...richtig schön fand ich die Schlussszene, als Hans den Brief an Anna schreibt und ihn unterzeichnen möchte.

Hans hält einen Moment inne, und man merkt ihm völlig an, wie intensiv und innig er an seine große Liebe Anna denkt.

Erst dann unterschreibt er.

Ich gebe eine Zwei.

Warum sind eigentlich immer die Stories die im Hause Murat-Lisa spielen so selten dämlich? Daß die Mutter auftaucht, gut, das ist ok. Aber jetzt die Briefmarkensache! Früher war es der Goldbarren und jetzt bei der EM die Sache mit dem Tischfußball. Das nervt!

Hajo würde im realen Leben Probleme kriegen. Garage als Wohnraum genutzt, das gibt Ärger! Aber nicht in der Serie.

Netter Zug von Helga den alten Herrn mit Essen zu versorgen.

Ich fand die Szene köstlich - und sie hat gezeigt, welch großes komödiantisches Talent Frau Marjan besitzt. Ich fand die Dialoge sowieso sehr gut. Ein schöner Einfall auch, dass Hans die "Sachliche Romanze" von Erich Kästner rezitiert hat. Das ist eines meiner Lieblingsgedichte.

Ja, das ist wirklich schön:

Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Erich Kästner

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Zu den Steinen hat einer gesagt: 'Seid menschlich.' Die Steine haben gesagt: 'Wir sind noch nicht hart genug.'
(Erich Fried)

Oh ja, das hab ich schon einige Male mit Schülern gemacht. Man kann echt viel rausholen aus dem Gedicht, super!

Erinnert mich an das bekannte Gedicht von Konrad Weichberger:

Abschied

Laß du doch das Klavier in Ruhe,
das hat dir nichts getan;
Nimm lieber deine Gummischuhe
und bring mich an die Bahn.

Der Wind bläst ei' m ans Eingeweide,
die Straßen voller Schlamm.
Mein Herze und das Wetter beide
sind wenig auf dem Damm.

Das Wetter, weil wir Oktober schreiben,
wo's meistens greulich ist;
mein Herz, weil wir aus'nander treiben
und man sich halb vergißt.

Wirst du im Album einst entdecken
mein Antlitz, rund vor Bier,
so sage: Wo mag der nun stecken!
Das war ein Freund von mir.

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Boah! Ich hab' nichts mehr gehasst als Gedichtsinterpretation...

Verschone bitte die Schüler damit! Ich frage mich bis heute, wieso gefühlte 30% des Mittel-und Oberstufen-Deutschunterrichts daraus bestand, wo man mit Abitur nicht einmal in der Lage ist, einen Geschäftsbrief zu schreiben.

Und die stupide Auswendiglernerei von irgendwelchen geistigen Ergüssen von Morgenstern, Fontane & Co. in der Grundschule und Unterstufe war auch nicht viel besser... War nun wahrlich kein schlechter Schüler, aber das Auswendiglernen konnten die größten Vollpfosten noch besser...

Ich hasse Interpretationen allgemein, wir werden grad im Deutschkurs mit Interpretation und Parabeln gequält und es ist die hölle.
Das schlimme ist, das unser Deutschlehrer Kafka mag :(

Naja, wir Lehrer entscheiden das ja nicht. Das sieht einfach der Lehrplan vor, deshalb ist ein gewisses Quantum einfach Pflicht.

Allerdings muss ich sagen, dass bei mir die Schüler eigentlich nahezu alles rein interpretieren dürfen - sie müssen ihre Gedankengänge nur gut begründen.
Mir ist immer wichtig, dass jemand sich überhaupt damit auseinandersetzt und einfach nur seine Gedanken formuliert.

argh wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du bist mein Deutschlehrer. Der sagt das auch immer.

wie aktuell ist der Lehrplan eigentlich? bzw wie oft wird einer überarbeitet?

Ist das falsch? Es schießen einem doch immer Gedanken durch den Kopf, wenn man etwas liest. Diese Gedanken muss man doch einfach nur aussprechen!

Wäre es Schülern lieber, wenn man beim Interpretieren richtig oder falsch sagen würde?

Hm, die Lehrpläne werden recht selten aktualisiert. Ich habe hier einen von 2005.

ok dann schreib ich bei der nächsten klausur einfach nur: kafka ist sch..e

was mich bei der klausur vor 3 wochen gestört hat war folgendes:

Thema für die klausur war interpretation und im letzten block vor der klausur fängt der kerl Parabeln als neues Thema an anstatt noch mal alles zu wiederholen. durch meine prüfungsangst hab ich dann in der klausur ein blackout gehabt und konnte mich nur noch an den letzten block erinnern wo es um parabeln ging. dadurch hab ich aus der kurzgeschichte eine parabel gemacht und die klausur natürlich verhauen.

Hättest einfach schreiben sollen:

Parabel: f(x)=ax^2+bx+c

Mal im ernst: Mir fiel in der Schule dieses "Einfach drauf los schreiben" äußerst schwer. Warum? Weil die Lehrer das kreative Schreiben nicht gefördert haben. Stattdessen wurde alles in eine feste Form gepresst der Marke: Einleitung - Hauptteil - Schluß. Für die meisten Schüler, die eher unstrukturiert dachten, war das eine Hilfe. Für mich nicht.

Zum Thema Lehrplan nur eines: In der ganzen Oberstufe kam in den normalen Klausuren kein einziges Mal eine Erörterung dran. Obwohl man bei der Abi-Klausur eine ebensolche wählen konnte. Ich wußte also gar nicht, ob mir diese Art von Aufsatz liegt - habe deswegen ein Literaturthema gewählt, obwohl es mir gar nicht zugesagt hat (was auch an der Note ersichtlich war).

Grund ist wohl, daß der Deutschlehrer sein Handwerk in den 70ern gelernt hat. Und bei den langhaarigen, bärtigen 68ern waren Erörterungen verpönt. Keine Ahnung wieso: Eigentlich habe ich gedacht, daß die 68er eine sehr politische Generation waren und daß deswegen auch die Artikulationsfähigkeit von Schülern gefördert hätte sollen. Aber ich denke, Erörterungen wurden deswegen nicht gerne gesehen, weil das linke 68ertum als (wie im übrigen auch der Nationalsozialismus) totalitäre Ideologie keine Meinung neben der ihrigen geduldet hat. Der Unterschied war nur, daß es bei den 68ern von außen so aussehen sollte, als gäbe es einen Meinungspluralismus. Das handelt man am besten so, daß den Schülern einfach keine Möglichkeit geboten wird, ihre Meinung zu äußern. Stattdessen Text- und Gedichtsinterpretationen, wo man als leistungsbewußter Schüler am besten fährt, indem man das niederschreibt, was einem der Lehrer vorgekaut hat. Und die nicht-leistungsbewußten Schüler waren sowieso mit der 68er-Ideologie auf einer Linie.

Wenn ich dran denke, was für linke Lehrergestalten bei uns an der Schule rumgerannt sind, bekomme ich immer noch einen Haß. Vom Religionslehrer, der ganz offen den Kommunismus verteidigte, bis zur Deutsch lehrenden RAF-Sympathisantin war alles dabei. Wenn man aber die Cola aus der Dose trank wurde man als Umweltschwein sofort an den Pranger gestellt...

Begründe es so, dass es überzeugend ist und formuliere es vielleicht etwas freundlicher - dann passt das!

wie wäre es dann mit:

Kafka ist nett und nett ist die kleine schwester von sch...e.

Kommt auf den Lehrer an. Bei manchen fuhr man tatsächlich am besten, wenn man die tollen Schaubilder, die von ihnen während des Unterrichts an die Tafel gemalt wurden, genommen hat und sie in Worte kleidete.

Das Problem ist halt, daß einem Kafka, Goethe & Co. als Jugendlicher emotional am A**** vorbeigehen. Ebenso wie in der Musik das ganze Klassikgedöns. Leider führt das dazu, daß den meisten Schülern die Lust an anspruchsvoller Literatur & Musik auf Jahrzehnte verleidet wird. Ich hätte es besser gefunden, wenn man mal einen Stephen King gelesen (oder in Musik die Struktur von Synthie-Pop besprochen) hätte oder so...

...Rechtsanwalt Ries will also 12.000,-- € Vorschuss. Ich frage mich wofür - noch hat er nichts für Anna getan.

Viel schlimmer finde ich aber, dass er mit seiner Vorschussforderung mehr oder minder eingesteht, dass Anna den Prozess verlieren wird.

Denn würde Anna freigesprochen, würden die Verfahrenskosten der Staatskasse auferlegt werden und Rechtsanwalt Ries von dieser sein Honorar bekommen.

Äh, Schneider, du verarschst uns jetzt ein bisserl, gellt?

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hm ich muß sagen das ich scheinbar Glück hatte sowohl mit Deutsch wie auch Musiklehrern.

Nur in der Unterstufe hatten wir einen Deutschleherer der gleichzeitig Lokalreporter beim Dorfblättchen war...immerhin konnten wir am Schluß Artikel schreiben...vom Rest wußten wir nix.

In der Oberstufe stand Eichendorf auf dem Plan aber eben Gott sei Dank auch Homo Faber von Max Frisch. Damit konnte man was anfangen. und wir hatten den unkonventionellsten Lehrer aller Zeiten. Ich denke bei dem hätten wir auch schreiben dürfen Kafka ist sch...

nur gut Begründet eben.

Musik hatte ich es lange mit einem Beatles Fan zu tun. Das war auch klasse. Der hat auch mal 5000 Mark in Rock-Platten für die Schule investiert.

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lg

Anjah





"Mami,was sind Kalorien?"-"Ach,Kind!"Das sind kleine Männchen,die nachts die Kleider enger nähen!"

...Klickerdiklack .

Im Falle eines Freispruchs zahlt die Staatskasse auch die Kosten für die Verteidigung - bei einer Verurteilung zahlt sie der Angeklagte selber.