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Ich fand, diese Folge hatte absolute Höhe- aber auch absolute Tiefpunkte.
Ein absoluter Tiefpunkt ist meiner Meinung nach der Darsteller des Bruninho. Der hat wohl auf der Schauspielschule etwas zuviel Unterricht in Pantomime genommen. Vielleicht soll ja damit angedeutet werden, dass der gute Bruninho bei seiner ach so furchtbaren Mutter niemals zu Wort gekommen ist.
Isolde scheint ja wirklich ihre Muttergefühle an ihm auszuleben. Die Art, wie sie alles zu bestimmen sucht, was den kleinen Bruno angeht, finde ich äußerst übertrieben. In diesem Zusammmenhang erinnere ich mich ganz deutlich an die Szene, wo sie ihm den Umschlag mit seinen Zeichnungen einfach aus der Hand riss. Die vielen Orchideen, die ihr Bruno sen. besorgt hatte, wurden von ihr dagegen anscheinend nicht einmal bemerkt. Aufgefallen ist mir auch die Szene, in der Bruninhos Mutter auf dessen Handy anruft. Also, ich kann meist nichts auf einem Handydisplay erkennen, das jemand betrachtet, der neben mir steht. Isolde hingegen hat so gute Augen, dass sie selbst auf diese Distanz lesen kann, wer Bruninho da anruft. Oder kennt sie etwa die Klingeltöne von Bruninhos Handy so genau, dass sie zuordnen kann, wer da anruft?
Bruninhos Auftreten ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. Entweder er hat die Hände tief in seine Hosentaschen vergraben oder er raucht. Sogar als er nach der Oper mit Isolde das Treppenhaus betritt, die beiden kommen aus dem strömenden Regen, denn Isolde klappt ja gerade ihren Schirm zu, da raucht er! Ich kann ja nicht so gut im Regen rauchen...
Ganz toll gemacht fand ich den Streit zwischen Bruno und Isolde. Da war sehr schön aufgezeigt, wie aus einer Meinungsverschiedenheit ganz schnell eine Grundsatzdebatte wird. Wie Isolde verschiedene Ebenen miteinander vermischt, als sie Bruno bittet, einmal jemanden nicht zu enttäuschen, da drückt sich ihre eigene Enttäuschung über Brunos in ihren Augen unverständliche Verhaltensweise aus. Toll auch, wie Bruno ihr ihre Selbstgerechtigkeit vorwirft.
Zu Kathy sage ich nichts, die nervt nur. Endlich hat sie mal gepeilt, dass Tom ihr verfallen ist, da hat sie nichts besseres zu tun als sich im Wet-T-Shirt-Look an den armen Hormongebeutelten zu schmiegen. Tom ist weiterhin blöd wie Bohnenstroh, raucht einen Joint auf dem Balkon der elterlichen Wohnung und macht nicht einmal die Balkontür zu... Gut, dass der Rauch zur Straße hin abzog, sonst wär wohl mal wieder Essig gewesen mit dem sich anbahnenden guten Verhältnis zu Hans.
Und Jack? Die benimmt sich nach wie vor so egozentrisch, dass mir schier die Worte fehlen. Zu Hanne konnte sie vor einer Woche nicht einmal guten Abend sagen und diese Woche gratuliert sie Kathy, die sie doch kaum kennt, so einfach ganz förmlich zum Geburtstag? Und kann sich dann abends Hanne gegenüber wieder nicht normal verhalten, geschweige denn entschuldigen, wie sie es Ludwig versprochen hatte. Und auch die Tatsache, dass Dressler ihr den Führerschein zahlen will, nimmt sie hin wie eine ihr zustehende Huldigung. Kein Wort des Dankes, nichts. Dressler sollte sie bald einmal ordentlich zur Ordnung rufen.
Ach ja, und was ich auch höchst verwunderlich fand, dass Gung so mal eben aus dem Stand die Rufnummernunterdrückung in das Telefon einprogrammieren konnte. Ich hätte dazu mindestens die Bedienungsanleitung für das Telefon gebraucht.
Ist, glaub ich besser, dass ich nicht in der Listra mitspiele...
Alles in allem kommt eine drei dabei rum.
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