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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 21:38 
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Schneidi hat geschrieben:
Ich hoffe, dass die Kassenärztliche Vereinigung diesen zwanzig Ärzten gehörig Dampf unterm Hintern macht.


Ich hoffe, das sie mal ihre Politik überdenken. Mir tut zwar die arme Frau leid, aber ich kann den Ärzten ihre Reaktionen nicht verdenken.

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Verfasst: 06.06.2006, 21:38 


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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 21:54 
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...bei zwei Ärzten hätte ich vielleicht auch noch so etwas wie Verständnis aufgebracht, Messi°.

Aber nicht bei zwanzig Ärzten. Da stimmt etwas Grundlegendes nicht mit deren sozialem Gewissen.


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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 22:05 
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Messi hat geschrieben:
Mir tut zwar die arme Frau leid, aber ich kann den Ärzten ihre Reaktionen nicht verdenken.

Schwört nicht jeder Arzt einen Eid daß er jedem Kranken hilft so gut er kann?

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"Wer als Hartz IV Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft da hineinlegen, Arbeit zu finden." (Thilo Sarrazin, SPD, Ex-Finanzsenator von Berlin)


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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 22:07 
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Schneidi hat geschrieben:
Zusätzlich sollten diese zwanzig Ärzte alle umgehend von Dr. Dressler vorgeladen werden, um sich vor ihm kniend eine zwanzigstündige Lesung aus seinem Werk "Schuld und Sühne in der Lindenstraße" anzuhören.

Anschließend Führung durch die Listra und Besuch bei "Dr." Flöter um warnend vor Augen zu führen wie tief man sinken kann wenn man seine Würde verliert.

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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 23:00 
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Northstar hat geschrieben:
Messi hat geschrieben:
Mir tut zwar die arme Frau leid, aber ich kann den Ärzten ihre Reaktionen nicht verdenken.

Schwört nicht jeder Arzt einen Eid daß er jedem Kranken hilft so gut er kann?


Natürlich tun sie das, aber das ändert nichts daran, das ich es den Ärzten nicht verdenken kann..

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BeitragVerfasst: 06.06.2006, 23:09 
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Messi hat geschrieben:
Northstar hat geschrieben:
Messi hat geschrieben:
Mir tut zwar die arme Frau leid, aber ich kann den Ärzten ihre Reaktionen nicht verdenken.

Schwört nicht jeder Arzt einen Eid daß er jedem Kranken hilft so gut er kann?


Natürlich tun sie das, aber das ändert nichts daran, das ich es den Ärzten nicht verdenken kann..

Ich schon. Ich mache Leuten die Meineide leisten Vorwürfe.

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BeitragVerfasst: 13.06.2006, 23:12 
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Rüder Ton bei Hartz IV Antragsstellung

Dem Sozialticker gehen vermehrt Leserbriefe ein, in denen Antragssteller sich über den rüden Umgangston von Sachbearbeiter/innen beschweren. Aus Angst vor Repressionen und Schwierigkeiten bei der Antragsbearbeitung / Weiterbewilligung bleiben diese Übergriffe der Sachbearbeiter allerdings sehr oft im Dunkeln. Aufgestachelt durch die Medienberichterstattungen und den eigenen Ängsten dem Hilfesuchenden gegenüber, greifen Sachbearbeiter/innen zu verbalen Mitteln die einem Dienstleister nicht gerecht werden.

Antragssteller müssen sich Aussagen anhören wie :

* “Sie leben von Steuergeldern und haben entsprechend meinen Anweisungen ( die des Sachbearbeiters) Folge zu leisten, egal was ich anordne!”

* “Ich werde dafür sorgen Sie aus der Leistung zu drängen …. “

* “Was Sie mir sagen ist mir doch egal, hier zählt was ICH sag …”

Auch werden Antragssteller immer wieder unter Druck gesetzt, das der/die Sachbearbeiter am Geldhebel sitzen und der Hilfeempfänger dem hilflos ausgeliefert ist.

Die Früchte der Diffamierungen und Anschuldigungen gegenüber dem Hilfebedürftigen als “Schmarotzer und Schwarzarbeiter” werden zunehmend sichtbar. Hartz IV hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch schon als Namenstitel durchgesetzt. Wer die Medienberichte verfolgt, sieht immer wieder, dass Menschen nicht als der “Tischler XY” oder der “Student AB” bezeichnet werden, sondern als “HARTZ IV EMPFÄNGER XY …”.

Man stelle sich vor, ein “Vize Kanzler XY” wird nur noch als “Diätenempfänger XY” betitelt, ob Ihm das gefallen würde?

Neben dem rüden Umgangston, bemängeln Leser des Sozialtickers auch immer wieder den mangelnden Datenschutz. Datenerfassung in nicht geschützen Räumlichkeiten und ohne Hinweis, dass der Antragssteller auch einen geschützen Raum verlangen kann, ist ein Manko, dass jeden Datenschützer auf die Palme bringt und immer wieder bemängelt wird.

Es muss sich noch viel tun im Umgang von Dienstleistungsunternehmen - auf alle Fälle bei den Sachbearbeiter/in und Hilfebedürftigen. Vielleicht sollten spezielle Kurse angeboten und zur Pflicht gemacht werden, denn leider scheint es sich noch nicht herumgesprochen zu haben, dass eine Dienstleistung - einen freundlichen Umgangston erfordert und die Antragsannahme und Bearbeitung eine Dienstleistung ist.

Sozialticker

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BeitragVerfasst: 16.06.2006, 14:47 
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Sozialticker Leserumfrage ergibt - der Staat entzieht sich der Verantwortung

Eine Umfrage hat ergeben das 97% der Leser des Sozialtickers der Überzeugung sind, das der Staat sich mehr und mehr der sozialen Verantwortung entzieht. Laut einer UNICEF-Studie ist mit 2,7 Prozentpunkten die Kinderarmut in Deutschland seit 1990 stärker gestiegen als in den meisten anderen Industrienationen. Jedes zehnte Kind lebt hierzulande in relativer Armut, das sind mehr als 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Auch bei den Rentnern sehen die Altentage schon lange nicht mehr rosig aus. Anstatt den Lebensabend in Ruhe verbringen zu können, heißt es vielfach für diese Gruppe ein Leben zu führen, das am Existenzminimum liegt. Jahrelange “passive” Rentenkürzungen und steigende Lebenshaltungskosten haben die letzten stillen Reserven aufgezerrt oder bereits jetzt dazu geführt ,ins soziale Abseits gedrückt worden zu sein.

Für Kranke sind die ständig höheren Selbstbeteiligungen an den Heilkosten oft ein Grund den Körper verfallen zu lassen. Gerade Sozialschwache sind kaum noch in der Lage, die Heilbehandlungen zu zahlen, die nötig wären. Die soziale Schere weitet sich immer mehr, anstatt , durch das System überwunden zu werden. Mit Sicherheit sind die Kassen leer und die Kosten explodieren, aber ist dies die Schuld der Bedürftigen? Arzneimittel- und Behandlungskosten explodieren, weil Pharmakonzerne jedes Jahr mehr Gewinne erzielen wollen. Bei alternativen Behandlungskosten , steht die Bürokratie im Wege.

Mit Sicherheit wird man aus dieser Misere keinen Ausweg finden, indem man ständig an der Steuerschraube dreht oder Hilfebedürftigen die kargen Mittel des Überlebens kürzt. Hier sollte der Staat andere Wege der Kostendeckung und realen Kostenerstattung finden.

Anstatt ALG II Empfängen immer wieder mit Sanktionen und Kürzungen zu drohen, sollten Steuersünder, die Milliarden ins Ausland versickern lassen das Handwerk gelegt werden, sollten Arbeitgeber, die mit fast Menschenhändlermethoden Arbeitnehmer ausbeuten (man erinnere sich der Skandale der Zerlegebetriebe oder dergleichen) das Handwerk gelegt werden. Bei Kindern und Jugendlichen muss die Zukunft wieder im Vordergrund stehen. Ausbildung statt Resignation. Die Rentner sollten ein Recht haben im Alter die letzen Jahre unbeschwert genießen zu können.

Aber wie soll man dafür in der Regierung Gehör finden, wenn nach Aussagen der Medien, selbst kritsche Berichte eigener Kommissionen zur Anhebung des Rentenalters monatelang unter Verschluss bleiben oder ein Zuschlag nach § 24 SGB II schon Armutsgewöhnungszuschlag heißt und wohl demnächst auch noch wegfallen wird. Dann werden die Menschen gleich nach dem ALG in die Armut geschickt und von dort irgendwann in Krankheit oder soziale Vereinsamung = Rente abgeschoben?

Wenn eine Regierung an den Taten gemessen wird, die es zum Wohle der Schwächsten in seinem Land ausgeübt hat, dann ist der Weg , der bestritten werden muss noch ein langer und steiniger Weg.

Wie sagte Martin Luther King schon in seiner berühmten Rede : “I have a dream” :
“Ich habe den Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht, jeder Berg und Hügel abgetragen werden, alle Unebenheiten geebnet, alles Gewundene begradigt wird. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar werden, und alles Fleisch wird es sehen.”

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BeitragVerfasst: 16.06.2006, 17:01 
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Messi hat geschrieben:
Wie sagte Martin Luther King schon in seiner berühmten Rede : “I have a dream” :
“Ich habe den Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht, jeder Berg und Hügel abgetragen werden, alle Unebenheiten geebnet, alles Gewundene begradigt wird. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar werden, und alles Fleisch wird es sehen.”

MLK zu zitieren ist unpassend. Ein Heuchler, Trinker, Vergewaltiger, der das Geld das ihm Millionen Trottel spendeten für Nutten ausgab.

Der im Übrigen seine Doktorarbeit geklaut hat. Er hatte nicht mal so viel Anstand wie Carsten Flöter dafür zu bezahlen.

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BeitragVerfasst: 16.06.2006, 18:40 
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1964 bekam Martin Luther King als Wortführer der gewaltlosen Rassenintegration den Friedensnobelpreis verliehen.


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BeitragVerfasst: 16.06.2006, 19:25 
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Schneidi hat geschrieben:
1964 bekam Martin Luther King als Wortführer der gewaltlosen Rassenintegration den Friedensnobelpreis verliehen.

Was sagt uns das? Diesen Preis haben schon diverse Kriegsverbrecher und Terroristen verliehen bekommen.

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BeitragVerfasst: 16.06.2006, 20:41 
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Northstar hat geschrieben:
MLK zu zitieren ist unpassend. Ein Heuchler, Trinker, Vergewaltiger, der das Geld das ihm Millionen Trottel spendeten für Nutten ausgab.
.


Aber gerade dann ist es doch passend, haben wir doch auch heute eine ähnliche Situation, nur das wir das Geld nicht spenden...

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BeitragVerfasst: 31.07.2006, 23:47 
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...Sommerpause, Messi...?°


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BeitragVerfasst: 01.08.2006, 08:18 
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Scheinbar ja.

Mich freut, das hier niemand Hartz 4er ist. So meine ich zumindest.

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BeitragVerfasst: 01.08.2006, 19:06 
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Teure Statistikbereinigung oder nur Augenwischerei?

Normalerweise nimmt die Zahl der Arbeitslosen im Juli leicht zu. Doch in diesem Jahr sollen etwa 12.000 Erwerbslose weniger bei den Arbeitsämtern gemeldet sein. Experten zeigten sich von der Entwicklung sehr überrascht, waren aber zugleich skeptisch.

Zu Recht, meint der Sozialticker, denn diesem liegen örtlich mindestens 10 Fälle vor, wo durch die Arbeitsagentur und ARGEN - erwerbslosen Hilfebedürftigen - Arbeitsangebote als "Hilfsarbeiter" unterbreitet wurden, die sich als solches nicht erweisen. Getarnt werden damit EEJ (Ein Euro Jobs) und Trainingsmaßnahmen, die über renommierte Bildungsfirmen abgedeckt werden und sich somit am Steuertopf bzw. auch über den ESF (Europäischen Sozial Fond) labend sanieren. Die damit verbundenen zusätzlichen Kosten (ca. 500 Euro je Teilnehmer x 12.000 = 6 Millionen Euro monatliche Mehrkosten), sind mit verantwortlich für den gravierenden Anstieg der Hartz IV Ausgaben und sich somit der zweite Kostenfaktor bei den Verwaltungskosten.

Vorteil: Die Statistik wird teuer - auf dem Rücken der Steuerzahler - bereinigt und der Bevölkerung, sowie den Experten eine tolle Arbeitspolitik vorgegaukelt, die auch noch so geglaubt wird.

Der Nachteil: Die Arbeitslosigkeit nimmt nicht ab, sondern kostet durch die Finanzierung der Bildungsfirmen zusätzliche Gelder und bringt die Teilnehmer nicht in den Arbeitsmarkt zurück, sondern blockiert diese.

Diese Augenwischerei erklärt auch den Wechsel auf dem Arbeitsmarkt, wobei die Experten sich überraschend zeigten und die Regierung bestärkt in der verfehlten Arbeitspolitik - weitere Einschränkungen geplant umsetzen können.

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BeitragVerfasst: 01.08.2006, 22:37 
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MOBBING GEGEN SEKRETÄRIN

Deutsche Bank muss 1,2 Millionen Euro zahlen

Weil eine Londoner Sekretärin der Deutschen Bank jahrelang von Kollegen schikaniert wurde, muss das Kreditinstitut jetzt eine saftige Entschädigung zahlen: 1,2 Millionen Euro sprach das Gericht dem Mobbing-Opfer zu.

London - Alptraum Arbeitsplatz: Sie habe in einer "Abteilung der Hölle" gearbeitet, erklärte Helen Green vor Gericht. Jahrelang sei sie ausgegrenzt und verhöhnt worden. Helen Green war von 1997 bis 2003 Sekretärin bei der Deutschen Bank in London. Nach zwei Nervenzusammenbrüchen hatte sie 2001 aufgehört zu arbeiten, 2003 war ihr Vertrag aufgehoben worden.

Sie sei Spielball von zwei Kollegen und zwei Vorgesetzten gewesen, erklärte die ehemalige Bankerin jetzt. Die vier Frauen hätten ihr beispielsweise vorgeworfen zu "stinken". Wenn sie eine auf die Arbeit bezogene Frage gestellt habe, sei sie manchmal nur angeschwiegen worden. Nachts habe sie ihre Unterlagen wegschließen müssen, weil sie sonst gestohlen worden wären.

Sie habe von der Chefetage keine Hilfe bekommen, erklärte Green außerdem während des Prozesses. Das Gericht wies nun der Bank eine Mitverantwortung dafür zu, dass die heute 36-jährige Helen Green derart schikaniert worden sei. Die Bank muss der ehemaligen Mitarbeiterin nun 1,2 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Dieser Betrag umfasst unter anderem Ersatz für verlorene Gehälter, Wiedergutmachung für psychische Schäden, den Verlust von Pensionsansprüchen sowie Arzthonorare.

Helen Green sei Opfer "einer vorsätzlichen und abgestimmten Kampagne des Mobbings" anderer Mitarbeiter gewesen, erklärte der Vorsitzende Richter in London anschließend. "Wie auch immer man es betrachtet, das Verhalten dieser Frauen war unterdrückend und unzumutbar", entschied er. Die Deutsche Bank hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Sie erklärte heute, sie akzeptiere die Entscheidung des Gerichts. Ob Berufung eingelegt werde, sei noch offen.

Green hatte während ihrer Zeit bei der Bank unter Depressionen gelitten, die auch nach ihrem Ausscheiden im Jahr 2001 noch anhielten. Nach dem Urteil zeigte sie sich "begeistert". Sie will nun den Beruf wechseln und Lehrerin werden. Sie betonte auch, dass es sich bei ihr nicht um einen Einzelfall handle. Mobbing sei im Londoner Bankenviertel durchaus verbreitet.

Schadensersatzklagen sind in der Londoner Finanzwelt keine Seltenheit - meist geht es um Mobbing oder den abfälligen Umgang mit Untergebenen. So hatte ein hochrangiger Mitarbeiter bei der Broker-Firma Cantor Fitzgerald 2003 Zahlungen durchgesetzt, nachdem ihn sein Chef mit permanenten Beleidigungen zur Kündigung gebracht hatte. Zu Jahresanfang hatten zudem mehrere Beschäftigte der Investmentbank Dresdner Kleinwort - bis vor kurzem Dresdner Kleinwort Wasserstein - eine milliardenschwere Diskriminierungsklage angekündigt.

ase/AFP/reuters

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BeitragVerfasst: 01.08.2006, 22:38 
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Mein Kommentar: =D> =D> =D> :thumbleft:

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...ein Superurteil.

Firmen, die gegen Mobbing nicht rigoros vorgehen, wenn es bekannt wird, sind knallhart zur Verantwortung zu ziehen.


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So kann man auch reich werden. Einen auf Mobbingopfer machen. :laughing:

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BeitragVerfasst: 01.08.2006, 23:45 
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1964 bekam Martin Luther King als Wortführer der gewaltlosen Rassenintegration den Friedensnobelpreis verliehen.

Da hätte ja Rudolf Hess noch eher den Friedensnobelpreis verdient gehabt. :laughing:

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