Hoffnungslosigkeit so gehandelt. Er wollte sich nicht mehr behandeln lassen und er wollte "mit Stil" sterben, daher die gemietete Villa. Ich denke, es wäre Carstens Job gewesen, Gerd von diesem Selbstmord abzuhalten. Aber Carsten, selbst schwer angeschlagen, hat sich die Absolution für seine sterbehelferlichen Aktivitäten ja auch nur durch sentimentale Assoziationen geholt (der Anblick des alten Ehepaares, als er am Grab seiner Mutter stand...). Ich muss schon sagen, die Autoren der Lindenstrasse sind Meister der Tragödie.

Ich kenne zwar keinen, aber warum sollte ein Buchhändler aus dem Rheinland keine Beziehungen haben?

_________________

Wo ist jetzt das Problem?

_________________

Mach es einem doch nicht so schwer - natürlich Beziehungen zu seinem Sterbeort - warum sollte er ansonsten keine haben?? Könntest du bspw. aus einer Laune heraus für Mtte nächster Woche ein ähnliches Haus im Raum Bayern mieten? Für einen Tag? Oder nur mal eine Grunewaldvilla?
Das und nichts anderes ist der Punkt, auf den ich hinauswollte.

Das Problem hatte ich in meinem Text beschrieben, den Du jetzt auf den ersten Satz reduziert hast. Tja.

Sorry, aber ich bin kein Buchhändler aus dem Rheinland. *gg*

_________________

Ich könnt mir vorstellen, dass es in der Schwulenszene tatsächlich ein besser funktionierendes, deutschlandweites - wenn nicht gar weltweites- Netzwerk gibt, als man sich das als Hetero-Normalo vorstellen kann. Da sind einige Dinge ggf. wirklich schneller zu organisieren. Eine Ferienvilla am See, kein Problem. Geld spielt keine Rolle, denn Erben gibts eh nicht. Also alles auf eine Karte....ein letztes Mal.