So, jetzt aber, noch ganz schnell bevor die neue Folge beginnt, die alte zerreißen.
Liebe Drehbuchautoren, das war Hurtz auf der ganzen Linie. Für einen so interessant begonnenen Handlungsstrang ein derart zusammengeschustertes Ende zu kreieren, das grenzt schon an massiver Zuschauerverachtung.
Helga und Erich als Miss Marple und Mr. Stringer, die mittels Mausklick von Alex den dämonischen Melchior entlarven, hardcore. Ein Melchior, der uns folgenlang als das Böse schlechthin, ein Stalker par excellence und für keine Untat sich zu schade präsentiert wird, macht unnötige Liebesgeständnisse, gesteht ohne Not sämtliche Untaten, liegt winselnd am Boden und bettelt um Gnade, was bitte schön, soll denn das gewesen sein? Passt nicht hinten, passt nicht vorne zur angelegten Geschichte. Hauptsache, schnell zu Ende gebracht, gell?
Alex findet beim googlen oder findhunden auf Anhieb gleich einen Boulevardartikel, wohl aus der Bunten, wo man eigentlich denken sollte, dass bei einer Kapazität, als solche Melchior als Herzspezialist dargestellt wurde, die Treffer seitenlang erst mal seine berufliche Tätigkeit aufzeigen sollten. Die auf dem Bild gezeigte Frau erinnerte mich, nebenbei bemerkt, dann doch eher an die Frankfurter OB Petra Roth als an Helga. Vielleicht hätte ich näher an den Bildschirm rücken sollen.
Nikos Gespräch mit Klaus war nun auch nicht so der Hammer, aber naja. Dass man sich auch ohne Vaterschaft als Jugendlicher besaufen kann, war mit Sicherheit ein ganz doller Hinweis für Nikos Problemlösung. Ich wäre spontan nicht so direkt drauf gekommen.
Nach diesem alles durchleuchtenden Vier-Augen-Gespräch macht Niko sich auf den Weg zu Caro, um ihr mittels Stofftier seine Liebe zu erklären und sich zu entschuldigen. Entschuldigung wird gnädigerweise angenommen und geredet wird, wie's scheint, na was? Richtig, nix! Letztendlich hatte ich nie den Eindruck, dass an Niko, wie von ihm empfunden, von den Eltern bzw. Erwachsenen um ihn herum, ständig herumgenagt wird, er habe sich in seine Vaterrolle einzufinden. Diese Folgen muss ich dann doch wohl verpasst haben. Dass dieser (andere) Umstand natürlich nicht ignoriert werden kann und auch mal über die Zukunft und das Weiter gesprochen werden muss, liegt in der Natur der Sache. Aber an ein ständiges in den Ohren liegen und Druck machen, wie klagend vorgetragen, kann ich mich so konkret nicht erinnern.
So, den Rest spar ich mir, sonst verpass ich am Ende noch die heutige Folge. Es gibt aber doch auch etwas Positives: Nämlich das neuerliche Zusammentreffen der Teufelinnen Lisa und Steffi nebst dem Monchichi Murat in der Mitte als Weizenkorn, das zwischen diesen beiden Mühlsteinen des wohldosierten Grauens wohl demnächst zu Müsli verarbeitet werden wird. Schaun mer mal, vielleicht ist der Laden ja schneller wieder ein Dönerladen als wir glauben und Murat kann wieder täglich das Schweigen der Lämmer hören, indem er sich einen Döner ans Ohr hält. Aber wer kann schon wirklich wissen, wer dann am Drehspieß seine Runden drehen wird.
Aus Grüne Tomaten wissen wir ja bekanntlich: Das Geheimnis ist in der Soße!
Und noch was Positives gibt es: Buas Eröffnung, starkes Gedicht!