Und hier nun mein Bericht/meine Eindrücke von der Lindenstraße-Nacht, den ich einen Tag nach der Aufzeichnung geschrieben habe:
Die Lindenstraße-Kultnacht "Komparsen"-Bericht von der Aufzeichnung vom 21. November 2010
25 Jahre Lindenstraße, das ist schon ein ganz besonderes Ereignis. Welche deutsche Familienserie hat es bisher geschafft ein viertel Jahrhundert nonstop auf Sendung zu sein? Keine, bis auf unsere Lindenstraße natürlich! Grund genug, dieses Jubiläum mit einer Lindenstraße-Kultnacht zu feiern, die ganz anders als die bisherigen Kultnächte werden sollte. Ein Potpourri aus Rückblicken, Talks mit den Akteuren und Machern, sowie prominenten Fans der Serie, Showeinalgen, einer Modenschau und noch so einiges mehr.
Am 21. November wurde diese Kultnacht von 12.00 bis 18.00 Uhr in der Kulisse des Akropolis in den Studios der Lindenstraße in Köln Bocklemünd aufgezeichnet. Neben den prominenten Gästen hatten auch 22 Fans die Ehre bei dieser Aufzeichnung mit dabei sein zu dürfen, von der ich euch nun berichten werde:
Fang ich mal damit an, als ich das "Tor", bzw. die Tür zur Lindenstraße betrat.
Eigentlich sollten wir uns im Komparsenraum einfinden, aber zunächst kommt man an der Tür vorbei, die direkt in den "Pinnwand- und Kantinen-Flur" führt. Bereits vor 17 Jahren, meinem ersten Besuch in der Lindenstraße, habe ich diesen Flurbereich als den zentralen Punkt im ganzen Lindenstraße-Gebäude erlebt und das hat sich bis heute auch nicht geändert.
Dort tummeln sich die Schauspieler, huschen zwischen Maske, Garderobe, Studio und Kantine immer wieder auf diesem Flur vorbei. Vielleicht, neben den Studiowohnungen natürlich, die lebendigste Ecke im ganzen Lindenstraße-Gebäude.
Als ich jedenfalls die Tür zu diesem besagten Flur betrat, viel mir als erstes freudestrahlend ein in lindenstraßenblau gekleidetes Wesen in die Arme. Gisela aus München von der Lindenstraß'n Gmoa. Hätte ich ja im Leben nicht mit gerechnet, sie dort zu treffen. Unsere Wiedersehensfreude war riesengroß, haben wir uns doch zu Letzt vor über einem Jahr bei ihr in München getroffen.
Neben den bekannten Ehrlies habe ich auch noch einen weiteren Lindenstraße-Fan getroffen, den ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe und noch von früheren Lindenstraße-Veranstaltungen her kannte.
Für mich hatte das Ganze ein bisschen was von Klassentreffen und auch das war es schon, was mich so reizte, dabei sein zu wollen! War einfach schön, so viele alte Bekannte wiederzusehen.
Ich wusste zwar, dass Schneidi und Vanessa auf uns im Komparsenraum warteten, aber da sich in dem Flur das ganze Geschehen abspielte und man uns sagte, dass wir auch ruhig dort bleiben sollten (dort waren auch einige Bierzeltgarnituren aufgestellt), da wir bald reingerufen würden, bin ich auch dort geblieben. Prinz Schneidi hatte leider auch sein Handy aus, so dass ich ihn nicht über meinen Aufenthaltsort informieren konnte.
War vielleicht auch besser so, denn im nächsten Moment hätte er dann vielleicht ne Herzattacke bekommen. Irene Fischer, die sich schon eine Zeit lang mit Gisela unterhielt, sah uns. Wir waren einige Leute, die zufällig in Flieder und Lila gekleidet waren. Irene Fischer meinte dann zu uns: " Ah, alle in Flieder? Habt ihr euch mir zu Ehren so angezogen, der Fliederschubse?" ... einfach klasse die Frau!
Kurz darauf sahen uns dann Susanna Capurso und Claus Vincon, die uns sehr nett begrüßt haben und mit denen wir ein wenig plauderten. Martin Armknecht stand sogar eine ganze Weile an unserem Tisch und wir konnten uns sehr nett mit ihm unterhalten. Ein sehr sympathischer Mann, keine Spur von Robert Engel in ihm. Zwischendurch huschten immer wieder einige Schauspieler an uns vorbei, die wir jetzt aber nicht ansprachen. Waren schließlich auch im Stress. "Meinem Gabileinchen" konnte ich nur ein schnelles "Hi" herüberrufen und schon war sie wieder in der Maske verschwunden.
Dann ging es doch noch mal ganz kurz in den Komparsenraum, wo auch Getränke und belegte Brötchen für uns bereit standen. War ganz gemütlich dort, aber doch ein wenig "ab vom Schuss", so dass wir uns dort auch nicht lange aufhielten. Schnell Schneidi und Vanessa begrüßt und dann alle wieder in den Flur.
Kurz drauf sollte es dann auch losgehen. Ne ganze Truppe von über zehn Fans (insgesamt waren 22 Fans eingeladen, die zwar nicht alle auf einmal ins Akropolis passten, aber durch die Hitze der Scheinwerfer war es so vorgesehen, dass die Fans immer mal wieder ausgewechselt werde sollten) wurden in die heiligen Hallen von Bocklemünd geführt. Zum Akropolis führt noch eine extra Tür, so dass man dafür leider nicht durchs ganze Studio laufen muss, um in den Griechentempel zu gelangen. Na zumindest konnte ich einen Blick auf den Esszimmertisch samt Stühle von Hans und Anna aus derer ehemaligen Wohnung in der Kastanienstraße werfen. Was das jetzt für ein Raum war, in dem sie standen, keine Ahnung. Vielleicht wirklich die alte Wohnung von Rosi Koch, in der der letzte Beimer-Ziegler-Rest nun wohnt.
So, nun waren wir endlich im Akropolis. Die Bühne war bereits mit Instrumenten ausgestattet, alle Tische der Akropolis-Einrichtung waren dort aufgebaut und im hinteren Bereich, gegenüber der Bühne, standen einige Brauhausstehtische und die dazugehörigen Barhocker. An diese wurden dann wir Fans platziert. Die eigentliche Akropolis-Einrichtung war für die Schauspieler und die prominenten Fans reserviert. Als wir uns dann ein einigermaßen bequemes Plätzchen, sofern man von Barhockern überhaupt von bequem sprechen kann, gesucht hatten, kam schon ein netter Mensch auf uns zu, der uns erst einmal einen guten Abend wünschte (na ja, wir hatten 13.30 Uhr, aber er war schon so lange im Akropolis, so dass es ihm schon wie Abend vorkam, wie er meinte). Dann wurden die Teelichter an unseren Tischen angezündet, wir durften ne Bestellung aufgeben und zwischen Weizenbier, Apfelschorle und Wasser wählen.
In der Zeit, in der die Getränke in Arbeit waren, studierten wir schon mal die Akropolis-Speisekarte. Ich wusste gar nicht, dass es da sogar Milchreis gibt. Und das für nur schlappe 1,90 €. Aber ansonsten hatte ich die Speisekarten immer in einer gebundenen Ausgabe in Erinnerung. Na ja, war vielleicht die Billigversion.
Kurz darauf kamen dann auch die Getränke, die Schauspieler nahmen im Akropolis Platz, wir prosteten uns zu, freuten uns auf einen schönen Abend (okay, in der Kulisse hatte man wirklich kein Gefühl mehr von Zeit und es kam einem tatsächlich wie Abend vor) und schon kam eine freundliche Dame, die uns wieder bat das Akropolis zu verlassen.
Tja, das war's erst mal. So sollte die Aufzeichnung zunächst erst einmal ohne uns stattfinden. Gut, kann man nichts machen, wussten wir ja vorher. So gingen wir erst mal wieder in die Lindenstraße-Kantine, wo auch einige Teammitglieder saßen. Außerdem gab es da ja auch lecker zu essen, wo man sich nach Herzenslust bedienen konnte. Habe ich aber nicht gemacht, nachher hätte ich noch was zwischen den Zähnen kleben gehabt.
Gut, nahmen wir also Platz und schauten auf den großen Fernseher, der dort in der Kantine stand. Denn auf diesem wurde das Geschehen im Akropolis übertragen. Ich war auch so zufrieden. Freute mich einfach, dass ich die Kultnacht so nun schon einige Wochen vor der Ausstrahlung in der ARD sehen durfte.
Auch sagte man uns, dass die erste Pause nach zwei Stunden gemacht würde, so dass ich mich auf einen langen Fernsehnachmittag in der Kantine der Lindenstraße einstellte.
Dann begann die Sendung. Christine Westermann und "Götzi Mausi" waren wie immer sehr professionell und sympathisch. Ich denke, bessere Moderatoren hätten man für die Kultnacht nicht finden können.
Schön fand ich, dass zu Beginn gleich vier Urgesteine vorgestellt wurden, zu denen auch jeweils ein kleiner Einspielfilm gezeigt wurde. Ein netter und kurzweiliger Plausch mit den Akteuren der Serie. Überhaupt schön die ganzen Einspielfilme, die während der gesamten Kultnacht gezeigt wurden.
So verging dann auch die recht kurzweilige Zeit in der Kantine. Zwischendurch wurden immer mal ein paar Leute aus der Kantine herausgeholt und dann ins Akropolis gesetzt. Immer dann, wenn ein Einspielfilm gezeigt wurde, konnte man mal schnell wechseln. Und oft hatten diese Filmchen eine Länge von 2:30 Minuten. Musste also alles sehr schnell gehen der Wechsel. Ja, schnell war es, aber als hektisch habe ich das Ganze überhaupt nicht empfunden.
Irgendwann waren dann auch Schneidi, Sabine, ich und ein paar andere an der Reihe. Wir wurden einem Stehtisch im Hintergrund zugewiesen. Das war ca. nach 1,5 Stunden (oder war es weniger? Keine Ahnung, Zeitgefühl war einfach weg) Aufzeichnung. Und an diesem Platz durften wir dann wirklich bis zum Schluss der Sendung bleiben. Einige andere wurden zwischendurch immer wieder ausgewechselt. Aber da wir so ziemlich zum Schluss ins Studio kamen, wurden wir von unserem Platz auch nicht mehr vertrieben. Trotzdem habe ich im Nachhinein das Gefühl, dass ich wirklich die meiste Zeit der Aufzeichnung im Studio gewesen bin. Oder aber die, für mich, schönsten Momente dort miterleben durfte.
Bis auf die phantastische Gesangseinlage von Joris Gratwohl, habe ich alle anderen Künstler auf der Bühne live miterlebt. Zwischen all den Talks und Einspielfilmen haben ja auch einige Lindensträßler, sowie Götz Alsmann, ihr gesangliches Talent unter Beweis gestellt. Immer begleitet von der wunderbaren Götz Alsmann Band. War einfach schön. Besonders beeindruckt war ich von Susanna Capursos Stimme. Und Moritz Sachs mit seinem Mama-Lied war sicherlich auch ein weiteres Highlight.
Gabilein, ah nee, Andrea natürlich, durfte ihr Lied sogar zwei Mal singen, da beim ersten Mal wohl mit der Technik was nicht stimmte. Na das ist ja auch mal schön. Wenn es zu Anfang nur für ein kurzes "hi" gereicht hat, durfte ich Andrea nun zumindest gleich zwei Mal auf der Bühne bewundern. Und Bill Mockridge musste am Ende der ganzen Aufzeichnung noch ein Pick up (ein Teil einer Szene wird noch mal gedreht) machen, so dass er auch noch ein zweites Mal "ran musste".
Das nahmen dann Andrea Spatzek und Knut Hinz zum Anlass, um ein kleines Tänzchen im Akropolis aufs Parkett zu legen. Süß, wie die beiden da tanzten. Wurde aber leider nicht von den Kameras eingefangen, so dass es nur ein Augenschmaus für die anwesenden Fans blieb.
Was jetzt noch alles gezeigt und erzählt wurde, muss ich ja nicht erwähnen. Habt ihr ja nun schon in der Kultnacht selber gesehen. Besonders gut gefallen hat mir die Bademantel-Modenschau. Das fand ich einfach klasse! Super Idee! Für mich das größte Highlight der Kultnacht. Hans Beimer wurde zwar zum Bademantelkönig gekürt, aber meine eindeutige Bademantelkönigin ist Anna Ziegler! Ihr fliederfarbener Bademantel ist einfach so scheußlich, aber gleichzeitig auch so kultig und schon längst in die Lindenstraße-Geschichte eingegangen. Hätten die Fans den Bademantelkönig küren dürfen, dann hätte Anna wohl haushoch gewonnen.
Zum Schluss wurden dann noch Wunderkerzen verteilt, die leider viel zu schnell abbrannten und was auch noch ein zweites Mal gedreht werden musste, wo dann leider keine Kerzen mehr für die Fans übrig waren. Aber irgendwie haben das dann doch alle hinbekommen, dass die Kerzen noch von den Kameras (an dem Tag gab es übrigens vier davon. Drei Stand- und eine Handkamera) eingefangen werden konnten. Nun war es so richtig festlich und alle summten das Lindenstraße-Lied. Im Anschluss wurde noch ein Teaser (keine Ahnung, ob man das so schreibt) gedreht. Das ist ein kurzer Ankündigungstrailer auf die Kultnacht, der vor den "Lottozahlen" gezeigt werden sollte.
Dann war alles vorbei. Hans W. Geißendörfer bedankte sich noch bei allen Mitwirkenden, besonders auch bei den Fans, die so lange stillschweigend durchgehalten haben, und wünschte noch einen schönen Abend. Für die Schauspieler war der Arbeitstag ja noch nicht vorbei, da sie im Anschluss noch Ensemblesitzung hatten.
Im Nachhinein doch ganz gut, dass es während der Aufzeichnung keine Pausen gab. Das wäre so ein Getümmel gewesen, wenn alle das Akropolis verlassen hätten. Bis dann alle wieder auf ihren Plätzen gewesen wären, wäre sehr viel Zeit draufgegangen. Und das Tauschen hat ja auch während der Aufzeichnung hervorragend geklappt.
Die Schauspieler waren übrigens die komplette Aufzeichnung über im Studio. Mussten nur ab und zu ihre Plätze wechseln, wenn andere Kollegen zum Talk an den vorderen Tisch geholt wurden. Konnten sich somit zwar nicht in der Kantine stärken, aber für Schauspieler und Fans standen ja auch während der Aufzeichnung sehr leckere griechische Platten auf den Tischen. Sah echt gut aus. Aber bis auf einen sehr schmackhaften Fleischklops habe ich nichts davon gegessen.
Auch die anwesenden Fans habe ich durch die Bank alle als sehr unkompliziert, unaufdringlich, nicht schauspielernervend, autogramm- und fotohabenwollend erlebt. Alle wirkten einfach nur glücklich und unendlich dankbar dabei sein zu dürfen.
Jedenfalls war das ein echt schöner Tag. Sehr professionell, sehr wuselig alles, aber trotzdem wirkte es nicht hektisch, sehr nett und wirklich ein Gefühl von Familie, als würde man dazugehören! Einfach nur schön!
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