Im Straßenverkehr gelten Regeln, die dazu da sind, die Unversehrtheit aller zu sichern.
Jack, hat durch ihr wiederholtes Fahren ohne Führerschein und dies ohne jedes Schuldgefühl (siehe ihr Unverständnis darüber, daß sie das Motorrad stehen lassen mußte) bewiesen, daß ihr die nötige Reife fehlt, sich mit einem potentiell gefährlichen Gefährt im Straßenverkehr zu bewegen.
Ohne Zweifel würde sich Jack auch in Zukunft ohne jedes weitere Zögern und ohne jeden Gedanken auch ohne Führerschein wieder Motorrad fahren. Wenn man ihr jetzt den Führerschein schenkt, dann setzt das die vollkommen falschen Signale.

_________________

Tja, das kann man nicht von der Hand weisen. Eigentlich kann es ja tatsächlich nicht angehen, dass man Jack geradezu mit dem Geschenk hinterherlaufen muss, nur um sicherzugehen, dass sie die Fahrstunden auch nimmt. Da läuft etwas ganz und gar verkehrt.

Ich denke schon, dass man Jacks Gesamtlage berücksichtigen sollte und auch Verständnis für sie aufbringen sollte. Aber wenn man ihr alles durchgehen lässt und sie den Menschen auf der Nase herumtanzt, wird das nur zum nächsten Unglück führen und nicht dazu, dass Jack z.B. auch mal beruflich weiterkommt. Als "sympathische Asoziale" wird sie weder beruflich noch menschlich auf einen grünen Zweig kommen.

Ich bin übrigens sicher, dass sie auch mit Roberto noch größere Probleme bekommen hätte, wenn er überlebt hätte. Irgendwann wäre er doch von ihrer Art nicht mehr nur fasziniert, sondern auch mal genervt gewesen. Das kündigte sich m.E. in den letzten Szenen an, als die beiden zusammen im Bett lagen und er ein Familientreffen vorgeschlagen hatte, worauf Jack ziemlich brüsk reagierte.

...das finde ich einen machbaren und auch zumutbaren Kompromiss, der geeignet ist, Jaqueline dazu anzuhalten, den Führerschein jetzt nicht mehr auf die lange Bank zu schieben, sondern zügig damit zu beginnen.

Ich wuerde Jack erst mal fuer den Fuehrerschein arbeiten lassen. So ein Lappen ist nicht billig - waren zu meiner Zeit schon 1500 bis 2000 DM. Da arbeitet man schon ne Weile im Akro.

Sehr pietaetvoll uebrigens, wie Jack mit dem Geld von Roberto umgegangen ist. Ohne Fuehrerschein durch Italien brettern und die Kohle verprassen...

Der Doc soll wieder die harte Linie fahren und Jack mal etwas Feuer unter dem Hintern machen: D.h. sie fuer Kost und Logis bezahlen lassen oder -alternativ- sie rauswerfen. Nach einem Rauswurf koennte er Hanne einziehen lassen und mal an sich denken.

Rauswerfen wäre wohl weder das was Dressler will, noch was für Jack gut wäre. Allerdings könnte in der nächsten Zeit ja mal Thema werden, ob Jack nicht ein Zimmer nehmen möchte. Oder eine kleine Wohnung in der Nähe. Sie ist ja kein Kind mehr und könnte durchaus mal zu etwas mehr Selbstständigkeit angehalten werden. In Jacks Alter haben viele junge Leute schon einen eigenen Haushalt. Kann Jack eigentlich eine Waschmaschine bedienen? Kann sie kochen und umsichtig einkaufen? Putzt sie auch mal ihr Zimmer und das Bad? Ich habe den Eindruck, dass Jack nichts dergleichen kann oder tut. Diese Arbeiten erledigt wohl Gung. Man hat auch nie gesehen, dass er Jack etwas beibringt oder sich von ihr helfen lässt. Dieser Zustand ist schon reichlich seltsam!

ich möchte Jack mal erleben, wenn Gung sie fragt, ob sie nicht mal die Spülmaschine ausräumen könnte...da würde sie bestimmt sagen, daß er doch dafür da wäre

_________________

Ja und deshalb fragt er gar nicht erst. Er weiss schon vorher, dass sie Null Interesse hat.

Was wurde aus Jacks Job im Akropolis?

Ich nehme an ihre unentschuldigte Abwesenheit wird grosszügig akzeptiert und sie darf demnächst wieder die Gäste belästigen.

...Härte war noch nie ein brauchbarer Ersatz für Liebe und Zuwendung, Goedel. Mit Härte erreicht man nichts, aber auch gar nichts.

Mir gefällt ellinds Idee, Jaqueline behutsam an mehr Selbständigkeit zu gewöhnen und eine kleine Einzimmerwohnung in der Nähe Dr. Dresslers wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

ein paar Haushaltspflichten würden Jack gar nicht schaden

_________________

Es muss nicht zwangsläufig auf einen Ersatz hinauslaufen. Es muss Hand in Hand gehen. Wenn ich ein Kind ohne Härte erziehe, ist das auch falsch. Man muss auch lernen mit Belastungen und Verantwortungen umzugehen. Wenn das Kind erstmal gross ist, ist es eigentlich zu spät dafür.

Selbstverständlich ... es ist Jack, alles ist endschuldbar ...

_________________
Killing folks is easy, being politically correct is a pain in the ass! -
ACHMED,THE DEAD TERRORIST

Ja, das stimmt. Die Aufgabe der Eltern liegt ja darin, die Kinder bestmöglich auf ein selbstständiges Leben in unserer Gesellschaft vorzubereiten. Und sich im Berufsleben durchzusetzen, eine Familie zu gründen, etc. sind Herausforderungen, die einem Menschen eine Menge abverlangen. Wenn ein junger Mensch bis zu seinem 18.Geburtstag in einer unrealistischen Traumwelt verwöhnt wurde und sich nie was erkämpfen musste, wie soll er dann später mal allein zurechtkommen?

...nein, Steini° - selbstverständlich ist nicht alles so einfach entschuldbar, was Jaqueline so macht.

Aber Jaqueline ist nun einmal unter besonders belastenden Umständen groß geworden und das muss eben entsprechend berücksichtigt werden - auch wenn sie inzwischen neunzehn Jahre ist.

...ich bin mir da nicht so sicher, Jack.

Wofür soll diese Härte bei der Kindererziehung Deiner Meinung nach denn gut sein - was soll die Härte dem Kind vermitteln...?°

Wenn man ein Kind konsequent erziehen will (und darüber sind wir uns hoffentlich einig: Ein Kind braucht klare Grenzen, sonst lernt es nicht, sich an selbigen zu orientieren), dann wirst du irgendwann (zumindest phasenweise) an den Punkt kommen, dass Du diese Konsequenz ohne Härte nicht mehr durchhalten kannst.

Kinder sind von Geburt an reine Egoisten. Härte ist EIN wichtiger Aspekt, dem Kind zu zeigen, dass auch andere einen Willen haben, mit dem man sich arrangieren muss.

Ich würde Härte natürlich nicht in Form von Grausamkeit, Gewalt und Gefühllosigkeit befürworten. Aber Härte kann so aussehen, dass man das Kind realistisch auf das spätere Leben vorbereitet, wo ihm auch nichts geschenkt werden wird. Indem man es fordert und nicht einfach alles erlaubt, was ihm gerade so einfällt. Und immer mit guten Erklärungen und viel Liebe und Geduld. Aber Klarheit und wenn es sein muss auch etwas Strenge. Ich glaube, wer mit seinen Kindern immer nur weich und nachgiebig umgeht, wird doch schon bald gar nicht mehr ernstgenommen.

Und was soll ich Deiner Meinung nach machen, wenn mein kleiner - wie fast jeden Abend - das Zähneputzen verweigert ?

Das kann doch nur jemand beantworten, der Deinen Kleinen persönlich kennt, oder?

Genau, darauf kommt es an. Wobei das natürlich begrifflich etwas verschwimmt. Natürlich kann es hin und wieder Not tun, das Kind mal anzupflaumen, etwas härter an den Arm zu packen oder auf die Finger zu hauen, oder sich nicht auf die Emotionen des Kindes einzulassen. Aber das sollte immer als Ausnahme in extremeren Situationen geschehen und niemals zum Dauerzustand werden.