Aließ hat geschrieben:
Peppermint Patti hat geschrieben:
goyangi hat geschrieben:
Es fehlt wirklich nur die Rückkehr eines Toten unter der Dusche, dann ist der Irrsinn in dieser Serie komplett.
Ich bin für Benny
Ich für Olaf. Man weiß zwar offiziell nicht, ob er tot ist, aber er sieht mittlerweile sicher besser aus als Herr Kahrmann.
Ich denke, zu Deinem (goyangi) „ausführlichen“ Beitrag sollten wir ein wenig Aufklärungsarbeit für unsere jüngeren Forenmitglieder leisten, damit auch diese verstehen, was Du eigentlich mit Deiner Anspielung (Dusche) meinen könntest:
Die berühmteste Duschszene der
Filmgeschichte dürfte wohl sein:
Marion Crane alias
Janet Leigh stirbt in der Dusche des Bates-Motels durch ein paar Messerpiekser von
Norman Bates alias
Normans Mamma alias
Anthony Perkins in Alfred Hitchcocks
Psycho, musikalisch untermalt von einer Horde bekiffter Streicher, deren Stakkato-Gezirpe sogar einen Zahnarztbohrer in seine Grenzen verweist.
Die berühmteste Duschszene der
Fernsehgeschichte hingegen muss der Serie
Dallas zugeordnet werden, die in ihrer Eigenschaft als besonders groteskes Beispiel für die Rückführung verstorbener Serienfiguren wohl kaum mehr zu überbieten sein dürfte. Für unsere kleinen Zuschauer und Schreiberlinge: die Serie lief von 1978 bis 1991 mit 357 Episoden in 14 Staffeln.
Exkurs (ist zum Verständnis aber wichtig!):
Als am Ende der neunten Dallas-Staffel (Mai 1986)
Pamela (Pam) Ewing alias
Victoria Principal, die Ex-Frau und Wiederverlobte von
Bobby Ewing alias
Patrick Duffy, morgens aufwacht und das Geräusch von plätscherndem Wasser hört, begibt sie sich neugierig ins Bad, wo Plätschern ja auch keine Seltenheit ist, und wird hinter der Glastür in der Dusche von ihrem vor kurzem beerdigten Ex-Mann, dem ein Jahr zuvor ermordeten Serienliebling
Bobby Ewing alias
Patrick Duffy putzmunter und lächelnd – als wäre nichts geschehen - mit einem „Guten Morgen!“ begrüßt.
Lösung des Rätsels von damals:
Pamela hatte nur
geträumt, dass
Bobby ein Jahr zuvor nach einem Mordanschlag gestorben war, ebenso den Rest der neunten Staffel, in der
Patrick Duffy nicht zu sehen war. Der Ausstieg des Publikumslieblings
Patrick Duffy alias
Bobby Ewing hatte fallende Quoten und inhaltliche Mängel zur Folge, so dass sich sein Serienbruder
Larry Hagman alias
J. R Ewing alias
Major Antony Nelson (aber das ist eine andere Geschichte) persönlich für seine Rückkehr einsetzte.
Und
Patrick Duffys/
Bobbys Rückkehr zeigte Wirkung: trotz allem Spott über die groteske Wiederauferstehungsszene im Bad ließ die Wiederkehr von
Patrick Duffy die Zuschauerzahlen wieder steigen und sicherte
Dallas immerhin noch fünf weitere Staffeln. Alles kapiert? Wenn nicht, fang noch mal oben an, gehe nicht über LOS! Ziehe nicht 4.000 € ein!
Exkurs EndeZurück zur Lindenstraße
Zum Vorschlag von Aließ: tot geglaubter Rückkehrer Olaf Kling
Seinen letzten Auftritt hatte
Franz Rampelmann alias
Olaf Kling in der Folge 1174 im Sommer 2008. Für eine adäquate Auferstehung unter der Dusche (im Stil von
Dallas), zu der wir ja auch noch
Ines benötigten, müsste diese (
Ines) also knappe zehn Jahre gepennt haben und wir Zuschauer hätten die ganze Zeit nur ihren Traum gesehen. Nun ja,
Ines hat ja Erfahrung mit Koma, da kann man ja auch mal etwas länger pennen. Wenn ich im Koma läge und hätte als Träume nur die letzten zehn Jahre Lindenstraßenfolgen im Angebot, wäre ich nach spätestens drei Folgen durch irgendeine medizinisch noch nicht erforschte Krampfart freiwillig aufgewacht oder hätte durch Luftanhalten den Alptraum „Lindenstraße“ für immer beendet. Außerdem ist
Olaf ja nicht gestorben, sondern nur verschwunden, also wäre eine Wiederauferstehungsduschszene à la
Dallas ohnehin überflüssig.
Für mich persönlich – und ich glaube auch für viele anderen Zuschauer - bedeutete der Wegfall des bajuwarischen Charakters
Olaf Kling und vor allem
Else Klings Filmtod und der tatsächliche Tod der Darstellerin
Annemarie Wendl einen herben Verlust und einen tiefen Einschnitt für die Serie, von dem sie sich meiner Meinung nach bis heute nicht richtig erholt zu haben scheint.
Else Kling nebst ihrem Bua waren das Salz in der Suppe der Serie und gaben dieser auch den nötigen bajuwarischen Kick. Und zur Figur
Olaf behauptete selbst H. Dabbelju Geißendörfer einst: „
Franz Rampelmann ist ein außergewöhnlich guter Schauspieler mit Mut zum Bösen und vielseitigen psychologischen Schattierungen. Er hat
Olaf Kling zu einer unvergesslichen, ungewöhnlich schillernden Figur gemacht und hat es immer geschafft, auch im Abgründigsten noch den Menschen zu zeigen“. Ein nette Hommage zum freiwilligen Abschied oder doch nur Krokodilstränen nach dem Rauswurf?
Die wahren Gründe seines Ausstiegs bleiben uns Zuschauern verwährt. Vielleicht wollte er mehr Gage, vielleicht hatte man ihn während eines finanziellen Engpasses nur in „Urlaub“ geschickt (man nennt dies Pausieren) und ihn später einfach vergessen, so wie man bei
Dr. Dressler damals einfach vergessen hatte, ihn wieder gehen lassen zu können, was die Macher ja ursprünglich auch so vorgesehen hatten. Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.
Außerdem schloss
Herr Rampelmann damals eine Rückkehr zur LiStra aus, womöglich aus dem gleichen verletzten Stolz heraus, den er in der Serie immer so überzeugend mit seiner Rollenfigur
Olaf darstellen konnte. Ich hätte dafür Verständnis. Sollte es eins gewesen sein, dann war dieses Bauernopfer unnötig und unklug (siehe Dallas!). Und ich bin überzeugt davon, dass ein Schauspieler wie
Franz Rampelmann für seinen Broterwerb wahrlich keine Lindenstraße nötig hat und schon gar kein Dschungelcamp oder Big Brother; der hat viel mehr drauf als manche es ihm zutrauen; aber einige drittklassigen Schauspieler durften bleiben, womöglich nur deshalb, weil sie billiger waren?!
Zum Vorschlag von Peppermint Patti: der bei einem Busunfall dahingeschiedene Benny
Der ist ja schon seit 1993 weg – nee nicht richtig weg, nur woanders. Tödlich verunglückt ist
Benny Beimer alias
Christian Kahrmann ja erst 1995 in Folge 520 bei dem tragischen Busunfall, wobei der Schauspieler
Kahrmann nicht mehr mitwirkte, sondern in der Rückansicht gedoubelt und in einer kurzen Sequenz in der Vorderansicht reinmontiert wurde. Da
Maja auch schon tot ist, könnte sie doch gar keine 23 Jahre mehr im Koma gelegen haben. Vielleicht stehen irgendwann ja beide (
Benny und
Maja) unter der Dusche und
Helga hätte ein ein knappes viertel Jahrhundert komatös verpennt.
Es ist zwecklos – mit der Dallas-Revival-Methode kommen wir nicht weiter und können keine Serientoten wiedererwecken. Herr
Kahrmann ist ohnehin besser nüchtern als Barista in seinem Café „Kahrmann’s Own“ in Berlin aufgehoben, als wenn er besoffen mit einem
Bajowarischen
Motoren
Wagen noch weitere Darsteller vor dem „Akropolis“ dezimiert.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Denn es tauchen ja doch ab und an mal wieder verlorene LiStra-Schäfchen auf wie beispielsweise damals
Willi Herren alias
Oliver Klatt, der es ja wohl auch nötig hat (Dschungel-Camp und Big Brother) oder
Martin Armknecht alias
Robert Engel, der doch zumindest schauspielerisch eine akzeptable Leistung erbracht hat (für das Drehbuch kann er ja nichts). Und
Enzo hat ja schließlich auch mal wieder vorbeigeschaut. Oder bleibt der jetzt länger? Ist dem langweilig geworden? Egal.
Hach, waren das noch Zeiten, als
Olli und
Murat ihre Dinger drehten; da konnte man noch schmunzeln, als
Else und
Olaf die mit einer Farbbombe präparierten Geldscheine in
Olafs Imbiss um die Ohren flogen, die
Olli und
Murat vorher im Supermarkt „entwendet“ und sie auf der Flucht den Geldkoffer direkt im Hinterhof von Haus Nummer 3 in die Kling’sche Küche geworfen hatten (Folge 830). Die Idee und die Umsetzung von
Olli, die Farbsprenkel auf
Elses und
Olafs Haut sowie den versauten Wänden der „Aloisius-Stub’n“ durch einen neuen (roten!) Anstrich des Imbiss’ zu kaschieren, fand sogar ich recht originell und ein wenig amüsant. Ja, so schwelge ich hier in nostalgisch angehauchter Wehmut vor mich hin (schnief). Aber weinet nicht über vergossene Milch! Die uns demnächst aufgetischt wird, könnte schon jetzt sauer sein.
Huch, wie schnell doch die Zeit vergeht. Schon so spät? Gleich geht die Sonne auf, ich muss zurück in meine Gruft, ein Schläfchen produzieren.
Daher beende ich meine Ein-Mann-Konferenzschaltung und gebe hurtig zurück zum Ehrlich/LiStra-Studio
Huggy Bear! (hätt’ ich mir sparen können, steht ja schon oben links – egal, ich lösch jetzt hier nix mehr)