Poppitz hat son bisschen was von Club Las Piranjas:
Poppitz ist eine schwarze Komödie von Regisseur Harald Sicheritz und Roland Düringer, gedreht im Jahr 2002 in Österreich. Der im Verleih des Filmladen befindliche Film kam im selben Jahr in Österreich in die Kinos, erschien jedoch erst mit zwei Jahren Verspätung im Oktober 2004 in Deutschland. Mit über 440.000 Zuschauern in Österreich wurde Poppitz zum mit großem Abstand erfolgreichsten österreichischen Film der 2000er Jahre. (Auch der erfolgreichste Film der 1990er, Hinterholz 8, stammte von Regisseur Sicheritz und Hauptdarsteller Düringer.)
Handlung
Gerry Schartl (Roland Düringer) ist ein sehr erfolgreicher Autoverkäufer im großen Wiener Autohaus Klingelmeyer. Er hat unter anderem das Talent, auch die abscheulichsten Modelle der Automarke an den Mann zu bringen. Er führt unbestritten die Liste der Verkäufer an. Nicht ganz uneigennützig wandert jeder zweite Verkauf an den Juniorchef Bertram (Alfred Dorfer). Während einer Besprechung erleidet der Seniorchef einen Herzinfarkt und verstirbt. Auf der Beerdigung möchte Bertram Gerry noch etwas mitteilen, jedoch ist dieser schon in Zeitnot, da er mit seiner unzufriedenen Frau Lena (Marie Bäumer) und der Teenager-Tochter Patrizia (Nora Heschl) auf der Ferieninsel Cosamera in den All-inclusive-Urlaub fliegen will. Da es Bertram nicht so wichtig erscheint, verschiebt er es auf nach den Urlaub. Erst im Flugzeug fängt Gerry an darüber nachzudenken, was Bertram ihm eigentlich mitteilen wollte. Geht es um eine Firmenübernahme…?
In Cosamera angekommen fängt der Stress erst richtig an. Abgesehen davon, dass die Ferienanlage wie eine Festung nach außen abgeschottet ist, ist auch noch sein Koffer verschwunden. In der Ferienanlage wimmelt es nur so von in seinen Augen aufdringlichen Piefke, der Bungalow ist eine Zumutung, die Animateure fordern seine Mitarbeit an diversen Spielchen ein, was ihm überhaupt nicht behagt. Das ewige Nachdenken über die Zukunft der Firma und die Auswirkungen auf seine Karriere lassen ihn nicht zur Ruhe kommen, er kann den Urlaub nicht genießen - zumal sich die anderen Urlaubsgäste reichlichst über den verzweifelten Chaoten amüsieren. Gerry erinnert sich, dass Bertram sehr häufig mit einem gewissen Herrn "Poppitz" aus Deutschland telefoniert hat. Er will herausfinden, was es damit auf sich hat. Da sein Handy nicht funktioniert versucht er es mit dem Festnetz, welches aber nur ab und an in Betrieb ist. Auch ist es nicht möglich das Gelände zu verlassen, da die Umgebung für Touristen zu gefährlich ist. Gerry bleibt im Ungewissen. Auch geht alles weitere im Verlauf des Urlaubes schief; seine attraktive Frau Lena beginnt, heftig mit einem arroganten Deutschen zu flirten, und Tochter Patrizia versucht erst gar nicht, den Flirtversuchen eines der Animateure zu widerstehen. Bald stellt sich heraus, dass der arrogante Deutsche ein gewisser Poppitz ist – ist er der Konkurrent, der die Firma in Wien übernehmen will? – Gerry malt sich die finstersten Zukunftsphantasien aus.
Gerry hat nur noch ein Ziel: Poppitz los zu werden. Ben Poppitz überlebt glücklicherweise einen Bombenanschlag bei einem Ausflug zu den alten Ruinen auf Cosamera. Nach der Abschlussnacht im Club schmiedet Gerry den tödlichen Plan. Als Ben des Morgens auf einer Sanddüne sitzt und dem Sonnenaufgang zusieht, übt Gerry mit Pfeil und Bogen (er ist ein ausgezeichneter Bogenschütze). Als die betrunkenen Fritz und Uwe kommen, gibt er an, er versuche die Sonne abzuschießen. Beide beteiligen sich rege an diesem Versuch und sehen durch die Blendung nicht, dass Ben genau in ihrer Schussbahn sitzt. Tödlich getroffen kommt nur noch ein zynischer Kommentar von Gerry: „ich habe noch nie den Kilometerstand bei einem Auto zurückgedreht, aber ich habe schon viele zurückdrehen lassen…“
Doch plötzlich nimmt die Geschichte eine Wendung – wir sehen Gerry wie er wieder am Anfang im Flugzeug aus seinem Tagtraum erwacht mit dem Worten „who the fuck is Poppitz…?“ In diesem Moment schreckt Lena auf und gesteht Gerry, dass sie Poppitz ist – es war ihr Codename, da sie ein jahrelanges Verhältnis mit Bertram hatte. Damit keiner dahinter kommen sollte wurde sie am Telefon als Poppitz angesprochen (vor allem dann wenn Gerry den Raum betrat), bzw. auch so im Mobiltelefon abgespeichert. Jedoch hat sie in der Zwischenzeit das Verhältnis zu Bertram beendet. Somit ist alles anders gekommen als es ursprünglich ausgesehen hat.
Hinterholz8 hat ein bißchen was von "Geschenkt ist noch zu teuer":
Hinterholz 8 ist eine österreichische Filmkomödie von Roland Düringer und Harald Sicheritz, basierend auf dem gleichnamigen Kabarett-Programm von Roland Düringer.
Der Film ist mit vielen österreichischen Stars besetzt und gilt als gelungene, lustige Unterhaltung. In Österreichs Kinos war Hinterholz 8 1998 der meistbesuchte einheimische Film und wurde 1999 mit dem Romy für den erfolgreichsten Film ausgezeichnet. Hochdeutsche Untertitel sind verfügbar. Der Film wird vom Filmladen verliehen und vertrieben und ist auch als Bestandteil der Edition „Der österreichische Film“ als DVD erschienen.
Handlung
Herbert Krcal ist ein junger aufstrebender Mitarbeiter der Firma Feinspitz, die u.a. Lieferverträge mit dem Wiener Parlament hat. Aufgrund dessen interessiert er sich für den Kauf eines Fertigteilhauses. Als er diese Idee mit seinen Arbeitskollegen Meier und Forstinger bespricht, raten ihm diese vom Kauf eines, aus ihrer Sicht qualitativ schlechten Fertigteilhauses ab. Man schlägt ihm vor, ein älteres Haus zu kaufen und dieses zu sanieren.
Bei einem Spaziergang im Wienerwald entdeckt er im Wald ein altes Bauernhaus, das schon dem Verfall nahe ist – es trägt die Adresse Hinterholz 8. Er holt seine Arbeitskollegen und gemeinsam wird das Haus besichtigt. Dank der überschätzen Empfehlungen (in sechs Wochen zieh ich da ein) beschließt er das Haus zu kaufen.
Im nahe gelegenen Ort erfährt er, dass das Haus dem Bürgermeister Kandler gehört. Dieser hat schon längst erfahren, dass Herbert Krcal sich für sein Haus im Wald interessiert. Herr Kandler ist schon wochenlang mit seinem Assistenten Herrn Mündel in Verhandlung wegen des Hauses. Krcal bietet ihm letztendlich 400.000 Schilling (29.069,13 Euro) für die Ruine samt Grundstück und Herr Kandler willigt ein. In Wahrheit war Herr Mündel jedoch nur ein vorgetäuschter Käufer um den Preis in die Höhe zu treiben.
Als die Familie Krcal am selben Abend wieder in ihrer 72-Quadratmeter-Mietwohnung am Wiener Lerchenfeldergürtel ankommen und es wie immer keinen Parkplatz in der Nähe der Wohnung gibt, fühlt sich Herbert Krcal in seinem Kauf nur noch bestärkt.
Bei seiner Hausbank wird eine Finanzierung für das Haus unterschrieben und Familie Krcal kann sich ans Werk machen – leider alleine, da die versprochene Hilfe der Arbeitskollegen ausbleibt. Auch ist Herbert Krcal nicht gerade ein heimwerkerisches Talent. Alles findet seinen Höhepunkt, als er bemerkt dass die feuchten Wände unter Strom stehen, wogegen aber sicher eine wasserfeste Tapete Abhilfe schafften könne.
Da die Familie Krcal mittlerweile aus ihrer Wiener Wohnung ausziehen muss, da diese bereits an die benachbarte Ärztin zur Vergrößerung ihrer Arztpraxis weiter gegeben wurde, wächst der Druck auf Herbert Kracal, das Haus zeitnah fertig zu stelle. In der Zwischenzeit bekommen sie aber Quartier im Schrebergartenhaus der Schwiegereltern.
Endlich kommt Hilfe von den Freunden, die einen bosnischen Schwarzarbeiter mitbringen. Bei der Kontrolle des Daches und des Dachstuhls stürzt einer der Schornsteine ein und verwüstet das halbe Haus. Nun rückt der Einzug in weite Ferne. Auf Anraten seines Schwagers Willi bleibt Herbert Krcal nichts anderes über, als nun doch einen Baumeister mit der Instandsetzung des Hauses zu beauftragen, was ihn in noch größere finanziellen Unkosten stürzt.
Mittlerweile wächst der Druck der Dorfgemeinschaft auf den Bürgermeister Kandler, einige sind überzeugt, Kandler hätte das Haus nie verkaufen dürfen. Kandler verbietet Krcal mehrmals einen Keller zu graben.
Mittlerweile steuert die Ehe der Krcals auf eine Krise zu. Herbert verändert sich zunehmend unter dem Stress, dem er durch den Hausbau, in seiner Firma und durch die Bank ausgesetzt ist. Um Kosten zu sparen lässt er viele Tätigkeiten des Bauunternehmers ohne Rechnung erledigen. Ebenfalls entsorgt er seinen Bauschutt illegal im Wald um weiteren Kosten zu entgehen. Er wird dabei ertappt und muss eine saftige Strafe zahlen. Mittlerweile steht ihm das Wasser bis zum Hals. An seinem Geburtstag wird von der Leasingfirma sein Auto eingezogen und seine Frau eröffnet ihm, dass sie sich scheiden lässt.
Mittlerweile nervlich am Ende bekommt er von Meier und Forstinger den alten Firmenlieferwagen und einen alten Wohnwagen als vorübergehendes Quartier. Bei der Übergabe bricht er auch noch mit diesen zwei falschen Freunden.
Weihnachten kommt und Herbert Krcal verbringt den heiligen Abend alleine in seinem Wohnwagen. Doch seine Frau bringt es nicht übers Herz und fährt mit ihrem gemeinsam Sohn, einem begeisterten Raumschiff Enterprise Fan, zu ihm. Beide bleiben über Nacht und Philipp darf sogar einige Tage bei seinem Vater bleiben. Am nächsten Tag machen sich beide ans Werk in den mittlerweile halb ausgehobenen Keller. Herbert Krcal hat sich bei der Bezirkshauptmannschaft erkundigt – es darf ein Keller gegraben werden. Plötzlich stoßen sie auf Gebeine und glauben, ein altes Römergrab entdeckt zu haben. Der zufällig eintreffende Gendarm klärt jedoch alles auf. Das Haus steht auf einer ehemaligen Pestgrube.
Nun ist für Herbert Krcal alles vorbei. Der Showdown findet an der blauen Lagune, einem Fertigteilhauspark bei Wien, statt, wo sich Herbert Krcal als Geiselnehmer in einem solchen Fertighaus wieder findet. Der Polizei gelingt es ihn festzunehmen. Noch bevor die Polizei ihn abführen kann, ruft Herbert die "Enterprise" zu Hilfe, weil es auf diesem Planeten so und so kein intelligentes Leben gäbe. Krcal bekommt Antwort von Kirk und die Familie wird weggebeamt.
Trivia
Der Titel "Hinterholz 8" ist möglicherweise eine subtile Anspielung auf Hinterholz 6: das war nämlich die Adresse des letzten Wohnortes des englischen Dichters W. H. Auden (1917-1973) in Kirchstetten im Wienerwald (Niederösterreich). Der Ort liegt etwa in jener Gegend, in der die Handlung von "Hinterholz 8" angesiedelt ist.
Kritiken [Bearbeiten]
die OÖN sagt am 18. September 1998, dass die Geschichte von den ersten Träumen bis zum Desaster der totalen Verschuldung reiche und zum unsäglichen Nichts. Wenn dies nicht auch komisch wäre, dann müsste man mit dem Bauherren heulen, der schlussendlich beim Kellergraben auf eine Pestgrube stößt.