.... nochmal sorry, nochmal so was langes.
Blau ist wieder von mir ...
Hamlet hat geschrieben:
MünchnerBua hat geschrieben:
Also ich fand den Lehrer noch ziemlich harmlos, nach dem, was Frollein Lea sich geleistet hat. Ich würde mir von soner Rotznase auch nicht auf der Nase rumtanzen lasse. Der Lehrer ist nunmal die Autorität und der Schüler hat sich zu fügen, so ist das nunmal.
Ich habe es mir gerade noch mal angesehen, der Lehrer provoziert von Anfang an. Er ist ungemein hochnäsig und nicht im Mindesten bemüht, neutral oder gar pädagogisch zu sein. Man könnte sagen, er will, daß Lea ausflippt.
Nochmal Zustimmung, Hamlet ...Diavolezza hat geschrieben:
Hamlet hat geschrieben:
Ich habe es mir gerade noch mal angesehen, der Lehrer provoziert von Anfang an. Er ist ungemein hochnäsig und nicht im Mindesten bemüht, neutral oder gar pädagogisch zu sein. Man könnte sagen, er will, daß Lea ausflippt.
So hatt ich es auch in Erinnerung. Lea sagte später ja auch, dass sie nicht weiß, was in sie gefahren ist, dass sie den Lehrer beleidigt und die Vitrine besprüht hat. Lea kam mir völlig verzweifelt und unverstanden vor. Kein Mensch hat sich in den letzten Jahren mal Zeit für Lea genommen, hat mal versucht zu verstehen, was hinter den rechten Parolen wirklich steht. Immer nur wurde sie abgewiesen.
Ich frage mich, warum Klaus nicht mal mit ihr spricht. Klaus war ja auch mal in der rechten Szene unterwegs und er hatte sich damals in Dresden für dieses junge Mädchen engagiert und ihr beim Ausstieg aus der rechten Szene geholfen. Klaus müsste doch erkennen, dass Lea jetzt in einer ähnlichen Situation ist.
Auch dir Zustimmung, Dia ... Hanna hat geschrieben:
Alles ok und interessant, was hier zu Lea gesagt wurde. Aber eines, lieber Sir, müsstest du mir bitte noch einmal erklären. Wär nett
Ich hatte geschrieben: "Wenn es aber um rechtsradikales Gedankengut geht wie bei Lea, das einfach mal menschenfeindlich und rassistisch ist, dann MUSS der Lehrer sogar so handeln, wie er gehandelt hat. Rassenhetze, Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit ist mit dem Grundgesetz unvereinbar, und da gilt dann auch nicht das Prinzip der freien Meinungsäußerung. Und bei Lea war das jüngste Verhalten nur die Spitze vom Eisberg; sie ist schon längere Zeit eindeutig rechtsradikal eingestellt. Damit ist der drohende Schulverweis nur folgerichtig."
Und du hast geantwortet: "Nein! Wie gesagt, ist rechtsradikal im Prinzip anders als linksradikal oder unradikal. In der Schule sollen normalerweise auch die demokratischen Grundwerte gelehrt werden, dazu gehört auch die freie Meinungsäusserung. Auch wenn sie manchen Lehrern nicht passt."
Das verstehe ich nicht. Wie meinst du das? Meines Erachtens gilt das Prinzip der freien Meinungsäußerung nicht für rechtsradikales Gedankengut, das fremdenfeindliche und inhumane Äußerungen mit einschließt. Dagegen dürfen sich Lehrer schon zur Wehr setzen. Meinungsfreiheit hat meines Erachtens immer dann ihre Grenzen, wenn Freiheiten anderer Personen eingeschränkt, diskriminiert oder sie in ihrer Würde verletzt werden. Und dazu gehört eben auch rechtsradikale Propaganda. Und bei Lea geht es meines Erachtens nicht um linksradikales Auftreten, sondern um rechtsradikales. Wobei natürlich Extremisten aller Couleur an den Schulen Probleme kriegen sollten. Das ist ja klar. Hier geht es aber um rechtsextremes Gedankengut.
Hanna, es ist nicht verboten, rechtsradikal zu denken und rechtsradikale Meinungen zu äussern. Das Zugeständnis im Namen der Demokratie muss man Lea schon machen. Du kannst sie mit Gesprächen und Argumenten davon abbringen, aber wenn sie nicht will, ist das ihre Entscheidung. Für sie ist es eben in diesem Moment die richtige Meinung, genauso wie für dich deine. Hanna hat geschrieben:
Also, ich habs gerade noch mal gesehen: Das war schon heftig, was Lea da zu ihrem Lehrer gesagt hat. Auch ihre ganze Art, wie sie sich schon hinsetzte, mimisch und gestisch eine einzige Provokation. Nee nee, der Lehrer hat sich schon richtig verhalten in diesem Moment. Ist aber nur meine Meinung. Das kann man sicher auch anders interpretieren. Ich hab mir das auch nochmal angesehen. Der Lehrer hat von Anfang an seine Überlegenheit raushängen lassen und kein bisschen Gespür für einen pädagogisch sachlichen Umgangston entwickelt. Der Gipfel war dann seine Aussage, dass sie nicht so blasiert gucken soll. Das war eine Beleidigung und Leas Reaktion darauf war nur folgerichtig und menschlich erklärbar. Ob sie damit klug gehandelt hat, steht auf einem anderen Blatt.
Was mich nur ein wenig stört an dieser Szene, ist, dass man überhaupt nicht erfährt, was genau Lea da in ihre Geschichtsarbeit nun geschrieben hat. Denn erst dann könnte man ja einschätzen, was genau Leas Position ist. Denn wie sagte doch Helga? "Manchmal glaube ich, dass du nur einfach etwas dumm bist" oder so ähnlich. Wobei man als Zuschauer bei Lea ja schon seit längerem weiß, dass sie rechtsextrem denkt und handelt. Ich hoffe ja, sie wird demnächst mal etwas nachdenklicher. Und das deutet sich ja an.
Lisey hat geschrieben:
Hallo Sör
Hinter meinen Satz:
"Zu Lea: Ich fand ihr Verhalten gegenüber ihrem Lehrer auch sehr fragwürdig und anmaßend." hast du drei Fragezeichen gestellt. Ich versuchs mal aus meiner Sicht zu beantworten. Fragwürdig - Lea steht kurz vorm Abitur, das weiß sie auch, deshalb hätte sie zurückhaltender sein sollen. Anmaßend - sie hat dem Lehrer seine Herkunft vorgeworfen.
Ja, ok, wenn du das so erklärst, hab ich's verstanden.Nun ist die Debatte hier ja inzwischen schon weiter fortgeschritten. Ja, der Lehrer hat provoziert und auch ja, freie Meinungsäußerung sollte gelten egal in welche Richtung. Jetzt komm ich aber wieder an den Punkt, den ich seitens der Macher beanstande. Zum einen, wie ich heute schon schrieb
"Was mich an der gesamten Geschichte jedoch wundert, bzw. was ich seitens der Serienmacher vermisse sind Szenen aus der Schule. Hat Lea in ihren Mitschülern kein Korrektiv? Ticken alle genauso wie sie? Ich denke nicht. Warum wird auf Szenen diesbezgl. verzichtet? Es wäre doch normal wenn sie mit ihren Ansichten auch in der Schule auf Gegenwind trifft und dies evtl. zu Diskussionen und einem Nachdenken ihrerseits anregen würde. Leider gibt es davon nichts in den wöchentlichen 30 min. zu sehen."Für mich lässt sich das nicht damit entschuldigen, das alles im Off passiert. Mir kommt halt Leas Einstellung derzeit so isoliert vor. Als ob nur die Oma und einige Verwandte damit ein Problem hätten.
Zum anderen frage ich mich auch, warum die Lehrkräfte (oder auch nur der Geschichtslehrer) dieses Thema nicht im Unterricht aufgreifen und Lea eine Plattform geben um ihre Anschauung darzulegen. Somit hätte sie die Möglichkeit gehabt in einen Gedankenaustausch auch mit ihren Mitschülern zu treten. Ich weiß, das würde wohl zu viel Sendezeit beanspruchen und hätte so nicht umgesetzt werden können.
Oder vielleicht doch, wenn man gewollt hätte?
Zustimmung.Denn wie Dia vorhin schrieb,
Kein Mensch hat sich in den letzten Jahren mal Zeit für Lea genommen, hat mal versucht zu verstehen, was hinter den rechten Parolen wirklich steht. Immer nur wurde sie abgewiesen.Hamlet hat geschrieben:
Hanna hat geschrieben:
Also, ich habs gerade noch mal gesehen: Das war schon heftig, was Lea da zu ihrem Lehrer gesagt hat. Auch ihre ganze Art, wie sie sich schon hinsetzte, mimisch und gestisch eine einzige Provokation. Nee nee, der Lehrer hat sich schon richtig verhalten in diesem Moment.
Der Lehrer hat den Konflikt angeheizt. Er hat sich _genau_ so verhalten, wie Lea es von "so einem" erwartet.
Der Lehrer ist als Pädagoge eine Niete.
Siehe meine Anmerkungen oben.Aließ hat geschrieben:
Hamlet hat geschrieben:
Der Lehrer ist als Pädagoge eine Niete.
Das mag vielleicht sein, aber Lea ist keine 12 oder 13 mehr, sondern kurz vor dem Abi, also eine gebildete junge Frau aus bürgerlichen Verhältnissen. Wenn so jemand ununterbrochen braune
in die Welt ruft, braucht er m.E. keine Pädagogen mehr, sondern Sanktionen und evtl. eine Psychotherapie.
Natürlich hat sie keine optimale Kindheit gehabt und es hat sich nie jemand wirklich um sie als Mensch gekümmert, aber wer von uns hatte das schon? Ich nicht und ich bin kein Nazi geworden.
Auch hier: siehe meine Anmerkungen oben (Hanna, die 1.).Hanna hat geschrieben:
Hamlet hat geschrieben:
Der Lehrer ist als Pädagoge eine Niete.
Aus diesem kurzen Dialog kannst du aber nicht entnehmen, dass er eine Niete ist. Er hat einfach auf die Unverschämtheiten von Lea reagiert. Aber wie gesagt: Besser wäre, wir wüssten, was genau dem alles vorausgegangen ist. Wenn man aber nur die paar Gesprächsminuten anschaut, ist keine Lehrer-Niete zu sehen. Da hat sich einfach ein Gespräch allmählich hochgeschaukelt. Wobei andere Lehrer sicher noch härter mit Lea ins Gericht gegangen wären, wie hier ein anderer User (weiß nicht mehr, wer) schon richtig sagte. Und das mit den Deutschen, die den Lehrer aus seiner "bosnischen Pampa" hierher ins gelobte Land geholt hätten, war schon übel von Lea.
Und wie übel war des Lehrers Äusserung, sie solle nicht so blasiert gucken?Aber selbstverständlich, Hamlet, kann man die Szene auch völlig anders deuten. Ich glaube sowieso, jeder Zuschauer deutet jede Szene in der "Gosse" anders
MarionBeimer hat geschrieben:
Ich war bereits sehr früh kommunalpolitisch aktiv und hatte schon deswegen in diesen Fächern, die man nicht vollkommen objektiv werten kann Probleme. Der Lehrer gehörte schlichtweg einer anderen Partei an und es entwickelte sich ein Kampf, der in zwei Jahren große Anstrengung geendet hat. Der Vertrauenslehrer, der mir außerordentlich halt, hat mir später auch gesagt, dass das Ziel meines Klassenlehrers war, dass ich mundtot bin. Er ist allerdings vollkommen gescheitert.
Ich habe mich nicht zu diesen emotionalen Ausbruch hinreißen lassen, weil klar war, dass der Lehrer es darauf anlegte.
Als Lehrer muss einiges aushalten, weil die anvertrauten Schüler erst ihren (politischen) Platz finden müssen. Die Drohung wegen einer bestimmten politischen Ansicht der Schule verwiesen zu werden ist mir doch zu hochgegriffen. Lea hat kein geschlossenes Weltbild, sondern hängt einem wirren Konstrukt aus unterschiedlichen Versatzstücken an. Sie ist für mich eigentlich auch eher unpolitisch, weil es ihr wohl eher um Anerkennung geht. Die politische Komponente ist für mich nur ein Vehikel diese Anerkennung, die ja durchaus auch durch Ablehnung erfolgen kann, zu bekommen.
Der Lehrer hätte nach meiner bescheidenen Ansicht Lea mit Argumenten zerlegen sollen.
Ich wäre für diesen Beruf schon wegen der hohen Frustrationsgrenze nicht geeignet.
Genau das. Lehrer sein ist kein leichter Job und die wenigsten sind dafür wirklich geeignet.
Die Intension der Geschichte um Jacks "Ausstieg" wird mir leider auch nach einigen Monaten nicht klar.
Aließ hat geschrieben:
Elisabeth11 hat geschrieben:
Kann einem Kind noch etwas schlimmeres passieren als beide Eltern zu verlieren bzw. den Vater nichtmal kennen lernen zu können und der Mutter am Sterbebett beim Sterben zusehen? Das als "nicht optimal" zu bezeichnen, finde ich schon sehr hart und ist in keinster Weise zu vergleichen mit geschiedenen Eltern, Streit und co.
Entschuldige, da hatte ich mich nicht richtig ausgedrückt. Natürlich ist das nicht zu vergleichen und Lea hats ja als Kind wirklich schlimm gebeutelt.
Trotzdem entschuldigt das für mich nichts. Diese totale Menschenverachtung, die sie immer wieder zum Ausdruck bringt, finde ich eben zum Reihern.
Da die Serie ja in München spielt, ist davon auszugehen, dass Lea mindestens einmal mit der Schule das KZ Dachau besucht hat. Ich war zweimal dort und hab auch Führungen mitgemacht. Da muss man schon sehr gefühlskalt sein, um trotzdem ein Nazi zu werden, wenn man das mal gesehen hat.
Wie schon gesagt, sie ist kein Kind mehr, ist gebildet und nicht in asozialem Umfeld aufgewachsen.
Sie ist eben dumm, Helga hat Recht.
Eins möchte ich hier noch klarstellen: wer mich kennt, weiss es sowieso, und den neueren Ehrlies hier möchte ich ausdrücklich sagen, dass ich selbst in keinster Weise nie und nimmer rechtsradikal eingestellt bin (der Eindruck ist vielleicht entstanden), nur weil ich hier für Lea Partei ergreife. Meine politische Einstellung geht straight in die andere Richtung. Meine Beweggründe sind die, dass es mich massiv stört, dass junge Menschen, die knappe 20 Jahre alt sind, von Menschen, die selbsternannt "über ihnen stehen" (Lehrer, Ausbilder usw.) immer noch nicht für voll genommen werden, obwohl ihnen dies gesellschaftspolitisch aufgrund ihrer Voljährigkeit zusteht. Und da ist es per se scheissegal, welche persönliche Meinung sie in diesem Augenblick gerade vertreten. Was man für sich selbst beansprucht, muss man anderen auch zugestehen. Lea ist mMn gar nicht so radikalpolitisch, wie sie dargestellt wird. Sie hat wenig Selbstbewusstsein und sucht permanent nach Anerkennung und Hilfe. Sie ist mMn zur Zeit völlig desorientiert, was ihr zukünftiges Leben betrifft.
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Irene Fischer: "In Fan-Kreisen nennen sie mich Fliederschubse" © by SirGuinness
Zu allem, was ich hier schreibe, gibt es grundsätzlich immer Ausnahmen ...