Da wir hier ja einige User haben, die sich offensichtlich für Jura, Recht und Gesetz interessieren (siehe Anna Ziegler Threads und Lisas "Bratpfannenmord") hier mal ein Thread in dem wir uns über solche Dinge unterhalten können.

Also hier mal eine Frage, was ihr zu dem Fall denkt:

Ich habe gestern einen Film gesehen in dem gesagt wurde, dass eine Frau, die beispielsweise wegen Mordes an ihrem Mann verurteilt wurde, nicht nochmal für die selbe Tat bestraft werden darf. Das heißt, hat der Mann seinen Tod nur vorgetäuscht, wurde die Frau verurteilt und saß im Gefängniss... darf sie dann den Mann auf offener Straße töten, ohne dass sie nochmal mit Konsequenzen rechnen darf.

Es war ein amerikanischer Film (Doppelmord). Was meint ihr? Stimmt diese Aussage?

Nun eine weitere Frage. Ich werde bestraft und bekomme eine Haftstrafe mit Bewährungsauflage. Wenn ich während der Bewährung erneut eine Straftat verübe wird die restliche Bewährungsstrafe in eine Gefängnissstrafe umgewandelt. Wenn ich aber während der Bewährung eine Straftat verübe, nur um meine Unschuld zu beweisen, was ist dann?

Beispiel: Komme in den Knast (wegen Mordes an meinem Mann) weil mein Mann seinen Tod vortäuscht, komme nach Jahren auf Bewährung raus und breche dann bei seinem Arbeitsplatz ein um seine neue Adresse rauszufinden. Und finde ihn tatsächlich. Ich war unschuldig im Gefängnis, also auch unschuldig auf Bewährung. Werde ich dafür bestraft dass ich gegen die Bewährung verstoßen habe oder werde ich lediglich für den Einbruch bestraft?

Nun, ich habe tatsächlich juristische Vorerfahrung. Beispielsweise war ich Beisitzer am Bundesdisziplinargericht.

Nein, das ist irrelevant. Wobei man natürlich ggf. unterschiedliche Rechtssysteme berücksichtigen muß. In GB beispielsweise kannst Du nicht für eine Straftat belangt werden wenn Du bereits in einer Verhandlung freigesprochen wurdest. Du könntest also theoretisch nach verkündetem Freispruch sagen "Ätsch, ich war es doch" und niemand könnte Dir was wollen.

In dem Fall kann die Frau sicher mit mildernden Umständen rechnen. Aber eine Strafe "auf Vorschuß" absitzen, das gibt es nicht. Sie würde wegen Mord verurteilt und erhielte gleichzeitig Haftentschädigung für das erste Urteil. Denkbar ist allenfalls daß ihr die verbüßten Jahre angerechnet werden.


Du bekommst keine Strafe wegen Bewährungsverstoß, da das Urteil das zur Bewährung führte aufgehoben wird. Du wirst auch nicht wegen Einbruch bestraft, es ist aber möglich daß die Beweise die Du damit findest als "nichts gerichtsverwertbar" angesehen werden, der Mann also nicht verurteilt werden kann.

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"Wer als Hartz IV Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft da hineinlegen, Arbeit zu finden." (Thilo Sarrazin, SPD, Ex-Finanzsenator von Berlin)

Danke! Hab diesen Film gesehen und wollte jetzt mal unbedingt wissen, in wie weit das alles wahr ist.