Registriert: 30.10.2010, 16:41 Beiträge: 3378 Wohnort: North Cothelstone Hall
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... die blauen Anmerkungen sind von mir ... Hamster hat geschrieben: Mmh ich weiß nicht, Sör. Inwiefern hat der Lehrer sie denn beleidigt? Er hat sie nicht beleidigt, sondern provoziert. Hab ich das verpasst? Er hat doch lediglich nicht abgestritten, dass er Lea nicht leiden kann (Dann hat er auch zumindest nicht gelogen). Aber was Lea gesagt hat, war unmöglich und unterste Schublade. Eigene Meinung hin oder her, aber so eine rechtsradikale Äußerung verbunden mit einer persönlichen Beleidigung der übelsten Art kann man doch einfach nicht so im Raum stehen lassen. Es war ihre Antwort auf des Lehrers Provokation. Da sie bei dem eh nichts mehr zu verlieren hatte, fand ich die Aussage als -sagenwirmal - persönlichen rhetorischen "Befreiungsschlag" in Ordnung (die beiden waren unter 4 Augen, was hätte passieren können? Im Zweifelsfall steht dann Aussage gegen Aussage). Und - wäre es mit einer linksradikalen, oder unradikalen Äusserung anders gewesen? Und es ist ja nicht nur ihre Meinung alleine, die ihr Probleme in der Schule macht, sondern auch ihre ganze rotzige Art. Sie ist einfach nur dauer-angepisst. Klar kann jeder mal eine schlechte Phase haben. Aber ich finde es unzumutbar für alle in ihrem Umfeld, dass jeder von ihr angemault wird und überall ihre politische Meinung breitgetreten wird. Wenn sie einfordert, dass man ihre Meinung akzeptieren soll, dann muss sie auch bereit sein, die Meinung der anderen zu akzeptieren. Beim letzten Satz stimme ich dir zu. Allerdings, wie soll sie es lernen, wenn der Lehrer dies auch nicht kann ... Hanna hat geschrieben: Hamster hat geschrieben: Aber was Lea gesagt hat, war unmöglich und unterste Schublade. Eigene Meinung hin oder her, aber so eine rechtsradikale Äußerung verbunden mit einer persönlichen Beleidung der übelsten Art kann man doch einfach nicht so im Raum stehen lassen. Du sagst es. Normalerweise sehe ich es auch so wie Sir, also dass der Lehrer nun nicht allmächtig ist und schon auch mal andere Meinungen gelten lassen sollte. Wenn es aber um rechtsradikales Gedankengut geht wie bei Lea, das einfach mal menschenfeindlich und rassistisch ist, dann MUSS der Lehrer sogar so handeln, wie er gehandelt hat. Rassenhetze, Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit ist mit dem Grundgesetz unvereinbar, und da gilt dann auch nicht das Prinzip der freien Meinungsäußerung. Und bei Lea war das jüngste Verhalten nur die Spitze vom Eisberg; sie ist schon längere Zeit eindeutig rechtsradikal eingestellt. Damit ist der drohende Schulverweis nur folgerichtig. Nein! Wie gesagt, ist rechtsradikal im Prinzip anders als linksradikal oder unradikal. In der Schule sollen normalerweise auch die demokratischen Grundwerte gelehrt werden, dazu gehört auch die freie Meinungsäusserung. Auch wenn sie manchen Lehrern nicht passt.bockmouth hat geschrieben: SirGuinness hat geschrieben: ... zum Thema Lea:
... mal ganz allgemein hier eingeworfen: warum muss ein Lehrer auf Teufel komm raus im Unterricht rhetorisch die Oberhand behalten? Muss dessen Meinung immer die allumfassend richtige sein? Warum kann man nicht auch mal die Meinung eines Schülers akzeptieren, auch wenn sie nach des Lehrers Meinung die falsche ist?
Nun ja Sör, mit diesem deinem Beitrag mag ich nicht so recht konform gehen... Ich finde, als Lehrer hat Herr Redzic geradezu die Pflicht und den Lehrauftrag, die Oberhand zu behalten, sei es rhetorisch oder als Untermauerung seiner Autorität. Nein, bocki, eben nicht. Siehe meinen vorigen Satz oben. Stell dir mal vor, Lea beharrt darauf, Madrid läge in Italien, oder 2 + 2 = 5. Wenn sie von diesen Aussagen nicht abzubringen wäre, sollte man sie einfach so stehen lassen. Irgendwann erkennt sie ihren Fehler und korrigiert ihn. So what? Bei solchen "Schnapsideen" von Schülern wäre es sträflich leichtsinnig, die Schülermeinung zu akzeptieren und zu tolerieren...Natürrrlich mag ein Schüler bei philosophischen und weltanschaulichen Dingen seine eigene Meinung haben, aber bei solchen extremen Schei*, den da Lea von sich gibt und sogar ihren Lehrer mächtig beleidigt, gibt es für die Erwachsene aber kein Pardon. Also ich fand die Vorhaltungen des Geschichtslehrers sehr gut vorbereitet und seine Reaktion auf Leas Ausfälle sehr verständlich. Das war Provokation und Machtspiel.
Ein Schüler ist in der Schule um zu lernen. Das heisst doch aber nicht, dass er grundsätzlich noch mit einer falschen Meinung herumläuft? Und die Lebenserfahrung, die ein Lehrer aufgrund seines Alters schon hat, muss sich ein Schüler ja erst noch erarbeiten.
Ja, und die noch zu erwerbende Lebenserfahrung bekommt ein Schüler aber auch fast nur dann, wenn ihm Werte vermittelt und vorgelebt werden, die ihm zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft formen. Ein Lehrer hat immer noch eine Respektsperson zu sein - ich weiß, blödes Wort, erst recht im Jahre 2015... Schon klar, bocki. Aber ein Lehrer sollte dann auch Respekt vor seinen Schülern haben, grundsätzlich, aber ganz besonders bei Schülern im fast oder volljährigen Alter.
Das was Lea ihrem Lehrer an den Kopf geworfen hat, war mMn völlig in Ordnung. Der Lehrer hat sie übelst provoziert. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Lea ist fast oder schon 18, da will man wie eine Erwachsene behandelt werden und nicht mehr als - sagenwirmal - Baby, das noch keine eigene Meinung haben darf. Das sehe ich auch völlig anders. Nicht der Lehrer hat Lea provoziert, im Gegenteil, es war Lea, die hier übelst mit einem durchaus erfahrenen und vom Schicksal gebeutelten Menschen (Flucht) umgesprungen ist. Der Lehrer hat Lea mit seiner überheblichen Art provoziert und Lea hat sich provozieren lassen und ist über dieses Stöckchen gesprungen. Was ich nicht genau verstehe, Sör, wir sind doch beide etwa gleich alt, also wenn ich damals in Leas Alter so mit einem Lehrer umgesprungen wäre, wie wir es in der Folge sahen, das hätte gnadenlose Konsequenzen gegeben. Ist ja reine Theorie, aber wenn ich gestern an Leas Stelle gewesen wäre, na ja, so weit wäre es nicht gekommen, aber wenn doch, ich wäre aufgrund der Argumentation von Herrn Redzic völlig auf dem Stuhl vor dem Pult zusammengesunken, sooo klein mit Hut...[Sorry für den Schachtelsatz!] Klar soll Lea in ihrem Alter eine eigene Meinung vertreten, aber nicht so einen geistigen Dünnpfiff verbreiten wie gezeigt wurde.... Ja, wir in diesem Alter damals hätten uns das nie und nimmer getraut. Aber wir hatten noch zuviel Respekt vor anderen Personen, was auch nicht immer vorteilhaft für uns war und wir so dann doch zu quasi Duckmäusern erzogen wurden. Das war absolut falsch. Ich bewundere Lea für ihren Mut, das auszusprechen, was sie gesagt hat.
Was mir nicht behagte bei diesem Handlungsstrang: Der Geschichtslehrer hätte noch einen Kollegen/Kollegin als ZeugeIn dabei haben müssen und Lea ein Mitglied der Schülerverwaltung oder KlassensprecherIn.... Absolute Zustimmung, dann wäre der Gesprächsverlauf ganz anders gewesen. Hamlet hat geschrieben: bockmouth hat geschrieben: Das sehe ich auch völlig anders. Nicht der Lehrer hat Lea provoziert, im Gegenteil, es war Lea, die hier übelst mit einem durchaus erfahrenen und vom Schicksal gebeutelten Menschen (Flucht) umgesprungen ist.
Ja, aber das war die Eskalation. Ich bin auch der Ansicht, daß der Lehrer wenig pädagogisch vorgegangen ist, der war ganz schön auf "von oben runter und feste druff" eingestellt. Hamlet, mit diesem einen Satz hast du genau das gesagt, was ich mit meinem Posting aussagen will/wollte.Hanna hat geschrieben: Hamlet hat geschrieben: bockmouth hat geschrieben: Das sehe ich auch völlig anders. Nicht der Lehrer hat Lea provoziert, im Gegenteil, es war Lea, die hier übelst mit einem durchaus erfahrenen und vom Schicksal gebeutelten Menschen (Flucht) umgesprungen ist.
Ja, aber das war die Eskalation. Ich bin auch der Ansicht, daß der Lehrer wenig pädagogisch vorgegangen ist, der war ganz schön auf "von oben runter und feste druff" eingestellt. Ja schon, aber ich glaube, bei rechtsradikalen Äußerungen (Lea war ja nicht nur das eine Mal so) gibt es eigentlich keine große Dialog-Möglichkeit zwischen Schülern und Lehrern mehr. Zumal das in der Schule mit Lea sicher schon oft versucht worden ist, vermute ich mal. Irgendwo ist dann halt auch die Pädagogik am Ende. Stell dir mal vor, Lea gehört möglicherweise sogar zu den Hardcore-Rechten, die den Holocaust leugnen, die gerne wieder einen "starken Führer" und "ausländerbefreite Zonen" hätten... Ich glaube, in so einem Falle kann es nur so ein Ende für Lea geben, wie wir es gesehen haben. Siehe meine Kommentare oben. MünchnerBua hat geschrieben: Ich hätte so einen Aufstand wie Lea nie gewagt, dazu hatte ich viel zu viel Respekt vor meinen Lehrern. Vor allem steht ja für Lea ihre ganze Zukunft auf dem Spiel, und als der Redzic ihr das auseinandergesetzt hatte, hätte sie SEHR kleine Brötchen backen sollen, der Lehrer sitzt immer am längeren Hebel und gerade Geschichte ist eines der "Sympathiefächer". Übrigens kann ich mich noch gut an den Flüchtlingsstrom aus Ex-Jugoslawien erinnern, wir haben bei uns in der Uniklinik sehr schwere Fälle von Kriegsverletzungen versorgt. Der Anteil an Ex-Jugoslawen ist daher hier in München auch noch überproportional hoch, war es doch vom Balkan aus die erste Anlaufstelle. Aließ hat geschrieben: Mir würde auch jede Form von Pädagogik schnellstens vergehen, wenn ich mich mit so einer Nazi*otze wie Lea auseinandersetzen müsste, obwohl ich weder eine Ausländerin (in Deutschland!) noch behindert bin. Lea und der Geschichtslehrer sind bestimmt schon öfter wegen ihrer Gesinnung aneinandergeraten und können sich schon länger nicht ab. Allerdings hätte er sich schon im Vorfeld den Vertrauenslehrer zu dem Gespräch dazuholen sollen. @bocki und Hanna: (Edit: was Lea und den Lehrer betrifft) vollste Zustimmung. Lisey hat geschrieben: Hanna hat geschrieben: Zu Lea: Ich fand ihr Verhalten gegenüber ihrem Lehrer auch sehr fragwürdig und anmaßend. ??? Was mich an der gesamten Geschichte jedoch wundert, bzw. was ich seitens der Serienmacher vermisse sind Szenen aus der Schule. Hat Lea in ihren Mitschülern kein Korrektiv? Ticken alle genauso wie sie? Ich denke nicht. Warum wird auf Szenen diesbezgl. verzichtet? Es wäre doch normal wenn sie mit ihren Ansichten auch in der Schule auf Gegenwind trifft und dies evtl. zu Diskussionen und einem Nachdenken ihrerseits anregen würde. Leider gibt es davon nichts in den wöchentlichen 30 min. zu sehen. Völlig richtig, dieser Einwand. Aber wir wissen halt nicht, was zwischen Freitag und Mittwoch in der Gosse passiert (bzw. in der Schule). Hamlet hat geschrieben: Blöd ist halt nur, daß der Lehrer sich 100% so verhalten hat, wie es den Vorurteilen der Neo-Neonazis entspricht. Eben. Und ob das dann pädagogisch wertvoll war, wage ich ganz stark zu bezweifeln. Und jede Schule, die aufgrund gegensätzlicher Meinungen Lehrer vs. Schüler den Schüler von der Schule schmeisst, hat ihren Lehrauftrag nicht begriffen und stellt sich selbst eine pädagogische Bankrotterklärung aus. Sorry für dieses lange Posting, aber ich wollte die Zitate nicht sinnentstellend kürzen.
_________________ "Some Lachers a Day keep Kummers and Sorgens away" © by SirGuinness Irene Fischer: "In Fan-Kreisen nennen sie mich Fliederschubse" © by SirGuinness
Zu allem, was ich hier schreibe, gibt es grundsätzlich immer Ausnahmen ...
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