SuSonja hat geschrieben:
Ich bin inzwischen in einer Phase in er mein Verstand zu einem Kind nein sagt, mein Herz aber ja. Wenn ich jetzt ungewollt schwanger werden würde, würde ich das Kind bekommen und würde mich sehr darüber freuen, auch wenn es noch einige Dinge in meinem Leben gibt die ungeklärt sind und wo ich noch nicht angekommen bin. Wie ich mich aber vor zwei oder drei Jahren entschieden hätte, weiß ich nicht. Aber mir wäre die Entscheidung unendlich schwer gefallen.
Ist es euch schonmal ein Missgeschick passiert, ich meine, so dass ihr gebangt habt?
Aus Erfahrung kann ich sagen: "Den" richtigen Zeitpunkt für ein Kind gibt es nicht, der ist meist dann, wenn das Kind kommt.
Will sagen, es gibt immer Gründe, es aufzuschieben und irgendwann ist es dann zu spät.
Ich habe zuerst mittlere Reife, dann eine Ausbildung gemacht, dann ein paar Jahre gearbeitet. Dann Abendgymnasium (vier Jahre), dann Abitur. Im letzten Schuljahr kam meine Tochter zur Welt, ich bin nach drei Wochen wieder in die Schule, wobei die letzte der drei Wochen eine Woche Herbstferien war, sonst wären es zwei Wochen gewesen. Wir haben uns ganz bewusst für die Kleine entschieden und es drauf ankommen lassen und würden alles wieder so machen, aber ich denke, ich hatte dennoch eine andere Ausgangsbasis als eine 15jährige, die ohne Abschluss und Ausbildung schwanger wird.
Jetzt ist die nächsten drei Jahre noch Studium angesagt, dann zwei Jahre Referendariat, dann das 2. Staatsexamen. Ich werde heuer 29. Wenn man zum oben genannten noch ein paar Berufsjahre dazu rechnet, wäre ich wahrscheinlich Ende 30. Ein Alter, das für Schwangerschaften zwar üblicher, aber nicht risikoloser wird. Und irgendwann möchte ich auch noch was vom Leben haben, wenn die Kinder aus dem Haus sind, nicht erst mit ein paar 60 noch auf Abifeiern rumturnen oder so.
Für uns Frauen ist es eh schwierig. In der Zeit zwischen 25 und 43 müssen wir einen Mann finden, der zu uns passt (oder er muss uns finden), zusammenziehen, probewohnen, heiraten, zu Ende studieren oder uns beruflich weiterbilden, uns ein berufliches Standing erarbeiten, ein paar Jahre drin bleiben... und dann irgendwo während dieser Zeit noch Kinder in die Welt setzen, das alles in dem Wissen, dass unsere biologische Uhr tickt, mit 25 die Zellerneuerung langsamer wird, ebenso sinkt der statistische Wert, gleich in den ersten drei Zyklen schwanger zu werden...
Ich habe gelesen, in Frankreich ist es gang und gäbe, dass die Kinder dort während des Studiums zur Welt kommen, weil man da noch einigermaßen flexibel ist und bei Berufsantritt eine abgeschlossene Familienplanung vorweisen kann.
Anstrengend ist das ganz sicher, ich weiß, wovon ich da spreche.