04.03.2015, 19:34
04.03.2015, 19:34
04.03.2015, 19:35
MarionBeimer hat geschrieben:Hanna hat geschrieben:MarionBeimer hat geschrieben:Das ist in der Tat ein großes Problem gewesen. Viele gute Musiker, Schauspieler und Schriftsteller haben nach der Transformation oder Flucht nicht mehr an die Karrieren und die Bekanntheit anknüpfen können. Zum Einen ist dies menschlich sehr tragisch, zum Anderen hätte die kulturelle Landschaft neue Farbtupfer bekommen können.
Gut kommentiert. Nur als Ergänzung: Bitte nicht die Schriftsteller, Maler, Musiker, Schauspieler und Kabarettisten vergessen, die im Osten in ihrer Heimat geblieben sind, wo man sie auch heute noch sehr verehrt. Da sind beeindruckende Künstler darunter, die dort, wo sie schon immer lebten, etwas bewegen wollten und wollen. Und auch etwas bewegt haben. Das sind Leute, die ohne großes Brimborium täglich etwas schaffen, womit sie eine hohe Anerkennung bei ihrem Publikum genießen. Einziger Haken: Im Westen sind sie kaum bekannt. Leider.
Werfen wir doch einfach mal die Namen Peter Ensikat und Kurt Demmler, der grausame menschliche Abgründe in sich trug, in die Runde. Gerade Kabarett und Satire hatten in der DDR eine vollkommen andere Bedeutung als im Westen, was sich leicht erklären lässt. Wenn man auf der einen Seiten jeden (vermeintlichen) Misstand offen aussprechen darf, hatte das Kabarett im Osten diese Funktion.
Viele nutzten allerdings dieses Faktum auch aus, um die eigenen Unzulänglichkeit besser ertragen zu können. Im Bereich Film fallen mir sehr spontan Kurt Maezig und Frank Beyer ein, die wahrscheinlich auch nicht sehr bekannt sind.
Es gab eine sehr spannende und attraktive Kulturszene außerhalb der Systemtreuen eines Hermann Kant, der auch als Schriftsteller scheußlich war.
Die Produkte dieser Künstler haben es verdient wahrgenommen zu werden
Norbert Bleisch gehörte z.B zu den interessantesten und dunkelsten Personen der DDR-Literatur.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es zahlreiche Beispiele gab, die es geschafft haben. Ich habe einige Namen bereits genannt. Es gab auch viele Künstler, die in der BRD verlegt, rezipiert und wahrgenommen wurden, weil ihnen die Tür in der DDR zugeschlagen wurde. Stefan Heyms Roman "Fünf Tage im Juni" wäre sonst nie erschienen.
Im Bereich des TV-Programms war der DFF vorbildlich bei seriellen Formaten, die ohne den ideologischen Mantel sehr gut waren.
04.03.2015, 19:47
Hanna hat geschrieben:Sorry, MarionBeimer, das ist eine sehr verengende und einseitige Sicht auf die Kulturlandschaft. Die Welt bestand und besteht nicht nur aus Kaltem Krieg, DDR-Pleiten-Pech-und-Pannen und politischen Konfrontationen. Das war und ist schon alles ein wenig anders und viel differenzierter in der Ost-Kunst-und-Kulturszene, als du es beschreibst. Da kenne ich mich wirklich richtig gut aus. Hab aber im Moment keine Zeit und keine Lust, näher darauf einzugehen. Denn das würde dann schon ein bisschen dauern, wenn man genau argumentieren will. Vielleicht ein anderes Mal. Im Übrigen lag meine Betonung in meiner Antwort auf der heutigen Situation der Künstler im Osten. Mir ging es in dem Falle gar nicht in erster Linie um Vergangenheitsbetrachtungen.
04.03.2015, 20:11
04.03.2015, 20:24
04.03.2015, 21:21
04.03.2015, 21:22
04.03.2015, 22:07
Hamlet hat geschrieben:Witzig finde ich ja immer, wie sich Alt-DDRler, die sonst wie die Rohrspatzen auf die vergangene DDR schimpfen, aufregen, wenn man "Ostzone" sagt. Und dann sage ich immer "SBZ"....
04.03.2015, 22:13
04.03.2015, 22:20
05.03.2015, 01:15
Hamlet hat geschrieben:Witzig finde ich ja immer, wie sich Alt-DDRler, die sonst wie die Rohrspatzen auf die vergangene DDR schimpfen, aufregen, wenn man "Ostzone" sagt. Und dann sage ich immer "SBZ"....
05.03.2015, 13:33
Hamlet hat geschrieben:Witzig finde ich ja immer, wie sich Alt-DDRler, die sonst wie die Rohrspatzen auf die vergangene DDR schimpfen, aufregen, wenn man "Ostzone" sagt. Und dann sage ich immer "SBZ"....
05.03.2015, 21:41
05.03.2015, 21:46
06.03.2015, 08:45
06.03.2015, 11:09
06.03.2015, 11:26
Hanna hat geschrieben:Bis auf einen Mitpatienten aus dem Westen, der einfach so ohne großen Anlass am Abendbrottisch vor allen Leuten zu mir sagte: "Ach was, ihr Ossis könnt doch gar nicht mitreden, ihr habt doch da inner Riesen-Gülle-Kloake gelebt"... Ich fand das nicht ganz so nett von dem Typen, zumal ich die vielen durchaus auch sehr schönen Ost-Ecken, wie das Erzgebirge, den Thüringer Wald mit dem Rennsteig, Rügen, Usedom und Hiddensee sehr gut kenne von vielen Besuchen da (früher und heute), dass ich nur dachte "Mein Gott, wie voreingenommen."
06.03.2015, 12:19
Aließ hat geschrieben:Was ein Arschloch.
06.03.2015, 12:28
Hamlet hat geschrieben:Zumal nicht wenige der unter Gestank und Umweltverpestung hergestellten Produkte dann von westdeutschen Versandhäusern angeboten wurden.
Im Westen war es bis in die frühen 70er auch nicht anders. Im Ruhrgebiet konnte man keine Wäsche draußen aufhängen, die wurde schwarz. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie ich in den frühen 60ern zu ersten mal Buttersäure gerochen habe; im Vorbeifahren auf der Autobahn nördlich vom Frankfurter Kreuz.
06.03.2015, 12:44
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