Hallo Leute!

Der Medikamentenschrank in Angelinas Bad
als Blickfang in der Anfangsszene auftrat.
Zu sehen sind unzählige Tabletten, Dragees und Pillen,
die alle zusammen ein Pferd könnten killen.
Enzo steckt alles unkoordiniert in eine Cellophantüte,
will er sich echt das Leben nehmen, oh Gott behüte...!
Draussen vor der Tür steht Angelina und schreit:
"Enzo, wir fahren jetzt zur Sportmesse, wir haben's nicht weit,
aber wir sind dann unterwegs den ganzen Tag!"
Enzo kommt aus dem Bad, ihm was auf dem Herzen lag.
Er umarmt seine Schwester innig und zart,
die ist verwundert und wirkt wie immer ziemlich apart.
"Schwester, lass dich einmal zum Abschied drücken!"
Sie genießt diese Geste mit wohligem Entzücken.
Nico mahnt zur Eile im Hintergrund,
er tut seine Ungeduld einfach kund.
Auch Enzo kann es irgendwie kaum erwarten,
dass Angelina und Nico endlich bald losstarten.
Er schließt hinter ihnen die Wohnungstür dicht,
als hätte er Angst, dass da jemand einbricht!
Klaro, der paddelige Nico hat vergessen die Kohle:
"Ich lauf nochmals nach oben und mir das Geld hole!"
Angelina: "Nee, brauchste nicht, ich hab genügend in der Patte
zum Kauf der Hanteln und der Trainingsmatte!"

Also fahren sie los - und halten sofort wieder,
Angelina dreht das Seitenfenster nieder...
Polizistin Nina isst, in das Auto schauend,
eine Semmel, hungrig kauend...
"He ihr, wann kann ich Enzo mal erreichen,
der soll mir nicht ständig ausweichen,
wir wollen reden über unsere Scheidungsdinge,
es könnte ruckzuck gehen, wenn es nach mir ginge..!"
Angelina: "Der hat ab sofort eine Bude in Neuperlach,
kleines Zimmer, preiswert, direkt unterm Dach.
Ab heute abend ist der hier nicht mehr zu erreichen..
Servus dann - wir müssen uns zur Sportmesse schleichen!"

Enzos Gesicht ist riesig aufgequollen,
er greift bei den vielen Pillen in die vollen,
mit einem Glas Wasser stürzt er die in seine Kehle,
der Bursche hadert echt mit seiner Seele.
Natürrrlich wie in der Listra so recht häufig demonstriert,
ein schrilles Klingeln zum nächsten Spannungsbogen führt.
Enzo ist genervt, denn es ist Nina, die schreit und brüllt,
er schnell die WC-Schüssel mit den restlichen Pillen befüllt.
Polizistin Nina voller Kraft an die Tür hämmert,
ihr hat es schon lange genug gedämmert,
dass Enzo ist anwesend, sie hört seine Schritte.
"Bitte Enzo, ich weiß, du bist da, also öffne bitte!"
Der schließt auf: "Hab auf dich keinen Bock!",
stösst er hervor unter gewissem Medikamentenschock.
Nina: "Enzo, wir müssen über unsere Scheidung reden,
wenn nicht jetzt, dann hast du noch finanzielle Schäden!
Es geht um Versorgungsausgleich, Unterhaltskosten!"
Enzo: "Will nix von dir, stehe schon nicht auf verlorenem Posten!"
Nina: "Okay, dann wird dir mein Anwalt dazu schreiben und
dann läuft für uns beide die Scheidung rund!"

Nina zischt ab, im Ohr noch Enzos Motzen,
im Treppenhaus hört sie Enzos Kotzen.
Sie eilt zurück und findet Enzo mit bleichem Gesicht,
wie er mit dem "großen weißen Telefon" spricht.
"Warum sagst du mir nicht, dass dir ist so übel,
Enzo hängt immer noch röchelnd über dem "Kübel".
Der will sich aber nicht helfen lassen,
und kriegt plötzlich Ninas Dienstwaffe zu fassen.
Bei dem Gerangel fällt ein Schuss,
klar, damit man ja wohl rechnen muss!
Der trifft natürrrlich Ninas Bein,
sie schreit laut aufgrund der Schmerzenspein.
Blutbesudelt ist sie und angstverzerrt,
auch Enzos Verstand scheint total geleert.
Zum Glück nur ein Streifschuss, wie er doch noch sieht,
er seine Ex mit schwacher Kraft auf Angelinas Sofa zieht.
Trotz der Schmerzen ist es Nina klar,
dass ihr steht Enzo emotional noch ziemlich nah.
Sie will ihn vom Suizid abhalten, egal wie das klappt,
mit Handschellen wird Enzos Handgelenk plötzlich zugeschnappt.
So führen sie auf der Couch einen ergreifenden Dialog,
der sich durch viele Sendeminuten zog.
Nina will Enzo seelisch aufrichten, ihn ermutigen,
sie vergisst ihre Beinwunde, dieser blutigen...
Derweil pflegt Enzo in seiner Vergangenheit zu wildern,
er muss einfach sein verkorkstes Dasein schildern.
"Papa, Mama, Roberto - ein Schicksalsstrang,
keine Vaterschaft, Werkstatt weg, meine Nerven liegen blank!
Kennst du Onkel Claudio aus Mannheim, den Pizzabäcker?
So will ich nicht leben, da ziehe ich eher den Stecker!
Hab mich für Jack eingesetzt, die hat damals das Auto geklaut,
hab das auf mich genommen, damit nicht wird ihr Leben versaut!"
Nina heult wie eine Heulboje,
sie liegt da angeschlagen in ihrer Sofakoje.
"Mir tut das alles so leid, lieber Enzo, mit meiner Anzeige,
das war schändlich, gemein und bodenlos feige!
Bitte nicht umbringen, du sollst doch erleben,
was es in ca. 20 oder 30 Jahren noch wird in der Listra geben!
Sie greift nach Enzos Abschiedsbrief an Angelina und sie vorliest,
was er seiner Schwester schrieb, was sein Dasein hat vermiest.
Die Tränen rinnen beiden von den Wangen,
man muss echt um das Wohl der Protagonisten bangen.
In dem Brief bescheinigt Enzo Angelina Kraft, Mut und Ausdauer.
Ja, er beschreibt sie als einen Menschen voller Power!

Nina schlägt Enzo nun vor: Gib mir die Pistole, dann öffne ich die Schließacht,
Enzo überlegt, bei diesem Deal ist er in heller Wacht!
Er zögert, doch dann rückt er raus die Waffe
und Nina öffnet die Handschelle, die ziemlich straffe!
Sie: "Ich verspreche dir hoch und heilig ganz bestimmt,
wegen des Schusses keine Untersuchungsstelle übernimmt
Nachforschungen, ich nehm den Schuss auf meine Kappe...!"
Dieses Angebot ist nun mal nicht von Pappe!
Ob Enzo diesen Worten wohl Glauben schenkt?
Durch die vielen Pillen ist er ja in seinem Willen beschränkt.
Jedenfalls rafft er sich, ruft noch Angelina per Handy an:
"Angelina, ich brauche deine Hilfe, wann kommst du, wann?"
Er verlässt die Wohnung und im Treppenhaus er hört
einen Schuss und kehrt in die Wohnung zurück völlig verstört.
Da liegt Nina auf dem nackten Fußboden langgestreckt,
sie lebt, hat sie sich eine Wunde zugefügt, was hat sie damit bezweckt?

Nun taucht auch Angelina (ohne Nico) endlich auf.
Ob der Kerl ist noch bei seinem Sportutensilien-Einkauf?
Jedenfalls, wer will es der Halbitalienerin verdenken,
sie muss ihre Nerven in ruhige Bahnen lenken.
Sie informiert die Rettungsambulanz, die kommt wieder mal
pfeilschnell und bringt die blutende Nina ins Hospital.
Bevor Angelina und Enzo da hinterherfahren, sie sich die Zeit nahmen,
sie liebkosen und drücken sich, liegen sich geschwisterlich in den Armen!

Die Folge heute "NIEMALS GEHT MAN SO GANZ",
als Kammerspiel sollte sie überstrahlen den Listra-Glanz!
Na ja, wieder so einige Ungereimtheiten im Polizeialltag,
so mancher Zuschauer wohl erkennen mag.
Liebe Listra-Macher, da habt ihr auch Personal eingespart.
Und so richtig kam die Folge auch nicht in Fahrt!

Bis dann!

bockmouth

Geniale Kombination!

Dass er den Wagen nicht selbst geklaut hat, ist übrigens egal. Er _wusste_, dass der geklaut ist und hat sich daran bereichert.

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Lieber Bocki, vielen lieben Dank für Dein tolles Gedicht. Ich finde es echt stark.

Habe die beste Wertung abgegeben.
Klar gab es ein paar unstimmige Dinge aber im großen und ganzen war die Folge sehr gut. Fand die Idee mit nur einem Handlungsstrang gut umgesetzt. Jedenfalls sind meine schlimmen Befürchtungen nicht eingetreten.

Und ja, auch ich habe erst gedacht, Nina hätte sich umgepustet. War dann wohl eher ein "auf sich Aufmerksam-machen-Schuss".

Man muss ja auch mal loben können.

Klasse gespielt - von beiden!

Vor allem Enzo fand ich richtig super.

Was war das für eine Liste, die Enzo auf dem Tisch liegen hatte? Welche Tabletten und wieviel er nehmen muss? Hätte er sich das nicht denken können, dass die postwendend wieder hochkommen?

Schön fand ich auch, dass Sabrina und Roberto erwähnt wurden.

Ich hoffe sehr, dass Enzo der Lindenstrasse jetzt wieder erhalten bleibt. Für immer :-)

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Wieso privat? Sie sagte doch zu Angelina, sie müsse zur Arbeit. (Das gibt dann auch gleich noch ne Abmahnung wegen unschuldigten Fehlens)

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Ja, an irgendnem Tag wird es enden - aber an allen anderen nicht! (Joris)

Mir hat die Musik am Ende gut gefallen.
Weiß jemand, wie das Lied heißt?

Das fand ich übrigens auch unlogisch: Als Angelina ihr mitteilte, dass Enzo zu Hause ist, sagte sie noch: "Nein, ich muss zum Dienst." Und ein paar Minuten später hämmert sie an die Tür, als ob der Gott-sei-bei-uns hinter ihr her wäre. Auch wenn Enzo ständig schwer zu erreichen war - für so ein Gespräch, wie sie es führen wollte, braucht man doch Zeit und Ruhe! Logo, dass man das dann ausgerechnet in einem Moment macht, wo man eigentlich pünktlich bei der Arbeit sein muss...

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Ich mach mein Ding
egal was die andern sagen
Ich geh meinen Weg, ob grade ob schräg
das ist egal
(U.L.)

... dass in der Gosse Arbeitszeiten und -verpflichtungen nicht so ganz ernst genonmmen werden, ist ja nix Neues.

Die Folge inclusive der Kameraführung, die dazu genau gepasst hat, fand ich great (mir fällt grad kein besseres Wort dafür ein). Das Gespräch mit Nina und Enzo, deren beider Verzweiflung. Es hat mich sehr berührt und es kamen wieder irgendwelche Erinnerungen an einen mir und euch bekannten Freund hoch. Auch die Selbstvorwürfe, dass ich damals nicht helfen konnte, sind wieder da. Aber mehr will ich dazu nicht sagen.

Also, ich geb 'ne 1.

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"Some Lachers a Day keep Kummers and Sorgens away"
© by SirGuinness

Ja, solche Gespräche führt man in der Listra zwischen Tür und Angel...

Wenn Nina auf dem Weg zum Dienst war, dann heißt es ja, sie kam von zu Hause. Hatte aber ihre geladene Waffe dabei. Ist es üblich, dass Polizisten ihre Dienstwaffe zu Hause aufbewahren? An die Aufbewahrung von scharfen Waffen werden sehr hohe Ansprüche gestellt: Verschließbarer Waffenschrank, separate Aufbewahrung von Waffe und Munition. Das heißt, Nina müsste in der Wohnung einen Waffenschrank haben. Nina wohnt ja momentan bei Iffi. Hat sie bei dem Umzug ihren Waffenschrank mitgenommen? Oder legt sie die geladene Dienstwaffe in die Nachttischschublade?

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Ich kann mich an eine Szene vor einigen Jahren erinnern, in der Nina vor dem Verlassen der Wohnung zur Arbeit gezeigt wurde. Sie nahm damals die Waffe aus einem verschließbaren Schrank mit einem Safe-artigen Schloss. Daß sie die Waffe zuhause aufbewahrt (ob angemessen gesichert, sei jetzt mal dahingestellt) ist also grundsätzlich nichts Neues.

NIEMAND hat sich die Zähne geputzt.


Aber wahrscheinlich gab es einen geheimen Brief:

Liebes Tatort-Team!
Da wir heute keine Szene zeigen können, in der sich jemand die Zähne putzt bitten wir Euch, dies zu übernehmen.
Danke!
Euer LiStra-Team

Die Antwort war dann um 20:15 zu sehen.

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Follow the yellow brick road

Doch, ich muss sagen, die Folge hat mir (trotz einer Logiklöcher) wirklich gut gefallen.
Meine 2 Höhepunkte:
- Die Sache, dass Jack das Auto geklaut hat, und Nina und Enzo sich letztendlich wegen etwas getrennt haben, das gar nicht so war, wurde endlich mal aufgeklärt.
- Aber vor allem: Enzos Erklärung, warum er in seinem Leben keinen Sinn mehr sieht, der Vergleich mit dem leeren LEben seines Onkels, das er auch auf sich zukommen sieht. Wie schlimm es für ihn ist, keine Familie, keine Kinder haben, und wie psychisch kapuut einen das machen kann.
Ich kenne selbst einige, die dieselben Probleme haben (natürlich sich nicht gleich umbringen), aber wie einen das fertig machen kann, wenn man keinen gleichwertigen Ersatz hat, um diese Leere auszugleichen. Enzos Depressionen fand ich dadurch sehr glaubhaft, und sogar seine extreme "Lösung" dafür.

Mal abwarten, wie es mit den beiden jetzt weiter geht. Evtl. doch eine gemeinsame Zukunft? Letztendlich sind beide in derselben scheiß Situation...

Das ist ziemlich egal. Enzo wusste, dass die Karre geklaut war und hat trotzdem die Teile vertickert weil er Geld brauchte.

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Eben. Enzo hing da genauso mit drin wie Jack. Und hinterher kann man immer sagen: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dich nicht angezeigt." Das kommt mir jetzt auch unglaubwürdig vor. Nina hatte nun einmal diese Einstellung - die ich jetzt nicht bewerten will; es kommt mir nur auf die Konsequenz in ihrer Charakterbeschreibung an. Es wäre so oder so auf Trennung hinausgelaufen, weil die beiden im Grunde nie wirklich offen und ehrlich zueinander waren und meiner Meinung nach von vornherein nie zusammen gepasst haben.

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Ich mach mein Ding
egal was die andern sagen
Ich geh meinen Weg, ob grade ob schräg
das ist egal
(U.L.)

Na, das war nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Wahrscheinlich ging Enzo (zu Recht) davon aus, Nina würde sonst eben seine Freundin Jack anzeigen.
Trotzdem ist es nochmal ein Unterschied, ob von Enzo direkt die kriminelle Energie ausgeht, eich Auto zu kaluen und zu verkaufen, oder "nur" zu dulden, dass Jack es macht (mit dem Problem allerdings, dass er ja mitkassiert hat....)
Nina hätte darauf aber trotzdem sicher etwas anders reagiert, als zu glauben, ihr Mann ist ein Autodieb.

Was mich in dem Zusammenhang mal wieder halb amüsiert, halb Haare raufend zurücklässt ist die Tatsache, dass Nina Recht und Gesetz nach eigenem Gusto auslegt, und entscheidet, wen sie wann anzeigt oder auch nicht, ganz nach Sympathie und eigenem Ermessen. Von Rechtsstaatlichkeit keine Spur.

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"Eingebildete Goaß!" (Folge 583 - Olaf über Anna)

Naja, eigentlich finde ich das ganz gut dargestellt.
Sie als Polizistin ist eigentlich verpflichtet, Straftaten zur Anzeige zu bringen - und dann lebt sie in der Lindenstraße, wo zu ziemlich alles Illegale läuft, was man sich vorstellen kann.
Nina kommt ständig in den Konflikt, Verbrechen mitzubekommen, sie entweder zu ignorieren, zu decken oder eben anzuzeigen. Das ging ja schon mit Momos Flucht damals zu Klaus&Phillip nach Dresden los, über ihren Kollegen, der den Zuhälter erschossen hat, usw.
Und eigentlich ist die Umsetzung der Figur Nina da doch sehr konsequent: sie gibt den Leuten die Möglichkeit, es selbst in Ordnung zu bringen, ansonsten bleibt ihr nichts anderes übrig, als als Polizistin aktiv zu werden.
Ganz ehrlich, ich wollte den Job nicht haben.... Aber ich lebe ja auch nicht in der Lindenstraße

Danke für die Info, Kellerkind. Daran kann ich mich leider gar nicht mehr erinnern. Aber es macht Sinn.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)