Ich weiß auch nicht so recht...

Seit Bruniors Tod habe ich immer so ein ungutes Gefühl beim Lindenstraße-Gucken.
Ich bin mit dem ganzen Thema rund um Anna überhaupt nicht einverstanden, es geht mir richtig gegen den Strich.

Auch die, die Anna eindeutig als Mörderin sehen, werden einräumen, dass die ganze Geschichte von Anfang an komplett falsch weiter erzählt wurde.
JEDER geht davon aus, dass Anna Bruno vorsätzlich und absichtlich getötet hat. Noch nie wurde auch nur einmal erwähnt, dass sie nach ihm geschlagen hat und er das Gleichgewicht verloren hat.

Mit der Art der Darstellung komme ich nicht klar.

Warum hat sie nie den genauen Hergang erzählt? Jeder sollte wissen, wie es war. Ich versteh das Ganze nicht, aber es ist was, was es mir verdammt schwer macht, die ganze Storyline ernsthaft und mit den passenden Emotionen zu verfolgen.
Warum haben sie sie ihn nicht wirklich ermorden lassen? Mit einem Messer erstechen, erschießen oder sonstiges? Das würde besser zu der Darstellung jetzt passen.

Geht es noch jemandem so?

...

Naja, ich meine, es ist hier unsere Lieblingsserie. Zumindest sollte es so sein, sonst wüsste ich nicht, warum man hier ist.
Und da muss man doch Dinge ansprechen können, die einem gegen den Strich gehen.
Unstimmigkeiten, schlechte Recherchen, schlechte Schauspieler usw. Warum also nicht auch eine ganze Storyline, die einem nicht passt?

Liebe Vanessa,

die wahren Umstände über Brunos Tod werden vermutlich (kein Spoiler!) erst in ein paar Monaten, bei der Verhandlung, ans Licht kommen.
Wenn Anna vor Gericht genau den Hergang schildern muß.....
Und niemand kann beweisen, daß es anders gewesen sein soll, als sie es schildert.

Dann bleibt also nur noch fahrlässige Tötung übrig!

Ergebnis (kein Spoiler): Das Gericht muß - mangels entgegenstehender Anhaltspunkte - in dubio pro reo von Annas Version ausgehen und diese dem Urteil zugrunde legen, dann kann sie höchstens noch wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werde, und das (sie ist ja nicht vorbestraft) wird dann wohl mit einer geringen Bewährungsstrafe abgehen.

Aber einen Knacks fürs Leben wird sie weg haben, Sarah hat sich von ihr abgekapselt und Hans ist zum Säufer geworden......

Mir geht es ganz ähnlich, Vanessa. Das hatte ich ja auch schon im Thread zur aktuellen Folge kurz angedeutet. Seit etwa September sind die Handlungsstränge irgendwie in die Belanglosigkeit abgerutscht und trotz aller Dramatik lässt mich die Anna-Sache ehrlich gesagt total kalt. Hinzu kommt, dass mir auch Sarah und Hans ziemlich auf den Keks gehen.

Natürlich gehören auch solche Phasen, die nicht den Mainstream-Geschmack der Zuschauer treffen, zu einer Serie, aber momentan habe ich wirklich das Gefühl, die Autoren versuchen zwanghaft, die Serie zu "zerstören". Ich kann mich nicht anders ausdrücken, aber vielleicht wisst ihr, was ich meine?

Und wie gesagt: richtigen Spaß habe ich beim Gucken der aktuellen Folgen auch nicht mehr...

@Cäsar:
Ja, das ist mir alles klar. Darum geht es mir ja gar nicht.
Mich stört die ganze Darstellung dieser Storyline. Warum sollte jemand den Tathergang falsch oder gar nicht schildern, so wie es bei Anna der Fall ist? Das ist einfach unsinnig, gerade seiner eigenen Familie gegenüber würde doch jeder genau erzählen, wie es abgelaufen ist.

Huhu Vanessa,

mir gehts ehrlich gesagt nicht so. Ich denke so unrealistisch ist das gar nicht. Anna war ja die einzige Zeugin und sie selber hat das Gefühl ihn umgebracht zu haben. Sie wird selber einfach Zeit brauchen. Und solange sie sich als Mörderin fühlt, solange werden auch alle anderen glauben es sei ein bewusster Mord gewesen. Ich lese eben gerade ein Bauch von einer jungen Frau die ihren Vergewaltiger ersticht. Naja auch sie fühlt sich als Mörderin, obwohl es Notwehr war. Sie blendet aus, dass es vorher eine Vergewaltigung gab. Deswegen denke ich, dass das gar nicht mal so unrealistisch ist. Wir wissen alle nicht wie es sich anfühlt einen Menschen umzubringen, ich könnte mir denken, Anna hatte ne Art Schock und kann sich eventuell sogar gar nicht erinnern, wie es war.

LG SU.

OK, Su, das leuchtet mir absolut ein. Nehmen wir an, es ist so.
Dann finde ich es trotzdem blöd, dass sie noch nie darüber gesprochen hat. Das gefällt mir einfach nicht an der Story. Dass man sie noch nie erzählen hat lassen, wie sie das Ganze gesehen hat. Nicht mal Hans gegenüber. Oder Sarah.

Hi Vanessa,
dazu muß man aber auch sagen, dass Hans immer gleich abgeblockt hat, offenbar ist vor allem ER derjenige, der von der Schuld Annas von Anfang an überzeugt war (warum eigentlich?), warum sonst hat er alles vertuschen wollen? Das war ja nicht nur die direkte Zeit nach dem Geschehnis (Mord sag ich absichtlich nicht), sondern auch später. Man denke nur an die sehr gezwingene Möbelhauslüge der Polizei gegenüber. Ich habe das Gefühl, dass Hans sie mit seinem Verhalten in diese Lage quasi reingeschwindelt hat. Man stelle sich vor: Eine Frau stößt einen jungen Menschen vom 12. Stock, ist danach wie paralysiert und bekommt danach nur zu hören "weg hier" und "wir müssen bei der Polizei alle Spuren verwischen". Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man sich dann irgendwann WIRKLICH schuldig vorkommt, weil das wirkliche Geschehen in den Hintergrund rückt.
Ja, und Sarah läßt ihrer Mutter ja überhaupt keine Chance, noch irgendetwas zum Vorfall zu sagen.
Ich find den Handlungsstrang eigentlich recht spannend, auch und vielleicht gerade wegen dieser Ungereimtheiten, die du aufgezählt hast.

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"Dass diese Frau in meinem Alter noch so gut aussieht..."
(Onkel Franz zu Helga über Isolde Pavarotti am 09.09.99)

Und schon wieder wurde vergessen, daß das Miststück einmal mehr feige abgehauen ist!

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Hamlet, Deine Liebe zu Anna ist ja bekannt, aber diesmal tust Du ihr unrecht:
der saubere Hansemann war es, der sie dazu gebracht hat..

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Zu den Steinen hat einer gesagt: 'Seid menschlich.' Die Steine haben gesagt: 'Wir sind noch nicht hart genug.'
(Erich Fried)

Richtig Abraxa. Wenn Hans nicht gewesen wäre, dann hätte Anna bestimmt Hilfe geholt.

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Das ist richtig. Eigentlich müssten Hantz _und_ Anna in U-Haft einsitzen. Natürlich in getrennten Suiten...

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Mir gehts ähnlich, Vanessa.
Wenn ich eins nicht haben kann, dann die Wahrheit verschweigen.
Ist ja in sämtlichen Soaps so.
Die Geschichte wurmt mich von Anfang an.
An Schock glaub ich nicht. Anna ist schon ganz klar im Kopp.

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759/19:02-19:07

Schön, dass es nicht nur mir allein so geht! Wie Christian schrieb, irgendwie lässt es einen kalt.
Das find ich einfach blöd und schade.

Aber, aber, so läuft das im wirklichen Leben doch auch oft genug ab. Wartet mal die Gerichtsverhandlung ab, mal schauen, wie das da interpretiert wird.

Jedenfalls ist dieser Anna-im-Knast-Strang der beste seit Dresslers Märklinbeschwörungszeiten.

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Hi, Vanessa, dem, was du oben schreibst, kann ich nicht zustimmen. Für mich gehört der Handlungsstrang um Anna zu den Spannendsten überhaupt. Alles wirkt auch sehr logisch auf mich.

Was haben wir als Zuschauer gesehen? Bruno provoziert Anna. Er sagt sinngemäß "Sarah wird immer zu mir zurückkehren. Daran kannst auch du nichts ändern, du dumme F...." Anna verliert die Nerven und schlägt mit der Handtasche nach dem verhassten Bruno, der daraufhin vom Geländer segelt. Was wir nicht wissen: Was wollte Anna mit dem Schlag tatsächlich bezwecken? Wollte sie Bruno nur eine "Ohrfeige" geben? Oder dachte sie in dem Moment "Stirb, du Schwein" und schlug nach ihm, damit er das Gleichgewicht verliert und stürzt. Sie sagte zwar danach sinngemäß "Ich wollte das nicht. Ich wollte nur, dass er schweigt." Doch was sie in dem Moment des Schlages tatsächlich gedacht hat, wissen nur die Autoren. Wir Zuschauer interpretieren das Geschehen nur. Die Anna-Hasser sehen einen Totschlag, die Anna-Fans sehen einen Unglücksfall. Wer hat Recht? Ich weiß es nicht.

Und selbst wenn Anna Bruno nicht umbringen wollte, so ist es durchaus möglich, dass sie selbst mehr weiß, ob sie Bruno töten oder nur zum Schweigen bringen wollte. Anna stand unter Schock, nachdem Bruno gestürzt war. Sie war völlig durcheinander. Dann kam Hans. Hans ging davon aus, dass Anna Bruno ermordet hat und floh mit Anna. Hans hat Anna nie gefragt, was wirklich passiert ist. Anna hatte nie die Möglichkeit, sich mit dem Unglücksfall auseinander zu setzen. Dazu kommt, dass sie Bruno gehasst hat und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Anna weiß jetzt selbst nicht mehr, was sie mit dem Handtaschenschlag bezweckt hat.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Das einzige Unlogische an dem Handlungsstrang war für mich, dass sich Bruno auf das Geländer setzte, um zu rauchen. Er hatte keinen Halt, konnte er sich mit den Füßen nur auf dem wackligen Getränkekasten abstützen. Welch normaler Mensch macht so was????

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
(Hajo zu Hantz)

Stimmt, das war schon sehr konstuiert. Man konnte sich fast denken was jetzt kommt.

Bescheuert finde ich allerdings auch das Anna von vorneherein die Mörderin war.
Wie es wirklich wahr da hat nie jemand nach gefragt und Anna hat auch irgendwie gar nicht versucht die Sache so zu erklären wie es wirklich war, besonders Sarah gegenüber?
Hat Anna der Sarah oder Ihren anderen Kindern jemals erzählt wie es wirklich war? Ich denke nicht, zumindest hat man das nicht gesehen.

Eigentlich finde ich es auch übertrieben Sie gleich in den Knast zu stecken, ich mein Sie ist ja keine Schwerverbrecherin bei der Fluchtgefahr besteht.

Trotz der Ungereimtheiten in der Handlung, finde ich die Geschichte aber unterhaltsam und zumindest von den Emotionen her gut dargestellt.

In der Kultnacht hat sich Irene Fischer ganz kurz zu Brunos Tod geäußert. Sie sprach von "Totschlag im Affekt". Das bedeutet also, dass der Handlungsstrang korrekt erzählt wurde.

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"Toleranz, mein Lieber. Bist doch auch sonst immer so ein Gutmensch."
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