Trish hat geschrieben:
Der Punkt ist doch, dass Klaus eben genau das nicht tut, wie du selbst sagst. Wir wissen ja nicht, aus welchem Grund Nastya zu Helga geht. Vielleicht ham sie ihr wirklich die Wohnung gekündigt oder sie ist dankbar für jeden Strohhalm, ihr Kind eben nicht in der Umgebung aufwachsen lassen zu müssen, in der sie momentan lebt.
Keine Frage, Klaus müsste endlich reinen Tisch machen. Nastya ist in der ganzen Sache am ärmsten dran, obwohl sie dafür mitverantwortlich ist. Gerade darum braucht sie jede Hilfe, die sie kriegen kann. Und wenn es eben von Helga kommt, wohl mehr Verantwortungsgefühl hat als ihr Sohn. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass das zu erwartende Enkelchen auch das Eis zwischen Nastya und Helga bricht und es ist allemal besser für Nastya, von der Taube liebevoll betütelt und "begluckt" zu werden (auch wenn es mitunter bestimmt nervig ist) als allein und traurig irgendwo rumzusitzen. Und nicht Klaus hat mit Nastya oder sie mit ihm, beide haben sie miteinander geschlafen. Da gehören immer zwei dazu, wobei die Dinge irgendwann auch eine nicht mehr zu stoppende Eigendynamik entwickelt haben, die stetig Folgen nach sich zieht...
Dass Helga sich kümmern will, ist ja für sich genommen wirklich lobenswert. Ich würde auch lieber sagen "toll, dass Helga jetzt für Nastya da ist". Aber ganz so einfach ist es doch nicht. Ich sehe bei Helgas gesamter Intention einen deutlichen Machtinstinkt, der in der Beimerschen Sippe schon immer den Ausschlag gab. Und in dem Moment, wo Helga Klaus zum Lügen angestiftet hat, bzw. Klaus`Entscheidung eigentlich vorgegriffen hat, war er wieder da, dieser Instinkt bei Helga.
Klaus war ja irgendwie hilflos und völlig durcheinander. Anstatt dass Helga sich mit ihm und Nastya zusammen hinsetzt und die drei nun in Ruhe besprechen, wie man mit dem Problem umgeht, krallt sich Helga ihren Sohn und nötigt ihn geradezu, ein fatales Versteckspiel zu inszenieren. Klaus, voller Scham, schlechtem Gewissen und Reue lässt sich auf den bösen Pakt ein und schon im ersten Gespräch mit Nastya spielt Helga ihre neuerworbene Machtposition aus, sie behauptet, Klaus wolle keinen Kontakt mehr zu ihr und hätte fortan Helga aufgetragen, die Sache zu managen! Das war die Szene im Schlafzimmer (Folge Dimitri).
Seitdem lebt Klaus mit Fußfesseln und auch Nastya - die in ihrer Not schnell Dimitri erfand - hat damit ein großes Stück eigener Entscheidungsfreiheit aufgegeben. Wer lenkt also nun das Schicksal der jungen Eltern? Helga! Anstatt die beiden anzuregen, ihre Situation aufzuklären, reitet Helga alle nun noch viel mehr rein. Das war ein Prozess, ähnlich dem Abbiegen auf die Autobahn. Wenn man erst mal drauf ist, kann man nicht mehr umdrehen und zurückfahren. Helgas Intervention kann ich nur verurteilen, ich halte ihr Eingreifen für vermessen, egoistisch-manipulativ und korrupt.
Auch Nina gegenüber ist Helgas Verhalten doch unglaublich hinterhältig. Hätte Helga einfach nur allgemein Hilfe - wo auch immer sie dann schlussendlich gebraucht würde - angeboten, wäre das was ganz anderes gewesen. Aber sie hat auf fatale Weise eingegriffen, ohne Klaus, Nastya und Nina die Chance zu lassen, das Problem selbst zu bewältigen. Viel zu früh!