ellind hat geschrieben:
Schneidi° hat geschrieben:
Dennoch lasse ich kein gutes Haar an Suzes Chef. Er hat sich menschlich Suzanne gegenüber, die sich ja plötzlich und unerwartet in einer totalen emotionalen Notistuation befand, unmöglich benommen.
Ich würde sehr gern wissen wie das gelaufen wäre, wenn:
-sie die Handtasche unter den Tisch gestellt hätte
-das Handy ausgeschaltet gewesen wäre
-eine andere Mitarbeiterin geklopft hätte und Suze wegen eines dringenden Anrufes herausgerufen hätte
-Suze dann in zwei verständlichen Sätzen dargestellt hätte, dass ihr Sohn mit einer Vergiftung in die Notaufnahme gebracht werden musste
-sie dann höflich gebeten hätte, das Gespräch aufgrund dieser Notlage abzubrechen
-sowas zum ersten Mal passiert wäre
-Suze sonst immer eine korrekte, zuverlässige Mitarbeiterin gewesen wäre
usw...
Ich meine, nur so als Gedankenspiel....
Vielleicht wäre es dann anders gelaufen. Ich sage vielleicht, denn bei dem Chef, ich weiß nicht.
Ich erwarte einerseits schon auch, dass Chefs und Chefinnen Verständnis für persönliche Probleme haben. Gut ist es in dem Fall, wenn man vor allem verlässliche Kolleginnen und Kollegen hat, die einem was abnehmen, damit alles weiterhin in der Firma "rund läuft".
Andererseits habe ich das Gefühl Suze hat sich auf der Arbeit schon per se über ihre Opferrolle "Ich bin lesbische Mutter zweiter Klasse habe keine Rechte an meinem Kind" definiert.
Die Frage ist, ob Suzannes rechtlich ungeklärte Situation für das Verhalten des Chefs verantwortlich ist - was ich nicht so sehe - sondern ihre Unzuverlässigkeit.
Jede berufstätige Mama ist doch gut beraten, sich im Beruf ein dichtes Netzwerk an Kontakten zu knüpfen, um solche Notfallsituationen zu kompensieren (siehe oben, vorrübergehende Übernahme von Aufgaben von Kollegen auf gegenseitiger Basis).
Hätte sie sowas in der Art gemacht und dies vielleicht mit den betreffenden Kollegen und dem Chef in einer ruhigen Stunde oder einer Dienstbesprechung beredet ("Für den Notfall sind Herr Müller und Frau Maier bereit, meine Aufgaben zu übernehmen, Herr Seibel, im Gegenzug dazu ...") ich bin sicher, es wäre in Ordnung gewesen.