lilo hat geschrieben:
Was ist denn e-musik-tarif und u-musik?
E-Musik = ernste (d.h. anspruchsvolle) Musik (Bsp. Klassik)
U-Musik = Unterhaltungsmusik (Bsp. Popmusik)
Wobei man auch unterscheiden kann, welche Art von Musik man
aktiv hören muß, und von welcher Art von Musik man
passiv berieselt wird. So gibt es durchaus auch kunstvoll arrangierte Pop/Rock-Musik (die alten Sachen Pink Floyd bspw.) und banale Klassik (die bspw. gerne in der Werbung verwendet wird, da sie einfach gestrickt und darum sehr eingängig ist).
Musiktheorie auf diesem Level ist was feines, finde ich.
In der Schule hatten wir entweder einen Klassik-Fetischisten oder einen Jazz-Fetischisten als Lehrer. Da im Fach Musik der Lehrplan sehr wenig restriktiv zu sein schien (also jeder sein eigenes Süppchen kochen konnte), gab es nur wenige Blicke über den Tellerrand. Der Klassik-Lehrer (den ich von Klasse 5-8 hatte) hat immer gemeint, Pop-Musik käme in der 9. Klasse, der Jazz-Lehrer, den wir später hatten, meinte dann, Pop-Musik wäre schon in der 8. dran gewesen.
Dabei hätte mich als Schüler gerade der wissenschaftliche Umgang mit Pop-Musik interessiert (Klassifizierung der Stile usw.). Nebenbei gesagt empfinde ich das im Sinne eines Bildungsauftrag für relevanter, als irgendwelche antiquierten Forellenkacklieder bis zum Exzess nachträllern zu müssen, was einem den Spaß an der Musik vollends verdirbt.
Übel aufgestoßen ist mir dabei die Hybris dieser Lehrer. In deren Augen war Klassik (bzw. Jazz) die einzige Musik, die es wert ist, im Schulunterricht behandelt zu werden. Irgendwie scheint es mir so, daß Beamtentum auf Lebenszeit den geistigen Horizont radikal einschränkt, denn der einzige, der es geschafft hatte, den Musikunterricht interessant zu gestalten, war ein Referendar, den wir kurzzeitig mal hatten.
Übrigens gibt es auch Parallelen zu anderen Fächern, in denen "Kunst" (im weiteren Sinne) behandelt wurde: Deutsch, BK usw. Die meisten Lehrer haben versucht (sofern es der Lehrplan zuließ) uns ihre eigenen "Hobbys" als das einzig wahre zu verkaufen. Bequemlichkeit ging da stets vor Relevanz.
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hatte mal vor jahrzehnten mit einer bekannten dieses komponisten, die mit diesen liedlein ein konzert veranstaltete, zu tun. die redete auf mich ein, ich solle die aufführungsrechte doch nach dem e-musik-tarif 
abrechnen und nicht nach u-musik. weil ich ihn damals noch nicht kannte, überhäufte sie mich mit kassetten, die ich mir dann notgedrungen anhören musste 
auch wenn's bei der u-musik blieb, er hat sich wohl auch so mittlerweile eine goldene nase verdient.
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