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Registriert: 18.01.2009, 21:28 Beiträge: 3411 Wohnort: Köln
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Rudolf hat geschrieben: Es würde mich interessieren, welche Forumsmitglieder wann und wie oft als Komparsen dabei waren!
Ich weiß gar nicht, wie oft ich in der Lindenstraße als Komparse dabei war. Das letzte Mal ist aber auch mindestens schon über drei Jahre her.
Na ja, am meisten bleibt natürlich der erste Komparsenauftritt in Erinnerung. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn es erst gestern gewesen ist. September 1993, die Lindenstraße läuft bereits fast acht Jahre und Bommel hat die Möglichkeit zum ersten Mal dieses heilige Gelände im weit entfernen Köln zu betreten.
Habe übrigens meine ersten beiden Rollen ganz traditionell bei Gewinnspielen gewonnen. Nur zur Info, wie ich überhaupt daran gekommen bin. Denn wenn man so weit von Köln entfernt wohnt, hat man in der Regel sowieso nicht so gute Chancen dabei sein zu können, was ich aber auch verstehen kann.
Jedenfalls war das schon ein Wahnsinn, als ich dann diesen berühmten langen Gang, wo an den Wänden die ganzen Fotos der Schauspieler und Mitarbeiter hängen, betreten durfte, von dem ich schon so viel gehört und gelesen habe und dann sehe ich ihn live. Klar, dass ich als erstes das Bild von meinem Gabileinchen gesucht habe. Und dazwischen auch das Foto von Moritz Sachs, das ihn noch als siebenjährigen zeigt. Und eben von vielen Lindensträßlern, die schon lange nicht mehr mit dabei sind.
Ich erinnere mich auch noch, dass einige Komparsen dabei waren, haben den Job wohl schon öfter gemacht, die fast so taten, als wären sie die Stars der Lindenstraße. Aufgeplustert bis zum geht nicht mehr und ganz stolz aber auch selbstverständlich, als die eine ältere Beauty Queen von Marie-Luise Marjan, die dort im hellblauen Bademantel, mit Lockenwicklern im Haar und Textbuch in der Hand, begrüßt wurde, die gerade durch diesen heiligen Gang schwirrte. Marie-Luise Marjan war übrigens die erste Lindensträßlerin, die ich live und in Farbe gesehen habe.
Der Dreh selber war übrigens ziemlich unspektakulär, aber trotzdem war es ein gigantisches Gefühl, das Ganze einmal live erleben zu dürfen. Vor allem unheimlich interessant. Mir hätte es wohl auch gereicht, wenn ich nur dem Regisseur (damals noch der gute George Moorse) über die Schulter hätte gucken dürfen.
Na ja, und da ich die Rolle, bei der ich am Ende auch gar nicht zu sehen war, aber egal, gewonnen hatte, durfte ich schon mal etwas früher als die anderen Komparsen auf die berühmte Lindenstraße gehen. Man war das ein Gefühl, diese heilige Straße, die man nur aus dem Fernsehen kannte, einmal in der Realität erleben zu dürfen. Muss aber zugeben, dass ich bei meinem ersten Gang und Blick über die Lindenstraße ganz schön enttäuscht war. Mein Gott sah das alles winzig aus und irgendwie doch ganz anders, als es uns im Fernsehen dargestellt wird. Keine Ahnung, warum.
Nach dem Dreh wurde ich dann durch die heiligen Hallen geführt. Nein, vorher durfte ich in der Lindenstraße-Kantine noch einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen. Den Kaffee gab es natürlich aus einer Lindenstraße-Tasse. Heut zu Tage haben die da aber überwiegend Kaffeebecher im Nicht-Lindenstraße-Look. In der Kantine saßen auch einige Schauspieler. Unter anderem auch Deine heißgeliebte Irene Fischer, Schneidi. Das war gerade zu der Zeit, als sie den Dabelstein gemordet hat und Hajo Scholz ihr auf den Fersen war. Habe aber nicht gewagt die Schauspieler anzusprechen und wollte auch nicht stören.
Aber nun zurück zu den heiligen Hallen. Endlich war es soweit und ich durfte die Wohnungen in Natur sehen. Also das war in der Tat ein phänomenales Erlebnis. All die Wohnungen, in der sich schon so viele Geschichten zugetragen haben und plötzlich fühlte man sich als einen Teil von all diesen Geschichten, da man eben mitten in diesen Wohnungen stand. Am Schönsten war für mich natürlich die Zenker-Wohnung. Boah das war der Wahnsinn, dort einmal leibhaftig stehen zu dürfen und es war irgendwie unvorstellbar, dass dort sogar schon Benno gelebt haben soll. Und dann das Aquarium mit den vielen Fischen.... Toll, kann ich nur sagen.
Am Ende der tollen Studioführung kam mir dann doch noch tatsächlich die unglaublich hübsche Andrea Spatzek entgegen. Man sah die damals klasse aus. Einfach ein Wahnsinn. Wie eine Puppe, was sicherlich auch an der vielen Schminke im Gesicht lag (fällt mir heute nicht mehr so auf). Ich war einfach nur hin und weg und konnte zumindest noch irgendwie stotternd hervorbringen, ob wir ein gemeinsames Foto machen könnten. Und dann machte diese hübsche Wesen den Mund auf und sagte „na klar“. Boah, diese Stimme. So dunkel, so österreichisch und fast genauso wie im Fernsehen. Der Hammer einfach. Man war ich stolz auf die beiden Bilder, die ich gemacht habe. Andrea war übrigens die einzige Schauspielerin, die ich an dem Tag fotografiert habe. Aber das reichte mir auch und war mehr als genug.
Am Ende des Tages habe ich noch einen ganzen Stapel Autogrammkarten geschenkt bekommen, über die ich mich irre gefreut habe. Meine ersten Lindenstraße-Autogrammkarten, mit denen ich anschließend einen Teil meines Zimmers tapeziert hatte.
Also der 15. September 1993 war einfach gigantisch damals für mich und wird mir, auch wenn ich mit den Jahren noch viele andere schöne Erlebnisse mit der Lindenstraße erleben durfte, ewig in Erinnerung bleiben. ..
Der schönste Dreh war für mich aber das Bürgerbegehren zu Folge 603. Da stimmte einfach alles. Das Wetter war für Mitte Mai hochsommerlich warm, ich hatte zwei Freundinnen dabei und es waren ganz viele Schauspieler dabei und es wurden recht viele Szenen gedreht.
Lustig ist, dass mein Freund, von dem ich damals noch gar nicht wusste, dass er eines Tages mein Freund werden wird, auch in dieser Folge mitgespielt hat. Allerdings haben wir an dem Tag nicht zusammengedreht, da er eine kleine Sprechrolle mit Hansemann und Anna haben durfte. Allerdings war der Dreh sicherlich nicht so aufregend, wie das tolle Straßenfest.
Beim Silvesterdreh durfte ich auch mal mitmachen. Das fand ich unheimlich interessant zu sehen, mit wieviel Aufwand so ein paar Sendeminuten gemacht werden. War aber klasse, die Schauspieler so richtig nett und man fühlte sich zum Teil wirklich so, als würde man dazu gehören. Hat richtig viel Spaß gemacht. Obwohl es schweinekalt war. Aber um Mitternacht gab es dann leckere Lassagne und am Ende des Drehs hat sich auch der Regisseur bei den Komparse fürs Mitmachen bedankt.
Ach ja, das war schon toll und es ist schön zu sehen, was das für eine professionelle, lustige (z.B. sind da welche Einrand auf diesem langen Gang gefahren) und respektvolle Produktion ist. Zum Teil glaube ich den Schauspielern das schon, wenn sie immer behaupten, dass es dort wie in einer Familie zugeht, wo man immer wieder gerne hingeht.
Als Lindenstraße-Fan ist es schon klasse, wenn einem einmal die Möglichkeit gegeben wird, dabei sein zu dürfen. Ich denke auch nicht, dass es einem die Illusionen raubt, wenn man plötzlich weiß, wie es hinter den Kulissen der Lindenstraße zugeht und das die Wohnungen nicht wirklich so sind, wie es einem das Fernsehen vorgaukelt. Wenn ich die Lindenstraße im Fernsehen sehe, dann kann ich völlig abschallten und vergesse völlig, wie es dort in Wirklichkeit ist.
Jetzt bin ich jedenfalls schon ganz gespannt darauf, was unsere Ehrlich-Leute am kommenden Donnerstag erleben werden und bin schon ganz neugierig auf deren Eindrücke!
Zuletzt geändert von Bommel am 30.05.2009, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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