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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:10 
HomerJay hat geschrieben:
Dann gib ihm doch eine Chance und lästere erst, wenn er wirklich was verbockt.

Ich stelle nur ein Gegengewicht dar zu denen, die ob dieser Wahl euphorisch sind.

Würde keiner jubeln, dann würde ich auch nicht lästern.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 06.11.2008, 16:10 


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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:15 
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Norbert hat geschrieben:
Tatsache ist daß fast alle Schwarzen Obama gewählt haben weil er "einer von uns" ist, also weil er schwarz ist.

Dass das da mit reingespielt hat, kann und will ich nicht negieren. ABER, und das übersiehst du, kriegen die Demokraten grundsätzlich die große Mehrheit der schwarzen Stimmen. Warum? Weil sie ein wenig sozialer sind, als die Republikaner, und weil der große Teil der Schwarzen immer noch wirtschaftlich und sozial benachteiligt ist, was wiederum historische Ursachen hat ("Plessy vs. Ferguson"). Was tatsächlich neu war, war die für amerik. Verhältnisse sehr hohe Wahlbeteiligung.

Zitat:
Welche Richtung soll das sein?

Dass es eben nicht auf Hautfarbe oder Herkunft ankommen sollte. Mir ist klar, dass du gleich mit Statistiken daher kommst, dass 95% der Afroamerikaner für Obama gestimmt haben. Lass dir aber vorher gesagt sein, dass die Afroamerikaner keine 13% der amerik. Bevölkerung ausmachen und davon bei weitem nicht alle wahlberechtigt sind.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:22 
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Goedel hat geschrieben:
Bush spricht man zwar keine besonders hohe Intelligenz zu, aber die Idee hatte er wohl auch schon! :lol:

Ach komm, stell dich nicht doof. Dir ist schon klar, wie Bush das versucht hat und welches Debakel daraus entstanden ist?

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:22 
NoneButTheBrave hat geschrieben:
Zitat:
Aber ich denke, jubeln kann man dann, wenn er erst einmal eine staatliche Krankenversicherung für alle in den USA eingeführt hat, wenn im Irak und Afghanistan Frieden eingezogen ist,... Vorher nicht.

Damit würde ich sogar übereinstimmen, allerdings ist die Euphorie schon verständlich, wenn man bedenkt, wie neu Obamas polit. Ansatz für US-Verhältnisse ist. Er kann wirklich was bewirken. Er muss nicht, aber das Land hat tatsächlich eine echte Chance, sich unter Obama neu zu erfinden.

Sorry, aber das ist genau das Gelaber, das mich so abstößt.

Ich meine, wenn McCain gewählt worden wäre: Würde er auch nicht versprechen, das beste für das Land zu tun?

Und wo sind die konkreten Maßnahmen, mit denen Obama den Karren USA aus dem Dreck ziehen möchte? Mag sein, daß er diesbezüglich Pläne hat, nur hören tut man davon nichts. Nur allerorten die Mantras "Yes, we can", "change" usw. Aber wie? Vielleicht können mir die das die Obama-Fans Abraxa oder Schneidi mal erklären...

Und ich denke, alles ganz anders machen, als Bush es gemacht hatte, wäre auch töricht; vermutlich wäre dann der nächste 11. September nicht fern...


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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:27 
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NoneButTheBrave hat geschrieben:
Mir ist klar, dass du gleich mit Statistiken daher kommst, dass 95% der Afroamerikaner für Obama gestimmt haben. Lass dir aber vorher gesagt sein, dass die Afroamerikaner keine 13% der amerik. Bevölkerung ausmachen und davon bei weitem nicht alle wahlberechtigt sind.

Ich kenne aber auch das amerikanische Wahlsystem. Und da die Schwarzen nicht gleichmäßig durch alle Staaten verteilt sind sondern eher im Südosten vertreten sind gibt es gewisse Staaten in denen sie über den Wahlausgang entscheiden. Und 51% in South Carolina (frei erfundene Beispielzahl) bedeutet dann nun mal 100% der Wahlmännerstimmen aus SC.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:27 
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Goedel hat geschrieben:
Sorry, aber das ist genau das Gelaber, das mich so abstößt.

Ich sprach von einer Chance, nicht davon, dass ab dem 20. Januar alles rosig ist. Er kann es in den Sand setzen oder auch nicht, aber die Chance ist da.

Zitat:
Ich meine, wenn McCain gewählt worden wäre: Würde er auch nicht versprechen, das beste für das Land zu tun?

Habe ich doch schon geschrieben, Obama denkt in der Tat in anderen Kategorien, als es in den letzten 30 Jahren üblich war, abgesehen davon, dass McCains wirtschaftspolitische Maßnahmen (und darum geht es ja vorrangig bei dieser Wahl) sich zum großen Teil mit denen eines George W. Bush decken. Wohin das geführt hat, haben wir gesehen.

Zitat:
Und wo sind die konkreten Maßnahmen, mit denen Obama den Karren USA aus dem Dreck ziehen möchte? Mag sein, daß er diesbezüglich Pläne hat, nur hören tut man davon nichts. Nur allerorten die Mantras "Yes, we can", "change" usw. Aber wie? Vielleicht können mir die das die Obama-Fans Abraxa oder Schneidi mal erklären...

Mach dir die Mühe und lies sein Wahlprogramm.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:39 
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Norbert hat geschrieben:
Ich kenne aber auch das amerikanische Wahlsystem. Und da die Schwarzen nicht gleichmäßig durch alle Staaten verteilt sind sondern eher im Südosten vertreten sind gibt es gewisse Staaten in denen sie über den Wahlausgang entscheiden. Und 51% in South Carolina (frei erfundene Beispielzahl) bedeutet dann nun mal 100% der Wahlmännerstimmen aus SC.

Und welcher einzige Staat des alten Südens ist an die Demokraten gegangen? North Carolina. Das ist noch nicht offiziell, aber es wird wohl so kommen. Florida z.B., das ja diesmal auch demokratisch wählte, war nie wirklich der "old south" und ist es schon lange nicht mehr, abgesehen davon, dass FL eh ein "swing state" ist.

Ganz abgesehen davon, dass die "black vote" standardmäßig ohnehin an die Demokraten gegangen wäre, von daher ist dein Argument redundant. Das einzige, um es nochmal zu sagen, was wirklich neu war, war die hohe Wahlbeteiligung, die aber natürlich nicht allein den Afroamerikanern zuzuschreiben ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 16:45 
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Goedel hat geschrieben:
Norbert hat geschrieben:
NoneButTheBrave hat geschrieben:
Dass ein Farbiger mit etwas merkwürdigem Namen Präsident eines Landes mit dieser Geschichte ist, ist ein Riesenschritt in die richtige Richtung.

Welche Richtung soll das sein?

Und was macht das überhaupt für ein Unterschied, ob der Präsident weiß, schwarz oder dunkelgrün ist?

Ist die Tatsache, es ausdrücklich zu begrüßen, daß der Präsident jetzt ein Dunkelhäutiger ist, nicht auch schon (positiver) Rassismus?


Nein, das ist kein positiver Rassismus, finde ich. Es drückt lediglich die Freude darüber aus, dass die Tatsache, dass ein Schwarzer Präsident werden kann, nicht mehr im Bereich des Unmöglichen liegt. Und das finde ich mehr als gerechtfertigt in Anbetracht der historischen Vergangenheit der USA im Umgang mit Schwarzen und anderen ethnischen Gruppen.
Du hast schon recht, dass dies auf jeden Fall auch belegt, dass man noch lange nicht an dem Punkt angekommen ist, wo schwarz und weiß wirklich keinen Unterschied mehr macht, denn dann wäre über Obamas Hautfarbe nie ein Wort diskutiert worden. Aber so weit ist man offensichtlich noch lange nicht, darum finde ich die Wahl Obamas in dieser Hinsicht ein durchaus positives Zeichen, ganz unabhängig davon, was er jetzt wirklich konkret leisten wird in den nächsten Jahren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:01 
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Goedel hat geschrieben:
Und was macht das überhaupt für ein Unterschied, ob der Präsident weiß, schwarz oder dunkelgrün ist?

Ist die Tatsache, es ausdrücklich zu begrüßen, daß der Präsident jetzt ein Dunkelhäutiger ist, nicht auch schon (positiver) Rassismus?


Es macht (leider) noch einen Unterschied, da Obama nunmal der erste dunkelhäutige Präsident dieses Landes sein wird, und das eine Tatsache ist, mit der viele Afroamerikaner so bald nicht gerechnet hätten.
Die Sklaverei, die Rassentrennung und die teilweise bis heute andauernde offene und versteckte Diskriminierung der schwarzen Bevölkerungsgruppe gehören zu den wohl unrühmlichsten Kapiteln der Geschichte der USA, mit deren Aufarbeitung man sich dort noch immer sehr schwer tut.
Deshalb ist nunmal die Wahl eines Afroamerikaners ins höchste Staatsamt ein riesiger Schritt in die Richtung, daß es irgendwann vielleicht wirklich mal vollkommen egal sein wird, welche Hautfarbe der Präsident denn nun hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:04 
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VfB1893 hat geschrieben:
Die Sklaverei, die Rassentrennung und die teilweise bis heute andauernde offene und versteckte Diskriminierung der schwarzen Bevölkerungsgruppe gehören zu den wohl unrühmlichsten Kapiteln der Geschichte der USA, mit deren Aufarbeitung man sich dort noch immer sehr schwer tut.

Infolge des "Affirmation Act" sind es mittlerweile die Weißen die diskriminiert werden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:07 
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Einen "Affirmation Act" gibt es für das, was du meinst mE nicht. Was du meinst, heißt "affirmative action"..

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:09 
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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:20 
Krass. Diese "affirmative actions" sind in etwa die amerikanischen Pendants zum deutschen AGG ("Antidiskriminierungsgesetz"), über das ich mich Anfang der Woche so aufgeregt habe. Man spricht hier auch von "positiver Diskriminierung" (http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_action).

Ich frage mich immer wieder, welcher ernsthafte, an Gleichheit und Gerechtigkeit glaubende, Demokrat solche Perversionen gutheißen kann...


Zuletzt geändert von Goedel am 06.11.2008, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:22 
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HomerJay hat geschrieben:
Positiver Rassismus - ist das sowas wie schwarzer Schimmel oder intelligenter Bush?!

Ja, ein Oxymoron.


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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:39 
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Goedel hat geschrieben:
Krass. Diese "affirmative actions" sind in etwa die amerikanischen Pendants zum deutschen AGG ("Antidiskriminierungsgesetz"), über das ich mich Anfang der Woche so aufgeregt habe. Man spricht hier auch von "positiver Diskriminierung" (http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_action).

Ich frage mich immer wieder, welcher ernsthafte, an Gleichheit und Gerechtigkeit glaubende, Demokrat solche Perversionen gutheißen kann...

Nur, dass es in den USA wesentlich mehr Sinn ergibt, als hier. Du zitierst schon Wikipedia, dann kannst du auch das Zitat von Lyndon Johnson hier reinstellen, das trifft den Nagel nämlich für den Fall USA auf den Kopf. Dass das System mittlerweile reformbedürftig ist - geschenkt. Aber es hat hier durchaus seinen Wert.

Die deutsche Version ist dann wieder ein anderes Thema.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:42 
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Goedel hat geschrieben:
Krass. Diese "affirmative actions" sind in etwa die amerikanischen Pendants zum deutschen AGG ("Antidiskriminierungsgesetz"), über das ich mich Anfang der Woche so aufgeregt habe. Man spricht hier auch von "positiver Diskriminierung" (http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_action).

Ich frage mich immer wieder, welcher ernsthafte, an Gleichheit und Gerechtigkeit glaubende, Demokrat solche Perversionen gutheißen kann...


Andererseits zeigt aber die Tatsache, daß man es offenbar für notwendig hielt, solche Gesetze zu erlassen, als Beleg für meine These, daß der Umgang in den USA mit der Geschichte der Sklaverei und der Situation der Afroamerikaner eben immer noch kein "normaler" und leichter ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:45 
NoneButTheBrave hat geschrieben:
Goedel hat geschrieben:
Krass. Diese "affirmative actions" sind in etwa die amerikanischen Pendants zum deutschen AGG ("Antidiskriminierungsgesetz"), über das ich mich Anfang der Woche so aufgeregt habe. Man spricht hier auch von "positiver Diskriminierung" (http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_action).

Ich frage mich immer wieder, welcher ernsthafte, an Gleichheit und Gerechtigkeit glaubende, Demokrat solche Perversionen gutheißen kann...

Nur, dass es in den USA wesentlich mehr Sinn ergibt, als hier. Du zitierst schon Wikipedia, dann kannst du auch das Zitat von Lyndon Johnson hier reinstellen, das trifft den Nagel nämlich für den Fall USA auf den Kopf. Dass das System mittlerweile reformbedürftig ist - geschenkt. Aber es hat hier durchaus seinen Wert.

Die deutsche Version ist dann wieder ein anderes Thema.

Aber Benachteiligung ist doch nicht an Hautfarbe, Geschlecht oder Nationalität gebunden!

Als Beispiel: Ein Mann, der als Vollweise in einem Heim aufgewachsen ist, kann durchaus mehr benachteiligt sein, als eine Frau, deren Eltern Professoren sind. Trotzdem kommt die Frau - bei gleicher Qualifikation - etwa in Genuß irgendwelcher Quotenregelungen (etwa im öffentlichen Dienst, wo die Universitäten dazu angehalten sind, Frauenförderung zu betreiben) und der Mann nicht. Ist das nun gerecht?

Gerecht wäre, wenn jeder - unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht oder Nationalität - gleich behandelt werden würde (bzw. wenn im Bildungs- und Berufsleben Leistung einziger ausschlaggebender Faktor wäre).

Jetzt haben die USA einen schwarzen Präsident. Nun gut. Aber es bleibt die Tatsache, daß bisher alle amerikanischen Präsidenten (auch Obama!) aus den Oberschichten kamen, weil man nun mal als Präsidentschaftskandidat über ein gutes finanzielles Polster verfügen muß, sowie auf eine versnobte Elite-Uni gegangen sein muß. Da sollte man ansetzen; ich glaube, das Ding mit der Hautfarbe oder dem Geschlecht ergäbe sich automatisch. Da braucht man keine affirmative actions oder so'n Käse...

(Natürlich ist es für die herrschende Klasse einfacher, irgendwelche Feigenblatt-Gesetze wie das AGG einzuführen, als an der Gesellschaftsstruktur grundlegend etwas zu ändern)


Zuletzt geändert von Goedel am 06.11.2008, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:55 
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VfB1893 hat geschrieben:
Die Sklaverei, die Rassentrennung und die teilweise bis heute andauernde offene und versteckte Diskriminierung der schwarzen Bevölkerungsgruppe gehören zu den wohl unrühmlichsten Kapiteln der Geschichte der USA, mit deren Aufarbeitung man sich dort noch immer sehr schwer tut.
Deshalb ist nunmal die Wahl eines Afroamerikaners ins höchste Staatsamt ein riesiger Schritt in die Richtung, daß es irgendwann vielleicht wirklich mal vollkommen egal sein wird, welche Hautfarbe der Präsident denn nun hat.


=D>
Das ist doch das wichtigste an der Wahl von Obama. In vielen Köpfen wurde ein Schalter umgelegt. Der Anfang ist gemacht. Wie Obama seinen Job macht, das müssen wir abwarten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 17:57 
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Goedel hat geschrieben:
Aber Benachteiligung ist doch nicht an Hautfarbe, Geschlecht oder Nationalität gebunden!

Wenn du bedenkst, welche Implikationen hinter diesen 3 Faktoren liegen, spielt das da schon gewaltig mit rein.

Zitat:
Als Beispiel: Ein Mann, der als Vollweise in einem Heim aufgewachsen ist, kann durchaus mehr benachteiligt sein, als eine Frau, deren Eltern Professoren sind. Trotzdem kommt die Frau - bei gleicher Qualifikation - etwa in Genuß irgendwelcher Quotenregelungen (etwa im öffentlichen Dienst, wo die Universitäten dazu angehalten sind, Frauenförderung zu betreiben) und der Mann nicht. Ist das nun gerecht?

Nein, ist es nicht, aber wovon reden wir gerade? USA oder Deutschland? Im dt. Fall halte ich dieses Anti-Diskriminierungsgesetz auch für sehr unausgegoren. Natürlich sollte niemand aufgrund von Äußerlichkeiten benachteiligt werden, aber dieses "bei gleicher Eignung wird Gruppe XY bevorteilt behandelt" sollte im Idealfall nicht und wenn überhaupt wirklich nur bei absolut gleicher Eignung zum Zuge kommen. Diese ist aber so gut wie nie gegeben.

Zitat:
Gerecht wäre, wenn jeder - unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht oder Nationalität - gleich behandelt werden würde (bzw. wenn im Bildungs- und Berufsleben Leistung einziger ausschlaggebender Faktor wäre).

Im Idealfall ist das so, aber die Chancengleichheit ist nun mal absolut nicht gegeben, vor allem nicht für Afroamerikaner in den USA. Bei der Gleichberechtigung von Frauen liegt in Dtld. auch noch einiges im Argen, aber wir sind da einen Riesenschritt weiter.

Festzuhalten bleibt mal wieder, dass es einzig und allein an der Bildung hängt. Hat jedes Kind die gleichen Chancen, sich in der Schule zu bewähren, sollte allein die Leistung ausschlaggebend sein. Leider ist das aber nicht der Fall, und da muss der Staat eingreifen und diese Möglichkeiten schaffen bzw. subventionieren. Dass die wenigen Unterprivilegierten, die es nach oben schaffen, bei idealerweise absolut identischer Eignung evtl. bevorzugt werden, damit habe ich kein großes Problem.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glückwunsch, Barack Obama
BeitragVerfasst: 06.11.2008, 18:03 
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Goedel hat geschrieben:
Jetzt haben die USA einen schwarzen Präsident. Nun gut. Aber es bleibt die Tatsache, daß bisher alle amerikanischen Präsidenten (auch Obama!) aus den Oberschichten kamen, weil man nun mal als Präsidentschaftskandidat über ein gutes finanzielles Polster verfügen muß, sowie auf eine versnobte Elite-Uni gegangen sein muß. Da sollte man ansetzen; ich glaube, das Ding mit der Hautfarbe oder dem Geschlecht ergäbe sich automatisch. Da braucht man keine affirmative actions oder so'n Käse...

Falsch. Obama kommt aus einer ganz normalen Familie, wurde von Mutter und Großeltern großgezogen und hat sich hochgearbeitet, hat aufgrund seiner hervorragenden Leistungen Stipendien bekommen und konnte deswegen auf die Columbia und nach Harvard. Bevor er Staatsenator in Illinois und schließlich US-Senator in Washington wurde, hat er als Sozialarbeiter und später als Professor gearbeitet. Der Mann kommt nicht aus der gesellschaftlichen Elite, wie du sie verstehst. Er hat sich da hochgeschuftet. Das ist Fakt. Geld hatte er auch nie sonderlich viel. Natürlich war er kein armer Schlucker, aber vom Reichsein war er lange Zeit weit entfernt. Diese horrenden Summen, die man jetzt liest, sind Wahlkampfspenden, die mit Obamas Vermögen nichts zu tun haben. Seine jetzige finanzielle Situation ist vor allem seinen beiden Büchern zu verdanken.

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