Zufall
Man spricht von Zufall, wenn ein Ereignis nicht notwendig oder nicht beabsichtigt auftritt. Umgangssprachlich bezeichnet man ein Ereignis auch als zufällig, wenn es nicht absehbar, vorhersagbar oder berechenbar ist. Zufälligkeit und Unberechenbarkeit oder Unvorhersagbarkeit sind jedoch nicht dasselbe.
Als zufällig gelten Ereignisse wie eine Augenzahl beim Würfeln oder das Ergebnis eines Münzwurfs, jedenfalls wenn eine Manipulation ausgeschlossen wurde.
Eine systematische Untersuchung des Phänomen Zufall geschieht
in der Philosophie (Was ist Zufall?)
in der Mathematik (Wie lässt sich Zufall quantitativ fassen (Stochastik)? Wie lässt sich Zufall künstlich erzeugen (Zufallszahl und Pseudozufallszahl)?)
in der Physik (Welche Prozesse sind zufällig, welche determiniert?)
in der Psychologie (Warum haben Menschen Erwartungen (und welche) über das, was geschehen wird?)
in der Soziologie (Wie entwickelt sich die Gesellschaft? Gibt es sozio-historische Gesetze? (siehe auch Geschichtsphilosophie))
Schicksal
Das Wort Schicksal (von altniederländisch schicksel, »Fakt«, lateinisch fatum, griechisch moira) kann verschiedene Bedeutungen haben.
Einerseits wird als Schicksal eine Art personifizierte höhere Macht begriffen, die ohne menschliches Zutun das Leben einer Person entscheidend beeinflusst. Beispiel: »Das Schicksal meint es gut mit ihr«, »Er wurde vom Schicksal dazu bestimmt«, etc.
Andererseits versteht man unter Schicksal aber auch die nicht beeinflussbare Bestimmung, das »Los« eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen. In diesem Sinne ist es der Inbegriff unpersönlicher Mächte. Beispiel: »Das Schicksal nahm seinen Lauf«, »Sie hat ein trauriges Schicksal«, etc.
Das Schicksal kann so als Naturgesetzmäßigkeit oder als Gottheit aufgefasst werden. Stets wird dabei mitgedacht bzw. mitempfunden, dass eine lenkende Macht (»die Natur«, »ein Gott«) das Schicksal bestimme – so dass immer auch eine theologische Komponente in den »Schicksals«-Begriff einfließt.
In den meisten Kulturen gilt das Schicksal als unausweichliche Macht. Im frühgriechischen Denken entwickelte sich der Gedanke des Schicksals als personifizierte Macht (die Moiren, im nordischen Raum die Nornen), die sowohl das individuelle Leben als auch den Weltlauf beherrsche. Das Schicksal im Konzept des Karma bezeichnet die Folgen der Taten und Unterlassungen eines Menschen, die ihm in Form seiner Lebensumstände, Begegnungen und Fähigkeiten im gleichen oder einem nächsten Leben – also unter der Annahme der Reinkarnation – widerfahren. Im Christentum ist die Vorstellung des Schicksals durch die der göttlichen Vorsehung (»Geschick«, Prädestination) ersetzt