Für die Skulptur soll neulich vor vierhundert Jahren Modell gestanden haben – ein gewisser Claus (mijn haas) van Beijmer, aber das möchte ich nicht so recht glauben.
Das dort, wo Klaus und Johannes hingeschifft haben, war zufällig die in unserer Galaxie berühmt-berüchtigte Wildpinklerpilgerstätte
Open-Air-Unisex-Puller-Area 51.
Einige besoffene Aliens
hatten allerdings damals den Wickeltisch geklaut, der angeblich erst Jahrzehnte später wieder in einer griechischen Kaschemme in München-Bocklemünd aufgetaucht sein soll. Gerüchten zufolge soll er dort von einem als Waschbär verkleideten Alien entsorgt worden sein.
Einige von Euch fanden die Schifferszene mit den spritzigen Akteuren Klaus und Johannes eklig?
Für mich war diese Szene die spannendste der ganzen Folge: mit Angstschweiß auf der Stirn rief ich mehrmals: „Passt auf! Ihr dürft die Harnströme nicht kreuzen – wegen der Protonenumkehr!“ Puh, das ging ja gerade nochmal gut.
Ja, auch ich war einmal Wildpinkler. Asche auf mein Haupt!
Als wir damals als junge Männer nachts um die Häuser gezogen sind und auf dem Heimweg merkten, dass wir es nicht mehr bis zu den heimischen sanitären Einrichtungen schaffen würden, waren wir immerhin noch so anständig, die Anwohner nicht aus den Betten zu klingeln; stattdessen haben wir liebevoll und akkurat das hässliche Moos an den Häuserwänden in den Garageneinfahrten weggeätzt (bei schlechter Bausubstanz als Kollateralschaden leider auch diese) oder bei den vertrocknenden Blümchen im Vorgarten Ersthilfe geleistet (na gut: bei einigen war es auch Sterbehilfe).
Was wären unsere Angebeteten stolz auf uns gewesen, wenn sie gesehen hätten, wie liebevoll und akkurat wir ihre Initialen in den Schnee gepieselt haben. Oder etwa nicht? Was denn??
Für Interessierte: der Artikel "Die Wildpinkler" in
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Dass die Amazonen uns Männern unterstellen, wir würden beim Wildpinklen vorrangig dem Exhibitionismus frönen, ist genau so verständlich (denn es schreibt ja EMMA) wie unsinnig. So unterhaltsam der Beitrag auch sein mag, manche vom Penisneid zerfressenen Feministinnen müssen immer noch über's Ziel hinausschiessen. Die meisten Männer präsentieren IHN doch nicht wie ein Zepter, schauen sich nach Anerkennung heischend um, als warteten sie auf Applaus, sondern suchen sich doch irgendein Plätzchen (kein Gebäck, sondern einen Ort!) aus, wo sie zumindest von vorne nicht zu sehen sind – und zwar aus Scham.
Wenn ein Auto auf der Autobahn wegen Kraftstoffmangels liegen bleibt, droht dem Fahrzeugführer ein Bußgeld sowie Punkte in Flensburg, weil die Notlage vermeidbar gewesen wäre. Das Dilemma des vorsätzlichen Wildpinklers hat einen ähnlichen Ursprung, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Sein „Tank“ ist übervoll und er weiß genau, dass er unterwegs Ballast abwerfen muss – um jeden Preis. Dies ist zwar ein „Notfall“, der einerseits jedoch vermeidbar gewesen wäre, andererseits sogar provoziert wurde.
Ich war vor vielen Jahren aktives Mitglied in einem Schützenverein. Vor den Umzügen habe ich mich stets zurückgehalten bei der Einnahme alkoholischer, also harntreibender Getränke, so dass ich die Umzüge ohne Entlehrungsnotstand nicht nur überstand, sondern sie gerade deshalb auch noch hätte genießen können.
Leider nicht so einige meiner Zugkameraden (es waren jedes Jahr immer dieselben). Sie waren schon vor dem Antreten betrunken, ihr „Gleichschritt“ sprengte oft den des gesamten Zuges, die spöttischen Bemerkungen der Zuschauer am Straßenrand ließ den Stolz der integren Zugmitglieder zu Scham zerrinnen.
Zum Thema: natürlich waren es auch die „Fehlfarben“, die während des Umzugs mit Wildpinklen (oft einsehbar von den Zuschauern, unter denen sich auch Kinder befanden) dem Ansehen des Zuges den „Gnadenstoß“ versetzen.
Obwohl das Fehlverhalten vom Spieß regelmäßig sehr deutlich monetär geahndet wurde, blieben die Sanktionen jedoch ohne Erfolg. Jedes Jahr dasselbe beschämende Spiel. In vielen anderen Zügen sah es auch nicht viel besser aus. Nach fünf Jahren habe ich dann die Reißleine gezogen.
Eine Steigerung der Unsitte bei Volks- und Heimatfesten ist dann wohl nur noch im Karneval (meinetwegen auch Fasching) zu beobachten:
Noch ein Artikel zum Thema
Wildpinkler: „Wenn die Wand zurückpinkelt“ in der
Mein vorläufiges Fazit: Bei wirklichen Notfällen, die beispielsweise durch eine Krankheit verursacht sind, sollte man ein Auge zudrücken, wenn sich wirklich keine Alternative anbietet, wenn der Ort der Erleichterung nicht einsehbar und vor allem keine Sachbeschädigung zu erwarten ist.
Das Problem ist natürlich die fehlende Beweisbarkeit einer krankheitsbedingten Blasenschwäche vor Ort; der Betroffene wird sich bei unerwarteter Entdeckung erst mal die Vorwürfe und Häme und das natürlich unfehlbare Urteil der selbst ernannten Richter des anwesenden Volkes gefallen lassen müssen.
Aber selbst die staatliche Justiz kennt da kein Pardon. Bei körperlicher Disposition hat derjenige selbst Vorsorge zu treffen, dass er sich nicht fahrlässig in solch eine Notlage begibt. Selbst bei mehrstündigen Wanderungen in Gebieten ohne Einkehrmöglichkeit in eine Gastronomie gibt es eine Strafe, wenn auch nicht so hoch, wie sie bei einer Entlehrung am Kölner Dom oder am Ulmer Münster fällig wäre.
Mit Mukbang kann man Geld in die Kasse spülen (in die eigene), mit Wildpinkeln auch, jedoch in die der Städte, Gemeinden und Kommunen. Mit fröhlichem Spendierschiffen zur „schwarzen Null“! Na denn: Prost!
mögliche Alternativen:
oder
Was ich Euch mit dem (überflüssigen) Beitrag eigentlich sagen wollte? Wieder einmal muss ich passen – ich hab keine Ahnung.
Am besten melden
oder – einfach wegpinkeln!