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BeitragVerfasst: 28.12.2007, 11:32 
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Noch während ihre zitternden Finger unsicher über die virtuelle Tastaur des Eiphones huschten, sah sie Reflexionen blau blinkenden Lichtes aus Richtung Kastanienstrasse kommen. "Profess...ionelle Hilfe" seufzte Phil erleichtert, "gottseidank!...". In sein Gesicht kehrte zusehends Leben zurück. Er versuchte, zunächst noch vergeblich, sich aufzurichten. "Das ging superschnell!" wunderte sich Nina, "..da kann unsere Truppe noch was von lernen...". "Minnie, ich...habe..." versuchte Klaus die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Später, Klaus Beimer! Ich bin im Dienst."

Der Krankenwagen hielt nur etwa 35 Meter von ihnen entfernt. Geschäftig eilten Sanitäter aus dem etwas in die Jahre gekommenen Gefährt. Doch was war das? "Die laufen in die falsche Richtung!" Nina war entsetzt. "Hier! Hier sind wir!" Ihre Stimme überschlug sich und brach. Aber die Helfer hatten ihren Einsatzort bereits erreicht....

Nur gut 50 Meter von Nina, Klaus und Phil entfernt lag eine weitere Gestalt am Boden. Es war Erich Schiller. "Gott! Wie konnte ich den nur übersehen?" - "Vielleicht haben Sie sich das Script nicht vollständig durchgelesen" höhnte Phil in einem für seinen Zustand unangemessen überheblichen Tonfall.


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Verfasst: 28.12.2007, 11:32 


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BeitragVerfasst: 28.12.2007, 12:49 
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"Ihnen scheint's ja wieder besser zu gehen", schnaubte Nina. "Waren wir nicht schon mal beim Du, damals im Akropolis" grinste Phil höhnisch und weidete sich an Ninas Verlegenheit und Klaus' fragendem Blick.

Um die peinliche Stille zu überbrücken wies Nina auf Schiller, der gerade auf eine Bahre gelegt und in den Rettungswagen geschoben wurde, begleitet vom immer näher kommenden Aufheulen weiterer Polizeisirenen.

Offenbar war Erichs Koffer aufgesprungen, denn ein paar seiner Habseligkeiten lagen verstreut auf der Straße herum aber das schlimmste war der einschneidende Tonfall mit dem eine schreckliche Polizeidurchsage aus einem Lautsprecher gemacht wurde:


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BeitragVerfasst: 28.12.2007, 15:35 
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"ACHTUNG, ACHTUNG! HIER SPRICHT DIE POLIZEI....!" "Ach was!" ächzte Phil, "hätte ich jetzt nicht gedacht....". Scheppernd fuhr die Lautsprecherstimme fort. "VERLASSEN SIE SOFORT DIE STRASSE! IM KOFFER BEFINDET SICH MÖGLICHERWEISE EIN SPRENGKÖRPER! ICH WIEDERHOLE...." Ein greller Pfiff unterbrach die Ansage, offenbar eine ungewollte akustische Rückkoppelung.

"IM KOFFER BEFINDET SICH MÖGLICHERWEISE EIN SPRENGKÖRPER! DER RÄUMDIENST IST BEREITS VERSTÄNDIGT! VERLASSEN SIE BITTE DIE STRASSE ZU IHRER EIGENEN SICHERHEIT!

"Verlassen! Die haben Nerven! Wie denn?" fauchte Phil, während einige übereifrige Beamte versuchten, ein etwa 50 x 50 Meter großes Karree um Schillers Koffer mit rot-weißem Trassierungsband abzusperren. In Ninas Kopf rotierte es. Hatte der vom Leben enttäuschte Erich Schiller allen Ernstes vorgehabt, sich im Flugzeug nach Kanada in die Luft zu sprengen? Und woher wußte die Polizei davon?
Und was war das überhaupt für ein Kinderwagen?
Fragend starrte sie Klaus an.

Klaus war leichenblaß. Nur ein einziges Wort drang zwischen seinen zusammengepressten Lippen hervor:

"MAAAAAMAAAA!"


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BeitragVerfasst: 28.12.2007, 16:58 
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Zeitgleich stand Helga Beimer gedankenverloren am Herd und schwenkte etwas Butter in einer großen Pfanne. "Lealein, kannst du mal eben kommen?" Lea kam lustlos in die Küche geschlendert und flätzte sich auf den Stuhl. "Wann gibt`s denn endlich was zu essen. Isch hab Hunger!"

"Noch etwas Geduld, mein Mäuselchen....du könntest doch schonmal den Tisch decken, ok?"

"Nö, kann doch Erich nachher machen. Ich geh mal eben rüber zu Nastya..."

Plötzlich klingelt es Sturm. Helga lässt vor Schreck die Pfanne auf den Herd krachen und nach der ersten Schrecksekunde bindet sie sich mit einer resoluten und ruckartigen Bewegung die Küchenschürze fester. "Verdammt noch mal, wer klingelt denn hier wie ein Wahnsinniger?"

Als Helga die Tür aufreisst, sieht sie niemanden. Nur von unten, aus dem Hausflur dringt ein verhaltenes Röcheln an ihr Ohr. "Hallo, ist da jemand?"


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BeitragVerfasst: 29.12.2007, 17:19 
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Helga blickte erschrocken nach unten. Sie sah, wie sich Enzo Buchstab die Treppe hinaufschleppte, aus seinem Mund und seiner Nase lief viel Blut, das auf die Stufen tropfte, aber weder Enzo noch Helga nahmen es war...

"Hilfe!" stöhnte Enzo und war im Begriff zusammenzusinken, doch die beherzte Helga war ihm schon entgegengeeilt und half ihm die Stufen herauf. "Leachen, Leachen, schnell!" schrie sie. Durch die Schärfe in Helgas Ton angelockt, ließ sich das Mädchen in der Wohnungstür blicken. "Wir brauchen einen Arzt, schnell, Lea, ruf den Notruf, Herr Buchstab ist schwer verletzt!"

Lea nickte nur und verschwand umgehend in der Wohnung. Inzwischen hatte Helga den schwer verletzten Enzo untergehakt und schleifte ihn in ihre Wohnung. Dort angekommen, bettete sie ihn auf ihr Sofa. Lea hatte soeben den Telefonhörer aufgelegt. Ohne große Worte half sie Helga, Enzos Beine höher zu lagern und deckte ihn zu. Helga wunderte sich im Stillen, dass das Mädchen wenn es darauf ankam, eine so große Umsicht zeigte - war das dem frühen Tod ihrer Mutter oder Nastyas Einfluss zuzuschreiben? - und im gleichen Moment wunderte sie sich noch mehr, wie sie in einer solchen Situation derartiges denken konnte...

Wie ist denn das passiert? fragte sie Enzo, während sie seinen Kopf auf der Seite lagerte. "Wissen Sie es noch nicht?" fragte er röchelnd. Der Kling ist durchgedreht. Er hat meine Mutter und Herrn Scholz im Alimentari als Geiseln genommen und droht, sich und alle in die Luft zu sprengen, weil keiner mehr sein Zeug kaufen will".

Enzo stöhnte, denn das Sprechen war sehr anstrengend für ihn gewesen.
Helga raste bereits zum Telefon, um den Amoklauf zu melden, da nahm sie plötzlich die Polizeisirenen wahr. Nun wenn das so war, dann wusste die Polizei ja schon Bescheid.
Man konnte nur beten, dass Herrn Scholz und Frau Buchstab nichts passierte!

Helga konnte nicht ahnen, dass sie soeben durch eine folgenschwere Fehlannahme Sabrina und Hajo die dringend benötigte Hilfe vorenthielt...


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BeitragVerfasst: 29.12.2007, 19:09 
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Mit einem teuflischen Grinsen spähte Julian durch den Türspalt und sah Enzo davoneilen. Der Trick war geglückt. Lang genug hatte er geübt, Olafs Stimme und seinen bayrischen Dialekt zu imitieren. Enzo war darauf hereingefallen.

"Los jetzt, hinlegen, Ihr beide haltet das Maul, verstanden? Sonst überlebt ihr den heutigen Tag nicht!"

Verängstigt zuckte Hajo zusammen, umarmte sein Hummelchen und zog sie zu sich hinter die Theke. "Der der Typ ist wawawahnsinnig, m..mein Hummelchen, a..a..a..ber wir schaff..schaffen das!" Entsetzt blickte Sabrina ihren Geliebten an: "Madonna, was hat der Kerl nur mit meinem Enzo gemacht. Hast du gesehen, wie er ihm auf die Nase geschlagen hat?"

"Ruhe jetzt! Sonst kriegt ihr richtig Ärger!" zischte Julian mit boshaftem Gesichtsausdruck in den abgedunkelten Laden. Immer wieder öffnete er die Tür, um nach draußen zu schauen. Er wartete auf Olaf Kling, der bald vom Friedhof zurückkommen müsste. Plötzlich hörte er aus der Ferne Polizeisirenen näher kommen.


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BeitragVerfasst: 30.12.2007, 00:15 
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In der Zwischenzeit trafen mehrere Krankenwägen ein, offenbar für mögliche Opfer einer evtl. explodierenden Kofferbombe. Klaus achtete nicht darauf und redete weiter auf Nina ein, die seine Worte gar nicht wahrzunehmen schien.
Nina Beimer war zunächst versucht, durch heftiges Winken mit beiden Armen auf sich aufmerksam zu machen.

Doch sie unterließ es, weil sie blitzschnell ein Gedanke durchzuckte. Was für eine verwegene Idee! Aber sie, Nina Beimer, die Retterin der Entrechteten könnte sie hier und jetzt sofort ausführen wenn sie nur wagemutig genug wäre! Klaus' Gegenwart wäre dabei durchaus nicht hinderlich, im Gegenteil, es wäre sogar von Vorteil, einen Zeugen zu haben, dass sie Nina Beimer, alles Menschenmögliche getan hätte...

So fuhren die Krankenwägen an ihnen vorbei, die Dunkelheit in der Ecke bot zusätzlichen Schutz, nicht gesehen zu werden.

Nina blickte rot vor Zorn auf Phils höhnisch lächelndes Gesicht und dachte an all die Menschen, die sie mit seinem Tod rächen würde...


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BeitragVerfasst: 01.01.2008, 19:16 
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"Was soll das?!" knarzte Phil los. "Würden Sie...würdest Du wohl die Güte besitzen, jetzt endlich jemanden rüberzurufen, verdammt?! Ich hatte eigentlich nicht vor, hier ....Weihnachten zu feiern." Phil schnaufte. Das Sprechen strengte ihn sichtlich an.

Nina kauerte regungslos auf dem kalten schmutzigen Straßenpflaster und starrte geistesabwesend ins Leere. Hohle Halbsätze durchzuckten ihren Denkapparat. .....Unterlassene Hilfeleistung....zum Wohle der Gesamtgesellschaft höher zu bewerten...Abwägung aller Umstände...Kollege Wöhrl....Kinderwagen...
Sie verharrte wie paralysiert und vergrub den Kopf in ihren kleinen kalten Händen.

"Klausi....Klaus.... Beimer..." wandte sich Phil hilfesuchend an den leibesfülligen Menschen, den er noch als kleinen Jungen in Erinnerung hatte. "Bitte...rufen Sie mir jemanden! Sofort. Das ist nicht mehr witzig. Ich brauche Hilfe. VERDAMMT! Herr Beimer!" Phil wurde schwarz vor Augen.

"Mama...." murmelte Klaus mit geradezu irrwitzigem Gesichtsausdruck.
Das Sprengkommando war eingetroffen. Vier Männer in weißen Schutzanzügen mit Gasmasken und seltsam absurden Messgeräten tanzten in der Ferne um Schillers verwaisten Koffer herum.

Und als wäre die Situation nicht schon verfahren genug, bog ausgerechnet jetzt der in die Jahre gekommene blaue Linienbus in die Lindenstraße ein....


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BeitragVerfasst: 04.01.2008, 08:24 
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Die Türen öffneten sich und Olaf Kling stieg aus. In den Armen die große Aluwanne, in der er seine Würste auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt erhitzt hatte. Hinter ihm Ines, die mit zwei großen Tragetaschen auf den Schultern schwer beladen war. Leider hatte es mit dem Verkauf des Leberkäses und der Würste wieder einmal nicht so recht geklappt, was Olaf in denkbar schlechte Laune versetzte.

"Jetzt komm endlich, Ines, schleich ned so, mir is kalt!" schnauzte Olaf seine Frau an.

"Aber Olaf, schau mal, was is denn da los, da liegt ja der Phil Seegers auf der Strasse....und dann überall Polizei..."

"Ines, des interessiert uns nicht, mir zwoa gehn jetzt heim und zählen die Einnahmen vom Markt!"

Plötzlich war ein seltsames Zischen zu hören und ein gelbes Rauchwölkchen stieg aus Schillers Koffer auf.

"Weg hier, Vorsicht!" schrie der junge Mann im weißen Schutzanzug hysterisch. Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck stolperte der dicke Klaus auf die andere Straßenseite und schlug sich in den nächsten Hauseingang. "Nina, schnell, komm hier rüber!" Doch Nina reagierte nicht.

Das Zischen wurde lauter und ein übler Geruch verbreitete sich. "Olaf, jetzt stell die Wanne ab, wir müssen hier weg!" rief Ines panisch und warf die Taschen mit den Würsten auf die Strasse.


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 04.01.2008, 19:50 
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Langsam schwenkte der Kamerakran aufwärts. Der Blick, der sich dadurch auf die Lindenstrasse bot, hatte beinahe etwas Apokalyptisches. Die gelbe Rauchwolke breitete sich unbarmherzig aus.

Der beißende Gestank wurde zunehmend unerträglich. Eine perfide Mischung aus süsslichen und fäkalischen Komponenten, scheinbar einzig aus dem Grunde kreiert, augenblicklich Übelkeit zu verursachen.

Das Sprengkommando hatte längst panisch die seltsam absurden Messgeräte auf das kalte Straßenpflaster geworfen. Dazwischen kullerten ziellos die unverkauften Wochenmarktwürstchen.

Die Lautsprecherdurchsage setzte wieder ein. „BITTE VERLASSEN SIE AUGENBLICKLICH DIE STRASSE! EINE DETONATION STEHT UNMITTELBAR BEVOR! ICH WIEDERHOLE: EINE BOMBE......“

Nervös fingerte der junge Busfahrer am Schalthebel. Erst vor wenigen Tagen hatte er die Prüfung zum Führen eines Linienbusses bestanden. Wie war das nochmal, mit dem Rückwärtsgang...Wo ist die verflixte Bus-Gebrauchsanweisung...

„Nina! Komm endlich weg da!“ Verzweifelt schrie der dicke Beimersproß durch den gelben Nebel. „Ich...kann...nicht...“ flüsterte Nina Beimer heiser. Ihre Beine versagten schlichtweg den Dienst. Neben ihr versuchte Phil permanent und mit letzter Kraft, sich aufzurichten. Die stereotypen Versuche hatten beinahe etwas Komischen. Auf halber Höhe sackte er immer wieder stöhnend in sich zusammen, um sofort einen neuen vergeblichen Anlauf zu starten.

„Ich ruf’ Mama an!“ Klaus fingerte hastig sein Eiphone aus der Seitentasche des Kinderwagens. Dann musste er sich übergeben. Der Geruch war unerträglich geworden und mischte sich überdies unschön mit dem Aroma unverkaufter Wochenmarktwürstchen.


„KLAUS BEIMER! SEI EINMAL EIN MANN! RETTE MICH!“ brüllte Nina. Anschließend versagte ihre Stimme vollständig.
Dann ein lauter Knall.


„Das ist das Ende...“ flüsterte Ines Kling. Für einen Moment schien es, als bilde sich im gelben Stinkschwaden das Gesicht der seligen Else Kling ab. „Mei, sie werdn d’ Verträg net verlängert hoam. Aus ists mit der Lindenstroaßn....“

Aber es war alles ganz anders. Der Knall rührte von der Blechwanne, die Olaf wutentbrannt zu Boden geschleudert hatte, bevor er sich neben Klaus „Dicky“ Beimer in den Hauseingang stellte.

Ein leichter Windstoß, viel zu schwach, um die gelb-stinkenden Rauchschwaden zu zerstreuen, blies ein kleines weißes Papier aus Schillers Koffer direkt über die Straße. Wie durch ein Wunder, oder meinetwegen auch aus dramaturgischen Gründen, landete es ausgerechnet bei Phil Seegers.
„Bauplan Bombe“ hatte Erich handschriftlich draufgekritzelt. Außerdem war das Ebay-Logo zu erkennen. Ganz unten stand „Print Page One“.

Phil ließ von seinen anrührenden Fluchtversuchen und studierte das Blatt. Nur Sekunden später brach er in hysterisches Gelächter aus. „Eine Stinkbombe!“ „Es ist bloss eine popelige Stinkbombe!“
Offensichtlich hatte Erich, sagenwirmal, den verkehrten Bauplan ersteigert....


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 08.01.2008, 23:30 
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"Eine Stinkbombe! Es ist nur eine Stinkbombe!" war er gerade im Begriff auszurufen, als er einen Schatten über sich bemerkte. Phil Seegers wollte sich gerade umdrehen, als er einen dumpfen Schlag auf den Kopf spürte.

Schon wurde es wieder dunkel um ihn...


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 08.01.2008, 23:43 
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Währenddessen saß Helga Beimer allein am Küchentisch und aß ein Spiegelei. Wie immer aß sie es "pur", also ohne Brot oder sonstige Beilagen.

"Wenn doch Klausi bald mal käme, er hatte doch versprochen nachmittags vorbeizukommen. Aber große Kinder gehen wohl ihre eigenen Wege" seufzte Helga in sich hinein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 09.01.2008, 09:44 
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"Ines!" Fassungslos und mit einer Mischung aus Entsetzen und Angst starrte Olaf Kling sein Spoatzerl an. Er konnte nicht fassen, dass sie Phil Seegers mit seiner eigenen Blechwanne brutal niedergeschlagen hatte. Was in drei Robert-Engels Namen war nur in sie gefahren? "Maaaamaaa...!" schluchzte Klaus Beimer verängstigt ob gesehener grauslicher Gewalt im Hintergrund.

Ines zitterte. Ihre ganze Physiognomie hatte sich verändert. Was Olaf nicht wußte, Klaus schon gar nicht und Phil natürlich erst recht nicht, ja, noch nicht einmal Ines selbst: Das Langzeit-Koma hatte einen bösen neurologischen Defekt hinterlassen. Immer, wenn Ines Kling das Wort "Stinkbombe" hörte, rastete sie völlig aus und setzte beinahe übermenschliche Kräfte frei.


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 09.01.2008, 21:06 
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Enttäuscht spülte Helga ihren Teller ab. Es hatte weder geschmeckt, noch war Klaus wie vereinbart erschienen. Unglücklich trocknete sie ihre Hände an der Küchenschürze ab und ging zum Fenster um auf die Strasse hinunterzuschauen.

Dort erblickte sie eine auf dem Bauch liegende Gestalt und sah Ines und Olaf Kling aufgeregt herumspringen. "Um Himmels Willen, was ist denn da passiert? Soll ich erst hinuntergehen, oder gleich einen Krankenwagen rufen?" überlegte Helga erschrocken.

Doch dann sah sie Erich um die Ecke kommen. Er schwankte und musste sich nach wenigen Schritten am Zaun des Akropolis Biergartens festhalten. Helga riss das Fenster auf: "Erich...ich komme!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 10.01.2008, 23:29 
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"Oma! Oma! Was hast du denn plötzlich?" Lea war den Tränen nahe. War ihre Großmutter verrückt geworden? Sie hatte das Fenster geöffnet und war im Begriff, aus demselben zu springen. Dabei schrie sie wie verrückt nach Opa Erich, doch von ihm war weit und breit nichts zu sehen (ein Krankenwagen hatte ihn abtransportiert, was weder Lea noch Helga wissen konnten. Was sie auch nicht wissen konnten: Gerade wurde im Klinikum Rechts der Isar hektisch eine Not-OP für Erich Schiller vorbereitet).

Lea war verzweifelt: Alleine würde es ihr nicht gelingen, Oma Helga davon abzuhalten aus dem Fenster zu springen, doch plötzlich hörte sie Enzos Stimme "Frau Beimer, sind Sie von Sinnen?"

Mit starken Armen packte der junge Deutsch-Italiener Helga und riss sie vom Fenster weg, er schnaufte heftig.
Er setzte sie mit sanftem Druck auf einen Stuhl, sie schien es nicht zu bemerken. Ihr Blick war glasig. "Was hat sie da gegessen?" hörte Lea Vincenzo mit scharfer Stimme fragen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 11.01.2008, 15:06 
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"Ein...ein Sp..Spiegelei...wie immer...." stammelte Lea, sichtlich überfordert mit der grotesken Situation.

Durch das immer noch geöffnete Fenster hörte man jemanden undeutlich aus der Ferne rufen. Es klang wie "Maaaaamaaa....".

"Spiegelei?!" Enzo rang um Fassung. Seine Nase blutete wieder. Die Rettungsaktion hatte ihn angestrengt. "Spiegelei pur, ganz ohne Beilagen?" Lea nickte nur stumm und reflexartig.

"Sind sie bei Sinnen?" Enzo schnaubte Helga förmlich an. "Wo haben sie die Eier gekauft? Doch nicht etwa in dem verfluchten Supermarkt, den nie jemand von innen sah?!" -

"Supermarkt. Suuuuper....markt...." Helga kicherte. Augenscheinlich hatte sie starke Halluzinationen. Ihr glasiger Blick nahm leicht debile Züge an. Ihr Kopf war hochrot, offensichtlich eine Folge zu hohen Blutdrucks.

Von draußen kam er hartes metallisches Geräusch. Offensichtlich hatte Ines erneut zugeschlagen.

"Was ist.... mit den Eiern..." flüsterte Lea ängstlich.
"Vergiftet." "Irgendwelche Drogen unter die Schale gespritzt". Enzo brachte nur noch Satzfetzen heraus. "Ein Erpresser."

"Wir müssen Dr. Flöter anrufen." Leas Stimme wurde wieder fester.


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 11.01.2008, 22:12 
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Lea hatte eben zum Telefonhörer gegriffen, als es klingelte. Sie lugte angestrengt durch den Türspion.
Rettungssanitäter! Die kamen wie gerufen!

Sie öffnete schnell. "Grüaß Gott, wir solln hier einen Schwerverletzten abholen", sagte der stämmige Mann auf der linken Seite freundlich.

"Mir geht es schon besser", erklärte Enzo mit fester Stimme, es handelte sich nur um nicht stillbares Nasenbluten und das viele Blut hat die Damen wohl erschreckt, aber wir haben hier einen Fall von schwerer Lebensmittelvergiftung..." er wies in die Küche auf die bedröppelt dasitzende Helga.
Sie schien den ganzen Auflauf im Flur gar nicht wahrzunehmen.

Der Notarzt fühlte mit geübten Griffen Helgas Puls und maß den Blutdruck. Er leuchtete ihr in ihre abwesend-starren Pupillen und murmelte Unverständliches.
Helga lies sich wiederstandslos auf die Trage legen.

"Oma, Oma, was wird denn jetzt mit meiner Oma und was wird aus mir?" heulte Lea, der der Ernst der Lage durchaus bewusst war.

Währenddessen fuhr unten ein Leichenwagen vor, um die sterblichen Überreste von Phil Seegers von der Straße wegzuschaffen.
Ines Kling ließ sich indessen widerstandslos festnehmen und Klausi brüllte noch hysterischer "Mama, Mama" als er angesichtig wurde, wie man seine Mutter auf der Trage und mit einer Sauerstoffflasche die Treppe heruntertrug.

An Hajo und Sabrina dachte in dem Augenblick nicht einmal Enzo...


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 14.01.2008, 15:21 
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Hajo und Sabrina kauerten jetzt seit beinahe 20 Minuten unbeweglich am Boden. Hajos linkes Bein war tief und fest eingeschlafen. Sein ganzer Körper zitterte aufgrund der Verkrampfung. Sabrina rezitierte leise italienische Abzählreime aus ihrer Jugend.

Julian dagegen wurde zunehmend nervöser. Immer häufiger schaute er durch den Türspalt nach draußen. Das scheinbar nicht enden wollende Hin-und Her von Polizei-, Rettungs- Leichen- und sonstigen Spezialfahrzeugen behinderte seinen perfiden Plan permanent. Er fluchte fies.

Draußen gestikulierte Olaf nach der Verhaftung seiner Frau aufgebracht mit der Polizei. Auch Nina stand dabeimer und versuchte vergeblich zu vermitteln. Klaus hatte sich zu seinem Nachwuchs in den Kinderwagen gelegt und nuckelte verzweifelt am Daumen. Immer noch schwebte der Geruch von faulen Eiern über der Lindenstrasse.

Nach endlos langer Zeit konnte der Leichenwagen mit Phil's sterblichen Überresten die Strasse verlassen. Der junge Busfahrer hatte mittlerweile den Rückwärtsgang gefunden und den Weg frei gemacht.
Knack! Eine Achse des Beimerschen Kinderwagens brach unter der ungewohnten Last.
Vor dem Supermarkt schlich seit einer Viertelstunde ein untersetzer Mann im grauen Trenchcoat auf und ab. Wahrscheinlich wartete auch er, dass die Polizei endlich....

Da wurde es schwarz vor Julians Augen.

Es war Sabrina, der Julians Unaufmerksamkeit nicht entgangen war, in der Zwischenzeit gelungen, sich heranzuschleichen und den Bösesewicht mit einer Bratpfanne niederzuschlagen. Dabei entwickelte sie Kräfte, die man dieser kleinen Person gar nicht zugetraut hätte...

"Ni..ni..nicht schoschon w-wieder Bbratpfanne" stöhnte Hajo, der - wir erinnern uns - Lisa's Geheimnis ja kannte. "Auauau...mmmein Bein....kr...kr...kr..kribbelt sso...."

"Madonna!" Verwundert zeigte Sabrina auf den zusammengesackten Übeltäter. Irgendetwas in dessen Gesicht hatte sich durch den Sturz gelöst.

"Ei...ei..eine Mmmaske!" brach es aus Hajo hervor. Sabrina zerrte am falschen Kunstgesicht und hatte den falschen Herrn Hagen mit der noch falscheren Kling-Stimme
in kürzester Zeit enttarnt.

"Aaaaaber dd dddas ist ja R....R.....R.........R......."


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 14.01.2008, 22:40 
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Beiträge: 12700
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"R-R-Robert E-E-E-Engel!" brachte Hajo in größter Aufregung hervor.

"Was ist mit diese Mann? Wir müssen schnelle hier weg!" angestrengt zog Sabrina ihren Hajo an der Jacke. So schnell es sein eingeschlafenes Bein zuließ, verließen die beiden den unguten Ort.

Das "Alimentari" war dunkel und wurde nur von außen durch das grelle Licht der Polizeischeinwerfer erleuchtet. Für einen kurzen Moment fiel ein dreibeiniger, humpelnder Schatten durch das Schauffenster auf den bewusstlos am Boden liegenden...


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 Betreff des Beitrags: Re: Linden-Rollenspiel
BeitragVerfasst: 17.01.2008, 17:03 
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Beiträge: 2095
....am Boden liegenden falschen Herrn Hagen.

„BLEIBEN SIE BITTE STEHEN“ tönte es schnarrend aus dem Lautsprecher des Polizeiwagens. Beinahe zeitgleich stiegen auch schon zwei uniformierte Ordnungshüter aus.

„’nabend zusammen. Allgemeine Humpelkontrolle. Haben Sie das Schild nicht gesehen?“
Sabrina starrte den Beamten fassungslos an. „Welcher Schild denn? Madonna, wir sind überfallen geworden. Gleich hier in die Alimentari!“

Knack. Auch die Hinterachse des Kinderwagens gab unter Klausis Gewicht nach.

„Immer schön der Reihe nach.“ Der Polizeiobermeister zog einen abgegriffenen Notizblock hervor. „Sie wissen, dass hier eine Zweibein-Humpelzone ist? Dreibeiniges Humpeln nur mit Ausnahmegenehmigung oder gültigem ärztlichen Attest. Haben Sie ein Attest?“


„N...n....n...nein....ich g..glaube nicht.“ stotterte Hajo kleinlaut. „Sind Sie dann mit einer Verwarnung in Höhe von 40 Euro einverstanden?“
„Aber, Madonna mia...“ brummte das Hummelchen böse. „L...lasss nur, HuHummelchen, er hhat ja rrecht.“.

Hajo griff gerade nach seiner Geldbörse, als eine graue Gestalt schnell von Richtung Alimentari kommend auf die Straße lief.

„Madonna, der Engel!“ Sabrina lief mit einer Geschwindigkeit, die man so einer kleinen Person gar nicht zugetraut hätte und hatte den falschen Herrn Hagen in kürzester Zeit gestellt. Wie Hella von Sinnen zog und zupfte sie in seinem Gesicht herum.

„Aua! Au! Verdammt, so tun sie doch was! Auuu! Die Alte ist meschugge“ rief die graue Gestalt den sich schnell nähernen Polizisten entgegen.

Es war leider der echte Julian.

„Ihr Name...“ seufzte der Polizeibeamte genervt. „Hagen. Julian Hagen.“ - „No! No!“ fauchte Sabrina, „eine Betrüger!“

Mittlerweile war auch Nina Beimer zu der Gruppe gestoßen.
„Das kann ich bestätigen, Kollege. Das ist Herr Hagen. Und er hat gar nicht gehumpelt.“
„Kollege?“ Der Uniformierte musterte die kleine Person misstrauisch. „Wie heißen Sie denn?“
„Nina.“

„Nina Hagen?“

„Nina Beimer.“


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Autor: Messi
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