Ich kann auch Sütterlin schreiben und lesen. Hab mir's in meiner Jugendzeit selbst beigebracht. Ich hab für meine Diplomarbeit Autographen von Schumann gelesen. Oder besser gesagt: entziffert, denn der hatte ne Sauklaue, bei der etliche Buchstaben völlig gleich aussahen. Aber als ich mich eingelesen hatte, ging es problemlos.
Ich find es schade, dass das Sütterlin nicht in der Schule gelehrt wird. Die deutsche Schrift gehört nun mal zu unserer Kultur.
Das ist ja fies - für einen einzigen Fehler gleich ein "Mangelhaft". Kein Wunder, dass du das Interesse verloren hast.
Ich stelle immer wieder fest, dass gerade ältere Grundschulkinder (3., 4. Klasse) oft ein großes Interesse an Sütterlin haben. Das könnte man in dem Alter sehr gut in den Unterricht einbeziehen. Aber ohne Noten. Soll ja das Interesse geweckt werden. Und die Kinder sollen verstehen, dass in Deutschland nicht immer in lateinischer Schrift geschrieben wurde.
Das heißt, die lateinische Schrift wurde auch in früheren Jahrhunderten schon in Deutschland verwendet, nämlich für Wörter, die aus einer Fremdsprache stammen, zB für französische oder lateinische Wörter. Da stand dann mitten im deutsch geschriebenen Satz ein lateinisch geschriebenes Wort.
Klasse, Hamlet . Ich weiß noch, dass mir immer ganz mulmig wurde, wenn bei einer Beerdigung früher der Pastor sinngemäß sagte: "Wer von den hier Anwesenden der Nächste sein wird, den wir begraben" oder so ähnlich.